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Kroatien 2025 Teil 2, von den Plitwitzer Seen bis Ende

Tag 4

Heute standen wieder rund 250 Kilometer auf dem Plan – also machten wir Otto erst mal fit: Frischwasser rein, Grauwasser raus, alles verstaut – und los!
Die Fahrt führte uns zunächst durch die kurvige, hügelige Landschaft der wunderschönen Plitwitzer Seen – einfach traumhaft!
Bei Ostarije ging’s dann auf die Autobahn E71, später weiter auf die E65 – auf den Autobahnen lief’s richtig gut, und wir rollten zügig Richtung Rijeka.




Rund um Rijeka wurde kräftig gebaut, was den Verkehr ordentlich ins Stocken brachte. Der sonst flotte Rhythmus wurde zu einem zähen Geduldsspiel. Bei Labin standen wir kurz im Stau, nutzten die Gelegenheit aber direkt für einen kleinen Einkaufs Stopp.

Endlich erreichten wir den Camping Sveta Marina. Nach dem freundlichen Check-in fanden wir unseren Platz, richteten uns gemütlich ein und ließen die Beine erst einmal baumeln. Die Ruhe nach der Fahrt tat richtig gut.

Es war Donnerstag, und wir freuten uns schon auf morgen: Carsten würde zusammen mit Peter ankommen, der bestens über unsere Pläne Bescheid wusste. Gegen Mittag wollten sie eintreffen.






Tag 5

Da wir nicht genau wussten, wann Carsten und Peter in Sveta Marina eintreffen würden, verbrachten Ela und ich den Vormittag entspannt – ein bisschen trainieren, ein bisschen faul sein. Wir blieben direkt auf unserem Stellplatz, um ihre Ankunft auf keinen Fall zu verpassen.

Kurz vor 13 Uhr kam dann die ersehnte Nachricht von Peter: Sie waren angekommen und er hatte uns sogar die Stellplatznummer geschickt. Zum Glück lag der Platz ganz in der Nähe von unserem.

Also machten Ela und ich uns auf den Weg und versteckten uns hinter einem Gebüsch in der Nähe ihres Stellplatzes. Und dann: Da kamen sie – Carsten mit seinem Auto und dem Wohnwagen, perfekt rangierend 😉😎. Gerade als Carsten voll konzentriert den Wohnwagen mit dem Mover manövrierte, rief ich, noch hinter dem Gebüsch versteckt: „Carsten Schöps, bitte dringend zur Rezeption!“

Verwirrt drehte er sich um und schaute fragend um sich. Seine Augen wurden noch größer, als wir lachend hinter dem Gebüsch hervortraten. Die Überraschung war perfekt, die Freude riesig – genau so hatten wir es uns vorgestellt!





Da die beiden eine lange Nachtfahrt hinter sich hatten und in Ruhe ihr Camp aufbauen wollten, ließen wir sie erst mal machen und machten uns gemütlich auf den Weg zum Pool.

Dort verbrachten wir den restlichen Nachmittag entspannt, genossen die Sonne und ließen den Tag ganz locker ausklingen.




Tag 6 - 12

Die nächsten Tage standen ganz im Zeichen der Entspannung: Faulenzen, trainieren, schwimmen und natürlich tauchen. Wir gönnten uns eine kleine Auszeit vom Reisen und genossen das traumhafte Wetter in vollen Zügen.




Im Laufe der nächsten zwei Tage wurde es noch geselliger: Daniel reiste mit seiner Frau Meli und den beiden Kindern Adrian und Diego nach Sveta Marina. Kurz darauf stießen auch Dominik und Diana zu uns. Alle verbindet uns eine gemeinsame Leidenschaft – das Tauchen – und die Mitgliedschaft im Tauchclub Seepferdle aus Eislingen, dem auch ich viele Jahre angehörte. Als dann noch Guido und seine Frau Christiane vom WLT dazukamen, war unsere fröhliche Tauchtruppe komplett.


Gemeinsam erkundeten wir die Unterwasserwelt, tauschten uns über Tauchabenteuer aus, lachten viel und ließen den ein oder anderen Abend bei einem kühlen Bier ausklingen. Es waren Tage voller Leichtigkeit, Freundschaft und unvergesslicher Erlebnisse unter und über Wasser.

Die Hausriffe von Sveta Marina waren sehr schön – farbenreich, ruhig und angenehm zu betauchen. Doch das wahre taucherische Highlight meines Kroatien-Aufenthalts war ohne Frage unser gemeinsamer Tauchgang zum Wrack der Lina.



Am Morgen, kurz vor 10:00 Uhr, bestiegen Peter, Carsten, Guido, Daniel und ich das Boot der Tauchbasis. Weitere Taucher waren bereits an Bord, und so fuhren wir – fast eine Stunde lang – hinaus auf die Adria, in Richtung des Kap Pečen vor der Insel Cres. Dort, inmitten der blauen Tiefe, ruht die SS Lina, ein Wrack mit Geschichte.



Die Lina wurde 1879 in England gebaut, rund 70 Meter lang und knapp 10 Meter breit. Ein robuster Frachter, der über Jahrzehnte hinweg Kohle, Maschinen und Getreide über das Mittelmeer transportierte. Im Januar 1914 geriet sie bei schlechtem Wetter in Seenot. Sie versuchte noch, den Hafen von Beli zu erreichen – doch zu spät. Sie zerschellte an den Felsen am Kap Pečen und sank.

An Bord bereiteten wir unsere Ausrüstung vor. Wir bildeten zwei Teams: Peter, Carsten und ich tauchten gemeinsam; Guido und Daniel bildeten das zweite Team. Dann ging es endlich los – hinab entlang der Bojenleine, die uns direkt zum Bug des Wracks führte, auf etwa 27 Meter Tiefe.



Unser Plan war ambitioniert: Zügig hinab zum Heck zu tauchen, wo der Propeller auf etwa 50 Metern liegen sollte, und uns danach langsam am Wrack entlang zurück in Richtung Bug zu arbeiten, um Details des Wracks ausgiebig zu erkunden.






Doch bereits bei rund 40 Metern verschlechterte sich die Sicht drastisch. Die dichte Schwebeteilchen trübten die Sicht, sodass wir den weiteren Abstieg abbrachen. Stattdessen widmeten wir uns der Erkundung des mittleren Wrackbereichs – ein beeindruckendes Erlebnis. Die massive Struktur, rostige Stahlteile, Bewuchs und kleine Meeresbewohner gaben einen faszinierenden Einblick in das über hundert Jahre alte Relikt.




Durch die Tiefe lief die Nullzeit auf unseren Computern spürbar schnell herunter. Schon bald wurde uns eine Dekompressionszeit auf drei Metern angezeigt – doch das war in unserer Tauchgangsplanung berücksichtigt. Wir kehrten entlang des Bojenseils langsam auf 15 Meter zurück und begaben uns dann mit Kompasskurs 30 Grad in Richtung Ufer.

Dort warteten noch ein paar kleine Höhlen auf uns, die wir uns für den Dekostopp zum Abschluss vorgenommen hatten. Der Plan ging perfekt auf – wir schwebten durch die schmalen Eingänge, vorbei an Fischschwärmen und kleinen Lichtritzen. Eine wunderschöne, fast meditative Ergänzung zu dem schweren Wrackgang davor.


Wenig später erreichten wir wieder das Boot, stiegen ein und fuhren entspannt zurück zur Basis – voller Eindrücke, müde, aber zufrieden.

Der Tauchgang zur Lina wird mir in besonderer Erinnerung bleiben – als ein Moment, in dem Geschichte, Technik und Natur zu einem magischen Erlebnis unter Wasser verschmolzen.

So verbrachten wir herrliche, geruhsame Tage in Sveta Marina jedoch verspürten Ela und ich jetzt wieder das Bedürfnis zu Reisen und neue Abenteuer zu erleben. Als nächste Ziel hatten wir uns Slowenien auserkoren, das Land der zig tausend Höhlen und der Atem beraubender Landschaft.