Tag 15
Irgendwie war jetzt mal wieder das Bedürfnis vorhanden ans Meer zu fahren und ein paar Tage Urlaub vom Reisen zu machen. So wurde zusammen gepackt und losgefahren. Das Ziel sollte in der Nähe von Vlora sein da es hier auch Tauchcenter gab und eine Menge toller Wracks. Zunächst fuhren wir zu einer Stellplatz Empfehlung der Dame, hier vom Campingplatz in Berat, um festzustellen dass dies ein Parkplatz eines Restaurants war und uns nicht gefiel.
Anschließend telefonierte ich mit einem Tauchcenter und fragte welcher Campingplatz denn in der Nähe ihres Tauchcenters liegen würde. Uns wurde der Camping Vlora empfohlen und so wurde dort hin gefahren. Die Fahrt durch Vlora zeigte uns wie hier in Albanien mit viel Elan versucht wurde den Tourismus anzukurbeln. Mächtige Hotelbauten und schöne Strände die im absoluten Gegensatz zur sonstigen Küste, oder was davon übrig war, standen. Die sonstige Küste strotze nämlich vor Abfall.
Am Platz wurden wir herzlich begrüßt und standen direkt am Meer. Eigentlich ganz nett hier aber der Piepsestrand und vor allem auch noch vermüllt, trugen nicht dazu bei hier länger zu bleiben. Da es mit meiner Taucherei auch nicht so richtig klappen sollte, ich hatte noch ein paar Gespräche mit dem Tauchcenter, beschlossen Ela und ich am nächsten Tag weiter zu fahren und uns ein schönes Fleckchen am Meer zu suchen.
Tag 16
Bei unserer gestrigen Recherche, wo wir hier einmal schön ein paar Tage am Meer verbringen könnten, hatte Ela den Camping Sunset südlich von Durres entdeckt. Zu diesem fuhren wir. Dort angekommen viel uns zunächst eine Segelyacht auf die wirklich seltsam, direkt am Eingang des Platzes, gestrandet schräg am Ufer lag. das erregte natürlich meine Aufmerksamkeit. Zunächst jedoch checkten wir ein und bekamen ein Plätzchen direkt vorne am Meer. Dieser Platz war jetzt für albanische Verhältnisse wirklich Klasse. Da hatte Ela uns was feines ausgesucht!
Leider wehte an unserem Ankunftstag ein wirklich heftiger Wind sodass wir den Rest dieses Tages eigentlich im Otto mit lesen verbrachten. Dies sollte sich aber, laut Auskunft der netten Besitzerin des Platzes und der Wetter App, ab Morgen ändern. Zum Abschluss des Tages gab es noch einen herrlichen Sonnenuntergang.
Tag 17
Wie angekündigt war heute der Wind deutlich schwächer und so konnten wir die Sonne und das Meer ausgiebig für uns nutzen. Ich mehr das Meer und Ela mehr die Sonne. Zunächst kümmerte ich mich mal um die Segelboot Geschichte. Die Dame vom Campingplatz erzählte uns dass die Segelyacht im September letzten Jahres hier angespült worden war. Von dem Besitzer fehlte jede Spur und man vermutete dass der 85 jährige Mann aus Hamburg, bei einem Sturm und bei dem Versuch das Segel einzuholen, über Bord gegangen war. Die Leiche des Mannes wurde bis jetzt noch nicht gefunden. Da an Bord, bei der Durchsuchung der Yacht durch die Polizei, illegale Waffen und Munition gefunden wurden ist das Boot immer noch Beweisstück und darf nicht bewegt werden. Eine coole Story.
Nach meiner Wrack Recherche vollbrachte ich zunächst mein Krafttraining und anschließend, da die Wellen immer noch richtig gut waren, ging es ans Body Boarden.
Natürlich durfte meine Schwimmtrainings Einheit auch nicht fehlen denn das Balaton schwimmen rückt immer näher. Mittlerweile hatte auch das Meer, eine für mich, vernünftige Temperatur. Zwischendurch gesellte ich mich immer mal wieder zu Ela um mich in der Sonne aufzuwärmen.
Da wir zum Abendessen noch etwas Brot benötigten und auch meine Zigaretten am Ende waren, schnappte ich mir mein Bike und fuhr noch in das kleine Städtchen Kavaja. Dort sollte ich auch noch für Ela nach einem Friseur schauen. Als alles eingekauft und der Friseur Termin für Morgen vereinbart war, ging es zurück auf den Campingplatz. Dort angekommen gingen wir noch ins Restaurant und genehmigten uns einen Cocktail und ein paar Bierchen.
Ich nutzte solange die Gelegenheit um meinen Handyvertrag zu verlängern, mir ein bisschen das Städtchen anzuschauen und eventuell was zum Abendessen einzukaufen. Das mit dem Handy war im Vodafon Shop in 5 Minuten erledigt.
So begutachtete ich das Städtchen, das etwas außerhalb absolut nicht toll ausgesehen hatte. Im Kern war es jedoch recht ansprechend und wieder einmal war ich davon begeistert wie hier in Albanien die zwei Haupt Religionen scheinbar mühelos miteinander existierten.
Da mich im Supermarkt absolut nichts für ein Abendessen anlachte beschloss ich dass wir heute Abend im Restaurant des Campingplatzes essen gehen würden. Irgendwann war es dann auch gut mit Sightseeing und so fuhr ich zurück zum Friseurladen. Da waren die zwei immer noch am werkeln, irgendwie schien dass mit dem Färben nicht richtig zu klappen und so verbrachte ich die Zeit im Caffè nebenan.
So wurde der Tag genossen und nach mehreren Schwimmtrainingseinheiten, viel Sonne und plantschen gab es dann im Restaurant einen leckeren Nachmittagskaffee. Dort beschlossen wir auch heute Abend zum Essen zu gehen. Des weiteren wurde beschlossen nochmals einen weiteren Tag, also nach unserem Ausflug, hier zu verbringen.
Die zweistündige Fahrt mit dem Bus war kurzweilig da es immer was tolles zu sehen gab und die Natur, je tiefer wir in die Berge kamen, wilder und schöner wurde.
An einem Rastplatz angekommen war es dann vorbei mit einigermaßen guter Straße. Die nächsten 25 Kilometer bis zum Koman See waren dann Piste und es wurde wie wild an der Straße gebaut. Unser Fahrer schien jedes Schlagloch zu kennen denn er umfuhr galant die meisten davon mit Bravour. Auch die auf der Straße stehenden Tiere bekamen eine Chance zu überleben.
An der Staumauer des Koman Sees angekommen gab es ein wildes Fahrzeug Chaos und nicht ging mehr vorwärts. Da uns die Gegend unbekannt war wussten wir natürlich nicht was hier los war. Nachdem klar war dass hier in der nächsten Zeit nichts mehr ging, wurden alle aufgefordert den Bus zu verlassen und dem Fahrer zu folgen. Dies taten wir und nach einer Kurve ging es in einen Tunnel. Am Ende dieses Tunnels war dann klar woher das Verkehrschaos stammte, hier war die Anlegestelle der berühmten Koman Fähre. Hier herrschte mal ordentlich wildes Treiben.
Der Koman See war wunderschön jedoch als das Boot in den Fluss Shala abbog wurde es endgeil. Das Wasser Glasklar und die Steilwände links und rechts gigantisch hoch. Ein Naturparadies. Nach einiger Fahrzeit auf dem Fluss legte das Boot an und kurz darauf gab es, in einem Restaurant, ein leckeres Mittagessen mit Vorspeise und allem drum und dran.
Nach dem Essen nutzten Ela und ich die Gelegenheit uns dort umzuschauen. Es war ein Natur Paradies und es gab einige Unterkünfte hier. Hier ein paar Tage zu verbringen wäre auch ganz toll gewesen aber unsere Pläne hatten sich ja geändert. Mit einem Paar aus Rosenheim unterhielten wir uns prächtig. Diese waren auf dem selben Campingplatz wie wir und waren auch cool unterwegs.
Nach einem zweistündigen Aufenthalt ging es dann mit dem Boot wieder zurück in Richtung Staudamm. Unterwegs war dann die berühmte Konan Fähre zu sehen und man konnte sich an der Landschaft einfach nicht satt sehen.
Am Staudamm angekommen erwartete uns schon unser Busfahrer und der Trubel am Fähranleger war immer noch genauso wild wie zuvor. Irgendwie schaffte es unser Fahrer seinen Bus aus dem Chaos herauszubringen und es begann die Rückfahrt. Genau wie bei der Hinfahrt wich er den Schlaglöchern, den Tieren und einer Prozession, die völlig schmerzfrei auf der Straße unterwegs war, geschickt aus.
Genauso wie geplant wurde der heutige Tag ganz gemütlich und gechillt nochmals am Strand verbracht und wenn wir uns trafen, wurde mit dem Paar aus Rosenheim geplaudert. Wir sparten unser Kräfte für Morgen auf, da wir ja in Richtung Kroatien fahren wollten. Wie es sich Morgen heraus stellen sollte war dies eine gute Entscheidung gewesen.