Tag 61
Neuer Tag, neues Glück. Wie waren wieder am Atlantik angekommen und da Ela noch ein bisschen faul war ging ich mal kurz an den Strand um einen ersten Eindruck zu bekommen.
Sehr nice, es war noch relativ früh und somit waren keine Leute hier. Nach der Inspektion lief ich zurück, holte unser bestelltes Brot und wirklich leckere Croissants an der Rezeption ab und wir frühstückten erst mal. Anschließen buchten wir noch flugs eine Delphin und Walausfahrt für den Sonntag, die hatte Ela auf einem Prospekt, den wir hier bei der Ankunft erhalten hatten, gefunden. Anschließend verlängerten wir unseren Aufenthalt hier bis Montag.
Dann war Premiere angesagt, Ela wollte heute zum ersten Mal, nach ihrem Unfall, Radfahren testen. Also holte ich unsere zwei Räder vom Ständer, machte Ela's Rad Start klar, bedeutet Kette fetten und Reifen aufpumpen und schon ging es los.
Ziel war der berühmte Leuchtturm von Trafalgar, der nicht so weit von unserem Stellplatz stand. Zunächst etwas unsicher klappte dann die Fahrerei doch Klasse und wir erreichten, nach kurzer Fahrstrecke, unser Ziel. Die Räder stellten wir am Rande der Ortschaft ab und machten den Rest zu Fuß da sich hier die Dünen, die vorhandene Straße, wieder zurück geholt hatten.
Wir marschierten in Richtung Leuchtturm und bewunderten die herrliche Landschaft hier.
Als wir am Leuchtturm ankamen und die Gedenktafel sahen wurde uns erst bewußt an welchem Ort wir eigentlich standen. Hier hatte 1805 die berühmte Seeschlacht von Trafalgar stattgefunden, bei der Napoleon und die verbündeten Spanier von der englischen Flotte mal richtig ordentlich den Frack voll bekommen hatten. Dies Schlacht läutete das Ende Napoleons und die Vorherrschaft der englischen Kriegsflotte ein.
Am Leuchtturm verbrachten wir dann eine ganze Zeit um die wunderschöne Landschaft zu bewundern.
Beim zurück laufen genehmigten wir uns noch einen Orangensaft in einer kleinen Strandbar um anschließend noch ein paar Testkilometer mit dem Bike zu fahren. Den Rest des Tages verbrachten wir wiederum mit herrlichem faul sein bzw. ich schrieb noch ein bisschen Tagebuch und spielte noch Gitarre. Zum Abendessen kochten wir Tortellini mit einer leckeren Schinken Sahne Sauce und einem Tomatensalat.
Tag 62
Ja dieser Tag ist ganz einfach und schnell zu erklären, Strandtag mit allem was dazu gehört bedeutet: Relaxen, in der Sonne brutzeln und viel schwimmen ;-)))))
Abends besuchten wir noch eine Strandbar, aßen eine Kleinigkeit und lauschten der etwas Gewöhnungsbedürftigen Musik.
Heute war es soweit, die gebuchte Wal und Delphin Ausfahrt stand an und so fuhren wir mal in Richtung Tarifa, dem südlichsten Ort des europäischen Festlandes. Wir waren, für spanische Verhältnisse, eigentlich früh dran jedoch waren schon fast alle Parkplätze, die wir beim vorbeifahren so sahen, ziemlich voll. Wir fanden jedoch ein Plätzchen, parkten unseren Otto und liefen in Richtung Hafen, wo der Treffpunkt für die Tour war.
Dort angekommen gab es zunächst einmal eine tolle Erklärung, welche Arten von Delphinen und Walen hier im Golf von Gibraltar zuhause sind oder auf ihrer Wanderung hier durchziehen. Von verschiedenen Delphin Arten bis hin zu Orcas war alles vorhanden. Wir hatten die Tour extra bei Firmm gebucht, eine Stiftung und Organisation die sich mit der Erforschung, dieser herrlichen Tiere beschäftigte.
Nach der Erklärung ging es dann an Bord und die Tour startete.
Wir fuhren in Richtung Marokko, das von hier aus nur einen Katzensprung entfernt ist und bewunderten schonmal die großen Schiffe, die natürlich zahlreich hier fuhren.
Dann war es soweit, die erste große Schule von gewöhnlichen Delphinen, so heißen die wirklich :-))), schwamm um unser Schiff herum. Der gewöhnliche Delphin erreicht so die Größe von uns Menschen und ist herrlich gefärbt.
Unsere Fahrt ging weiter und als nächstes gab es eine, wirklich Riesen große Schule, von großen Tümmlern. Die werden dann schonmal bis zu 3 Meter groß.
Das Highlight waren jedoch die Grindwale, die im Prinzip als geschlossene Einheit, sprich mehrere hundert Exemplare, direkt auf unser Schiff zu schwammen und uns sehr nahe kamen.
Langsam aber sicher war die Ausfahrtszeit zu Ende und wir düsten, volle Kraft voraus, wieder in Richtung Tarifa. Unser Guide meinte dass wir wirklich Glück gehabt hätten, sie hatten schon seit fünf Tagen keine Grindwale mehr gesehen und waren schon beunruhigt gewesen. Das war auch der Grund gewesen dass wir fast schon in Gibraltar waren und unsere Ausfahrt deshalb fast eine halbe Stunde länger dauerte als eigentlich geplant.
Unterwegs gab es noch eine tolle Situation, ein anderes Beobachtungs Boot, die Grindwale und eine Fähre in einer wirklich engen Kombination.
Auch die Wettfahrt mit einem Containerschiff war echt cool, ich hätte nie gedacht dass die Dinger so schnell fahren.
So erreichten wir wieder den Hafen und die tolle Ausfahrt war zu Ende. Zur Belohnung gönnten wir uns noch einen leckeren Octopus und machten uns dann auf den Heimweg.
Diesen herrlichen Genuss Tag beendeten wir lecker mit einer Honigmelone und jeder Menge Serrano Schinken ;-)))
Tag 64 und 65
Da Ela und ich uns ein kleines Schnüpfchen eingefangen hatten dienten diese zwei Tage etwas der Ruhe. Ich raffte mich noch auf um eine kleine Bike Runde zu drehen und mir den Torre de Mecca anzuschauen und noch Zutaten für das Abendessen zu kaufen. Heute Abend sollte es eine Premiere in meiner Kochlaufbahn geben, ich wollte Spätzle machen und diese sogar noch als geschabte Version.
Das einkaufen im kleinen Supermarkt von einem Teigschaber und einem Schabbrett gestaltete sich lustig und letztendlich waren alle, sich im Supermarkt befindlichen Spaniern, die dort gerade einkauften, an der Aktion beteiligt. Wieder zurück sägte ich erst mal mit der Stichsäge das Spätzlesbrett auf unser Topfmaß zurecht und schon ging es los.
Was für eine geile Aktion. Die Spätzle sahen zwar nicht regelmäßig aus aber schmeckten vorzüglich und dazu gab es noch zwei Rindersteaks und a braunes Sößle mit Rotwein.
Den nächsten Tag verbrachten wir noch am Strand und faulenzten einfach vor uns hin.
Tag 66
Nachdem uns Tommy Hald von Cadiz vorgeschwärmt hatte und dies auf unserem Weg in Richtung Portugal lag, fuhren wir doch glatt da heute mal hin. Cadiz wird als die älteste Stadt des Abendlandes bezeichnet und wurde ca. vor 3000 Jahren von den Phönizier gegründet. Wir machten Otto Abmarsch bereit, sprich alles Alte raus und alles Frische wieder rein und schon ging es los. Wir hatten uns gleich zum Beginn der Stadt einen Stellplatz rausgesucht der sich aber, als wir ihn angefahren hatten, als nicht wirklich toll herausgestellt. Irgendwie lag eine komische Aura auf dem Platz und ich fühlte mich dort nicht wohl. Also flugs gegoogelt und schon fand ich einen großen Parkplatz am Containerhafen auf dem man sogar übernachten konnte.
Da fuhren wir hin und schon waren wir, nach einer kurzen Pause, auf dem Weg in die Innenstadt. Die zwei mächtigen Kreuzfahrtschiffe lagen sozusagen in direkter Nachbarschaft zu uns.
Wir schlenderten grobe Richtung Kathedrale und unser erstes Objekt das wir fanden war das Monument der Verfassung, ein mächtiges Denkmal mit wunderschönen Statuen. Wunderschön anzuschauen.
so gingen wir durch enge Gassen und schönen Häusern dahin und kamen zum ersten, von etlichen wunderschönen Parks, die es hier in Cadiz gab.
Kaum um eine Kurve herum gelaufen kamen wir schon zum zweiten Park, dem Park von Genua. Dieser war absolut Traumhaft und man konnte auf dem Rundgang, Pflanzen aus aller Herren Länder bewundern, sowie eine künstlich geschaffene Höhle an einem Teich mit irgendwelchen Enten, Gänsen oder was weiß ich was. Der Hase an der Leine war auch nicht schlecht :-))))
Da wir auf unserem Weg etwas von der direkten Linie in Richtung Katherdale abgekommen waren, machten wir uns jetzt wieder in diese Richtung auf den Weg. Vorbei am Theater kamen wir dann an den Torre Tavira, einem Turm der damals von den Kaufleuten gebaut wurde, um ihre ankommenden Schiffe auf dem Meer zu verfolgen. Dort musste ich natürlich hinauf und die herrliche Aussicht genießen.
Da ich jetzt wusste wo sich die Kathedrale befand, war diese unser nächstes Ziel. Eins möchte ich hier auch mal klar stellen: Ich glaube nicht an Gott und habe auch eine negative Einstellung zur katholischen Kirche aber diese Bauwerke faszinieren mich. Was für eine Architektonische, Bildhauerische und Handwerkliche Meisterleistung hier drin steckt, das ist bewundernswert.
Hier mussten wir zunächst einmal Eintritt zahlen, der aber nicht allzu teuer war und zur Besichtigung der Kathedrale, der Grypta und des Glockenturms berechtigte. Dann ging es rein und wieder wundervoll, vor allem die Orgeln waren eine Pracht und wir hätten sie gerne spielen gehört.
Die Grypta war auch Klasse und hier waren lauter berühmte und wichtige Personen begraben, nicht nur Geistliche.
Anschließend begab ich mich noch auf den Glockenturm, genoss die Aussicht und lies mich von den Glocken bebimmeln ;-))))
Wir schlenderten noch ein bisschen umher, gönnten uns ein leckeres Abendessen und gingen im Dunkeln dann zurück in den Hafen zum Ottole. Es sollte heute eine laute Nacht werden aber dies wussten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Irgendwo im Hafen war eine Disco und die machte wirklich die ganze Nacht ordentlich Lärm.
Tja wie schon gestern geschrieben waren wir aufgrund der Lautstärke der Discomusik, die wirklich gefühlt die gesamte Nacht gehallt hatte, heute Morgen etwas gerädert. Na ja da kannste nichts machen und musste durch. Da es keine direkte Straße zur Portugiesischen Grenze entlang der Küste gab, das war alles Naturschutzgebiet, mussten wir 269 Kilometer über Sevilla zu unserem letzten Stellplatz in Spanien zurück legen. Den hatten wir gestern noch herausgesucht und dieser lag so 2,5 Kilometer vor der Grenze. Die Fahrt verlief fast ohne irgendwelche nennenswerter Vorkommnisse, bis auf ein Schlagloch, eigentlich fast direkt vor dem Stellplatz, der uns auf der linken Seite vorne und hinten die Radzierblenden kostete und gegen 14:30 Uhr trafen wir dort ein.
Wir wurden von dem Betreiber Ehepaar herzlich empfangen und bezogen unser Plätzchen auf ihrer kleinen Finca. Da es den ganzen Mittag bewölkt und ziemlich windig war verbrachten wir die Zeit mit Reiseblog schreiben und wieder mal ziemlich faul sein.