Tag 10 - 11
Da das Wetter die nächsten Tage Traumhaft bleiben sollte, wurde kurzer Hand entschieden nicht gleich nach Palinuro zu fahren, sondern einen Zwischenstopp am Meer zu machen. Ich suchte ein bisschen auf Park4Night und wurde in Santa Maria fündig. Das las sich unheimlich gut. Direkt am Meer, gute Bewertungen und nur 20,- € die Nacht incl. Strom. Also nichts wie dort hin.
Am Stellplatz angekommen war alles wie beschrieben und der Betreiber unheimlich nett auch wenn er uns sagte dass wir nur zwei Nächte bleiben könnten da ab dem 1. Mai, ausgerechnet an meinem Geburtstag, der Platz schon vollkommen reserviert und ausgebucht sei. Wir vereinbarten mit ihm dass wenn noch ein Plätzchen frei werden würde, dieser unserer wäre.
Da ich die Hoffnung nicht aufgab dass wir hier ein paar Tage stehen bleiben konnten, holte ich endlich mal wieder mein Standup Paddle Board heraus, machte dies Start klar und schon war ich auf dem Wasser.
Das Wetter war, wie angekündigt, einfach nur herrlich mit kaum Wind und strahlendem Sonnenschein. So war dann am nächsten Tag Strand, Wellness, Standup Paddle und Schwimm Tag.
Tag 12
Es war Donnerstag der 1. Mai mein Geburtstag und eigentlich wollten wir bis Montag hier bleiben aber es bewahrheitet sich leider dass keiner abgesagt hatte und wir bekamen die Mitteilung dass wir heute Vormittag gehen sollten. Das war zwar Schade aber wir hatten ja gewusst dass dies passieren konnte. So räumten wir, doch ein wenig enttäuscht, unsere Sachen zusammen und machten uns auf den Weg nach Palinuro.
Die Fahrt dorthin war einfach nur herrlich. Die Landschaft war hügelig und diese Hügel waren wunderbar grün mit Felsen dazwischen.
In Palinuro angekommen fuhren wir zunächst gleich mal an den Hafen da sich dort Palinuro Sub befand, das Tauchcenter meiner Wahl, für die nächsten Tauchtage.
Ich checkte in das Tauchcenter ein, brachte mein Equipment dorthin, machte einen Tauchgang für Morgen aus und schon waren wir auf dem Weg zum Campingplatz, den uns das Tauchcenter empfohlen hatte. Im Vorfeld hatten sie sogar schon dort angerufen und mitgeteilt dass wir kommen würden.
Dort angekommen richteten wir uns ein, ich trainierte und Abends ging es dann zum Geburtstagsessen.
Endlich war es soweit, ich durfte bzw. konnte mal wieder Tauchen gehen. Sehr gerne hätte ich dies auch schon auf Sardinien getan doch leider war dort keine einzige Tauchbasis geöffnet gewesen. Schon gestern hatte ich mein Equipment an der Basis abgeliefert so dass ich heute nur meine Badehose und ein Handtuch einpacken musste, mein Fahrrad schnappte und in Richtung Tauchbasis fuhr.
Dort angekommen verbrachten wir unser Material, Flasche und Blei auf den kleinen Firmenflitzer, zogen unseren Neopren an und liefen dann zum Boot. Dort wurde alles verladen und schon ging es los.
Während der Boots Fahrt zum Tauchplatz bauten wir unsere Ausrüstung zusammen, bekamen die Tauchplatz Einweisung und schon waren wir im Wasser. Da dies mein Check Dive war tauchte ich zusammen mit unserem Guide Stefano. Ein Check Dive ist eigentlich an jeder Tauchbasis obligatorisch, da wird einfach kurz geschaut ob die Praxis des Tauchens stimmt und den Einträgen im Logbuch entspricht.
Der Tauchplatz war eine wunderschöne Steilwand, die in 30 Meter Tiefe einen Höhleneingang hatte. In diese tauchten wir nur ein wenig hinein. Am Schluss des Tauchgangs sahen wir noch zwei wunderschöne Barracudas und nach 50 Minuten waren wir wieder an der Wasseroberfläche. Da die Tauchplätze von Palinuro so bis maximal 15 Minuten von der Basis entfernt lagen wurde nach jedem Tauchgang zurück in den Hafen gefahren. Die Tauchausfahrten fanden um 9, 11 und 14:30 Uhr statt.
Wieder am Hafen angekommen brachten wir unsere Ausrüstung zurück zur Tauchbasis. Für heute hatte ich erst einmal nur einen Tauchgang gebucht. Dafür aber für die nächsten zwei Tage jeweils die zwei Vormittags Tauchgänge. Als alles versorgt war fuhr ich zurück zu Ela, die in der Zwischenzeit, unsere Wohnung mal wieder auf Hochglanz gebracht hatte. Den restlichen Mittag lasen wir, ich fuhr zweimal mit den Fahrrad und Rucksack zum einkaufen und bereitete anschließend ein leckeres Abendessen.
Tag 14-15
Die zwei Tage standen komplett unter dem Thema Tauchen. Jeden Vormittag machte ich zwei Tauchgänge und Mittags genossen wir die Sonne und waren einfach nur am relaxen.
Hier geht es zum Film über das Tauchen in Palinuro
Tag 16
Der Tag des Abschieds von Palinuro war gekommen. Nachdem Otto Start klar war fuhren wir zu Palinuro Sub, packten das Tauch Equipment ein und verabschiedeten uns herzlich von der Belegschaft. Auf dem Weg in Richtung Montecilfone hatte ich bei Google Maps noch eine Höhle entdeckt, in die man mit dem Boot auf einem Fluss reinfahren konnte. Diese fuhren wir dann mal als erstes an.
Es war wie so oft auf unserer bisherigen Reise dass alles was passierte und wir vor hatten, absolut reibungslos klappte als ob wir dies auf die Minute geplant hätten. Wir kamen um 12:40 Uhr an der Höhle an und beim Ticket kauf erfuhren wir dass die nächste Tour um 13:00 Uhr starten würde.
Die Höhle sah schon von außen herrlich aus und man konnte ein Modell von einem Dorf, dass sich in früheren Zeiten im Eingangsbereich der Höhle befunden hatte, bewundern. Hier hatte man auch eine große Menge an Altertümlichen Utensilien gefunden.
Dann kamen die Führer und es ging los. Zusammen mit weiteren Besuchern bestiegen wir das Boot und wurden von den Zweien langsam, 200 Meter, in die Höhle gezogen. Einer der Beiden erklärte schon auf der Bootstour jede Menge, doch leider nur auf italienisch.
Die Führung ging los und wir waren wieder mal nur am staunen. Wieder hatte diese Höhle einen anderen Character, irgendwie sehr massiv und nicht so fragil. Natürlich spornte mich das Fotografier Verbot an heimlich zu filmen. Ich sah es einfach nicht ein dass man bei diesem Eintrittspreis nicht fotografieren durfte.
Nach unserer Höhlentour machten wir uns wieder auf den Weg in Richtung Montecilfone. Da es bis dorthin noch etliche Kilometer zu fahren waren hatten wir vor der Weiterfahrt bei Park4Night noch einen Stellplatz gesucht, dieser wurde nun angefahren. Es war wieder ein Gemeindestellplatz, kostenlos und mit allem was man so brauchte.
Da es bis nach Montecilfone doch ein ganzes Stück zu fahren war, wurde früh losgefahren. Die Strecke war gut ausgebaut und so erreichten wir Montecilfone um die Mittagszeit. Auch hier gab es einen Gemeindestellplatz und als wir uns eingerichtet hatten schnappten wir unsere Fahrräder und schauten mal wie es dem Haus ging, dass ich hier vor über 25 Jahre besessen hatte.
Es war noch vorhanden und sah so aus als ob ich es erst letzte Woche verlassen hätte. Sogar die Vorhänge, meine damals montierte Satelliten Schüssel und mein renovierter Kamin waren noch die gleichen, nur hatte es eine neue Eingangstür erhalten.
Damals, als ich noch Polizist war, gab es einen Pförtner bei der Bereitschaftspolizei mit Namens Pasquale, mit dem ich öfters zusammen Wachdienst an der Pforte hatte. Wir verstanden uns gut und irgendwann fragte er mich ob ich nicht Interesse an seinem Haus in Montecilfone hätte. In der Kurzfassung, ich hatte Interesse und ein paar Monate später war ich der Besitzer eines Hauses in Montecilfone. Während meiner Polizei Zeit war dies auch kein Problem. Ich hatte Zeit mich um das Haus zu kümmern und wenn ich es nicht selbst nutzte wurde es auch ab und an mal vermietet. Dies änderte sich als ich mich mit meiner Firma con-la-natura selbstständig gemacht hatte. Letztendlich verkaufte ich das Haus wieder, an die jetzigen Besitzer auch Deutsche.
Nach unserem Hausbesuch fuhren Ela und ich noch zu Pasquale, der mittlerweile auch schon geraume Zeit im Ruhestand war und mit seiner Frau Rosa hier in Montecilfone lebte. Die Überraschung gelang uns ziemlich gut als wir bei ihnen eintrafen. Den Rest des Mittags saßen wir zusammen und plauderten über alte Zeiten. Hier erfuhr ich auch dass die Besitzer meines Hauses vorhatten dieses zu vermieten, was aber nicht so richtig funktioniert hatte. Scheinbar wollten sie es auch wieder verkaufen.
Es war fast schon dunkel als Ela und ich wieder zurück zum Stellplatz fuhren und den Rest des Abends mit lesen verbrachten.
Tag 18
Der heutige Tag wurde mit einer Erkundungstour auf dem Fahrrad verbracht und ich zeigte Ela Montecilfone. Gleich neben unserem Stellplatz war eine wunderschöne Grotte die als Open Air Kirche fungierte.
In der Ortschaft selbst hatte sich im Laufe der Jahre nicht viel geändert, als ich das letzte Mal hier gewesen war.
Den Ausflug nutzten wir auch gleich um noch ein Abendessen einzukaufen. Zurück am Stellplatz angekommen war klar, dass wir jetzt langsam aber sicher Italien verlassen würden und ich buchte die Fähre nach Griechenland für Übermorgen. Beim anschließenden lesen und Handy zappen stolperten wir über etliche Aussagen von Griechenland Reisenden dass sich die Camper Situation in Griechenland ziemlich schlagartig geändert hatte.
Bis dato konnte man in Griechenland als Camper wirklich Super frei stehen und das Land völlig ungezwungen bereisen. Mit einem neuen Gesetz, das Anfang des Jahres erlassen worden war, wurde diesem entspannten reisen scheinbar ein Ende gesetzt und es schien so dass gerade jetzt das große Reinemachen der Wildcamper begonnen hatte. Die Aussagen im Netz waren ziemlich wirr und es war von hohen Strafen die Rede. So ziemlich alles, in der dortigen Camper Szene, war in Auffuhr.
Da uns dass alles einfach zu blöd war entschieden wir uns spontan nicht Griechenland sondern Albanien zu bereisen. Unser Fährhafen in Griechenland, an dem wir Übermorgen ankommen sollten, befand sich nur 40 Kilometer von der albanischen Grenze entfernt.
Tag 19
Der Abschied von Montecilfone war gekommen und da unser nächstes Ziel kurz vor Brindisi lag und dies einer Fahrstrecke von über 300 Kilometer entsprach, benutzten wir diesmal einfach die Autobahn. Da relativ wenig Verkehr herrschte war das Fahren ein Genuss und wir kamen zügig voran. Am ersten, ausgesuchten, Stellplatz angekommen entsprach dieser mal wieder nicht unseren Anforderungen und schnell wurde uns bewusst dass es hier in der Gegend gar nicht so einfach war, frei stehen zu können.
Nachdem wir ein paar Plätze abgeklappert hatten wurde es uns zu blöd und wir fuhren einfach auf einen günstigen Campingplatz, der sich auch noch als ziemlich toll rausstellte.
Da unsere Fähre um 13:00 Uhr ablegen sollte, wurde relativ früh die restlichen 50 Kilometer unter die Räder genommen und zum Fährhafen gefahren. Dort angekommen lief alles wieder absolut rund und schon relativ kurz nach unserer Ankunft am Hafen konnten wir auf die Fähre.
Jetzt hieß es 8 Stunden Fährfahrt die Ela und ich mit lesen und auf dem Deck spazieren gehen verbrachten. Kurz nach 21:00 Uhr legte die Fähre in Igoumenitsa an und wir fuhren auf einen Parkplatz, den ich schon im Vorfeld auf Park4Night herausgesucht hatte. Dort verbrachten wir die Nacht und Morgen sollte es dann nach Albanien gehen.