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Sardinien 2025 Teil 4, Giara Park bis nach Cagliari

Tag 16



Nach einem wunderbaren "Höhenluftschlaf" machten wir uns auf, eines der über 600, hier lebenden, Giara Pferde zu entdecken. Diese leben hier auf der Giara Hochfläche die 43 Quadratkilometer groß ist. Die Giara Pferde kamen vermutlich zur Eisenzeit hier nach Sardinien und drohten als Rasse auszusterben da sie mit anderen Pferden gekreuzt wurden. So wurde hier ein Naturreservat geschaffen um die Rasse zu erhalten. Bedeutet bei der Größe des Parks und der Anzahl der Pferde musste man schon ein bisschen Glück haben diese anzutreffen.




Da ein kalter und sehr böiger Wind wehte packten wir uns warm ein und voller Vorfreude und Hoffnung marschierten wir los und bewunderten die wirklich unheimlich schöne Landschaft. Da ich gestern einen Plan gekauft hatte fanden wir uns gut zurecht und unser Ziel waren zwei Seen nicht allzu weit entfernt. Überall auf dem Boden konnte man die Fährten und den Dung verschiedener Tiere sehen und erahnen dass es sich hier um ein Naturparadies handelte in dem nicht nur die Pferde leben.









Unterwegs trafen wir einen Einheimischen der uns zu erklären versuchte wo wir die Tiere finden konnten. Er sprach kein Englisch und kein Deutsch und ausgerechnet hier versagte mal das Internet. So zeichnete er mit einem Stock eine Art Plan auf den Boden. Wir verglichen dies mit unserem Plan und sahen dass wir nicht mehr weit vom ersten See entfernt sein konnten. Wir bedankten uns und ein paar Kurven weiter war es soweit, wir waren am See. Zunächst sahen wir ein paar Tiere weit entfernt, diese waren aber Kühe.


Ganz vorsichtig liefen wir weiter durch die Büsche und hatten Glück, eine kleine Herde von Pferden standen am Ufer und grasten. Der Leithengst beobachtete uns misstrauisch lies uns aber relativ nahe kommen. Die Grenzen wurden uns aufgezeigt als eines der Tiere mit den Zähnen fletschte, bis hier her und nicht weiter, sollte dies wohl bedeuten.






Wir konnten uns nicht satt sehen und beobachteten diese herrlichen Tiere. Eine Herde Kühe rannte dann aus dem Wald heraus in Richtung der am Ende des Sees stehenden Herde. Einfach nur cool.


Als die Pferde Herde dann ihren Standort wechselten machten wir dies auch und beobachteten die Tiere beim trinken. Dort wurde uns noch ein ganz tolles Schauspiel geboten. Ein einzelner Hengst kam im Galopp auf die Herde zu und deren Hengst vertrieb mal kurz den Eindringling, was für ein Schauspiel.





Bei meinem Versuch mich der Kuhherde zu nähern fixierte mich sogleich ein Bulle und ich lies es lieber bleiben, der hatte gute Argumente, nämlich mächtige Hörner.
Da wir noch an den zweiten See wollten, der größer war und nicht allzu weit entfernt, machten wir uns auf den Weg dorthin. Die Herde verschwand eigentlich fast Zeit gleich im Wald.





Dieser See war um ein vielfaches größer und bewies welches Glück wir am ersten See hatten. Wir sahen weit und breit kein einziges Tier. Hier machten wir eine kleine Pause und liefen dann zu unseren Fahrzeugen zurück da wir noch weitere Ziele anfahren wollten.








Bei unseren Fahrzeugen angekommen fuhren wir, das kurze Stück, zu unserem nächsten Ziel, die Nuraghe von Barumini. 


Dies war eine der größten und bekanntesten Nuraghen auf Sardinien, Weltkulturerbe und geschickter Weise lag sie eigentlich gleich neben dem Giara Park. Dort angekommen wurden wir darüber informiert dass diese Nuraghe nur mit einer Führung zu besichtigen sei und dies Kostenpflichtig. Also kauften wir unsere Tickets und warteten auf die nächste Führung in Englisch.



Pünktlich um 14:00 Uhr begann die Führung und wir waren eine überschaubare Truppe. Bei uns waren auch zwei Frauen aus Ulm die wir während des Wartens kennen gelernt und mit denen wir uns prächtig unterhalten hatten. Diese waren Schwestern und besuchten die Tochter einer der beiden, die montan auch im Van hier auf Sardinien lebte. Unser Führer sprach ein gutes Englisch und wir lauschten seinen Worten und erfuhren viel über die Nuraghen, von denen es auf Sardinien und nur auf Sardinien zwischen 6000 und 7000 Stück geben sollte. Die Nuraghen waren Wehranlagen und da die Geschichte über diese Kultur unheimlich lang und interessant ist einfach auf den folgenden Link klicken Die Nuraghen




So liefen wir durch die Ruinen und unser Führer erklärte uns alles sehr eindrucksvoll und ausführlich.



So richtig spannend wurde es dann als wir in das Bauwerk gingen. Es war schon beeindruckend wie Völker früher dies riesigen Steinblöcke bewegten und schichteten. Spannend bei den Nuraghen war auch dass die gesamte Anlage nur einen Eingang hatte und ansonsten nur kleine Sichtfenster. Im ersten Stadium des Baus war dieser Eingang noch auf Boden Höhe und als die zweite Mauer um die alte Anlage gebaut wurde befand sich der Eingang in 7 Meter Höhe.







So erforschten wir die Anlage, hatten Stellenweise enge Durchgänge zu meistern, lauschten den Worten des Guides und staunten über das Bauwerk.











Da der Eintritt in die Nuraghe auch den Eintritt ins Archelogische Museum beinhaltete, das in der Ortschaft Barumini gelegen war, fuhren wir natürlich auch dort noch hin. Das Museum lag in einem wunderschönen Park mit einer herrlichen Kirche.



 
Das Gebäude war auf den Resten einer alten Nuraghe errichtet worden und in den unteren Räumen wurde sogar noch aktiv geforscht. Des Weiteren befanden sich, die in der großen Nuraghe gefundenen Gegenstände, in diesem Museum. Alles war sehr eindrucksvoll und wunderschön gemacht. Die Kombination aus alt und modern sah faszinierend aus.







Zum Abschluss unserer Besichtigungstour gingen wir noch in eine kleine Bar um etwas zu trinken und fuhren dann ein paar Ortschaften weiter, wieder auf einen Gemeindestellplatz um dort zu übernachten.

Tag 17


Nach einer sehr ruhigen Nacht und nachdem uns die Schafe fahren ließen 😎ging es nochmals zum Gemeindestellplatz in Genuri um dort frisches Wasser zu holen. Wir hatten heute Morgen ausgiebig geduscht und wollten einfach wieder klar Schiff haben.


Als wir dort ankamen mussten wir grinsen. Das Schweizer Ehepaar, dass wir am Strand di Piscinas getroffen hatten, war gerade dabei ihr Fahrzeug mit Wasser zu befüllen. Da wir uns schon am Strand gut verstanden hatten war die Freude groß und wir plauderten wieder eine Zeit lang miteinander.



Da sie hoch zu den Pferden wollten und wir weiter zur Grotte di Santa Barbara verabschiedeten wir uns und fuhren unseres Weges. Bestimmt werden wir die Beiden nochmals sehen da sie die Insel auch gegen den Uhrzeigersinn umrunden wollten. Bevor es auf die Piste wieder Richtung Meer ging, machten wir noch einen kurzen Abstecher zu einem Wasserfall, den Ela gefunden hatte und sehen wollte. Also fuhren wir eine Ortschaft weiter und folgten der schmalen, steilen Straße immer höher den Berg hinauf. Als wir laut Google Maps dort angekommen waren konnte man erahnen wo ein Wasserfall wäre wenn es Wasser hätte, das war ein Satz mit X. Also wieder Berg ab und zu mindestens konnten wir noch eine Felsengrabstelle besichtigen in deren hunderte von menschlichen Knochen gefunden worden war.








Das fahren auf Sardinien war völlig relaxt und so kamen wir gegen 12:45 Uhr in der Miniera Sankt Giovanni an wo sich auch die Grotte di Santa Barbara befand. Schon bei der Anfahrt, als wir in Iglesias vorbei fuhren, fielen uns die vielen alten und verlassenen Minen auf. Hier schien es hunderte zu geben.





Wieder einmal hatten wir ein perfektes Timing. Um 13:45 Uhr konnten wir unsere Tickets kaufen und um 14:00 Uhr begann die Führung in die Höhle.









Wir bekamen wieder dieses, uns bekannte Haarnetz, samt Helm, eine kurze Einweisung und schön saßen wir im kleinen Zügchen dass uns 600 Meter in den Berg hineinbeförderte.


Am Ziel angekommen ging es mit einem Aufzug etwas nach oben und anschließend über eine Wendeltreppe nochmals hoch um in die Höhle zu gelangen.





Am Ende der Wendeltreppe stand man sofort in der Höhle und die war wieder etwas ganz besonderes. Das einzigartige an dieser Höhle war, dass das Mineral Baryt hier direkt an den Höhlenwänden zu sehen war. Dies waren die dunklen Stellen an der ansonsten weißen bis grauen Höhle. Die Tropfsteinformationen waren wieder gewaltig und die Führung war zwar in italienisch aber wir konnten auf Englisch Fragen stellen wenn wir welche hatten.













Nach der Tour ging es wieder die Wendeltreppe nach unten, rein ins Bähnle und zurück zum Eingang. Es war ein wunderschönes Erlebnis.






Da es hier in der Gegend von verlassenen Minen nur so wimmelte und wir auch noch so einen Lost Place erforschen wollten fuhren wir zur alten Mine Serra Scoris, die ich auf Google Maps gefunden hatte. Dies sollte auch unser Übernachtungsplatz werden.






Tag 18


Gleich morgens begaben wir uns auf Erkundungstour durch diesen herrlichen Lost Place. Wie schon in Mazarron konnte man es sich gut vorstellen wie es hier früher zugegangen sein musste. Der Lärm und das harte Arbeiter Leben hing noch förmlich in der Luft. So erforschten wir das Gelände wobei Ela und Mausi im unteren Bereich blieben und ich bis ganz hoch oben lief.




















Nach unserer Tour durch die Ruinen fuhren wir auf die Insel Sant Antioco. Dort wollten wir Morgen ein bisschen auf Erkundungstour gehen. Als Stellplatz für die Nacht hatten wir uns den Parkplatz vom Strand Sottotorre ausgesucht. Dort verbrachten wir den restlichen Nachmittag, ich schrieb endlich mal wieder meinen Reise Blog und schnitt Filme. 





Tag 19


Nachdem der Wetterdienst, zu mindestens für heute Vormittag, schönes Wetter vorausgesagt hatte machten wir uns nach dem Frühstück auf die Insel etwas zu erkunden. Ziel war es der Küste entlang zu fahren und an schönen Orten einfach, wenn es mit unseren Fahrzeugen möglich war, zu halten und uns umzuschauen. Der erste Platz war dann die Cala Lunga, welche aussah wie ein kleiner Fjord. 


 





So fuhren wir dahin, hielten an und machten Bilder.







Den ersten längeren Stopp machten wir am Arco dei baci - Is Praneddas. Dies war eine Felsenbrücke mit einem kleinen Meerespool an der Steilküste. Wir parkten unsere Camper an einem schönen Pinienwäldchen und liefen vor zur Küste.




Am Felsentor angekommen war klar dass ein plantschen im Meerespool wohl heute nicht in Frage kam. Die Brandung war einfach zu stark. Da hatte ich wohl meine Badehose umsonst eingepackt. Dennoch war dies hier ein tolles Fleckchen und so kletterte ich halt ein bisschen in den Felsen rum und wir genossen das tosende Meer.










Anschließend liefen wir zurück, machten ein Päuschen um dann zur Grotte di Aqua zu fahren.




Dort angekommen machten sich Mausi, Sepp und ich auf Erkundungstour. Ela hatte genug vom laufen und blieb bei den Fahrzeugen. Wie es sich später herausstellte eine gute Entscheidung. Zunächst folgten wir einem schönen Weg der uns zur Grotte brachte.



Dort angekommen stellte sich heraus dass die Grotte mit Wasser gefüllt war und eine Begehung somit nicht in Frage kam. da hatten wir unsere Taschenlampen umsonst mitgenommen. Danach wurde die Strecke immer abenteuerlicher und wilder.





Die Sache endete dann in wilden Kletterpassagen über die Felsen wobei sich Sepp als Bergziege outete. Wir hatten den Pfad verlassen und kämpften uns Querfeldein da wir von oben einen der drei heiligen Seen gesehen hatten, den wir erreichen wollten. Früher war dieser Ort scheinbar der Platz für einige Nuraghen, die man aber nicht mehr erkennen konnte.










Mit zerkratzten Armen aber glücklich erreichten wir den See und da vom Meer her dunkle Wolken kamen schauten wir dass wir zurück zu Ela und unseren Fahrzeugen kamen.



Bei der Weiterfahrt goss es in Strömen und wir entschieden uns die Exkursion an der Küste entlang einzustellen und uns um die Gasversorgung zu kümmern. Beide hatten wir unsere letzte Gasflasche anschließen müssen und somit keinen Ersatz mehr. Dies stellte sich als ziemliche Herausforderung dar. Wir versuchten es zunächst in Sant Antioco doch hier machte der Laden erst in einer Stunde wieder auf. Auf Google Maps fanden wir in 80 Kilometer Entfernung, was so einer Stunde Fahrzeit entsprach, einen weiteren Laden und wir entschieden dort hin zu fahren. Da er auf unserer Route in Richtung Cagliari lag passte dies auch gut in unseren Fahrplan.

Ich fasse mich jetzt einfach kurz. Wir fuhren dort zwei Läden an und hatten keinerlei Erfolg. Immer wurde uns das gleiche gesagt. Für eine neue Flasche bräuchten wir eine leere Alte und ohne dies ging mal gar nichts. Unsere deutschen Flaschen füllen konnten sie auch nicht. Mittlerweile war ich ziemlich genervt. Wir brachen die Suche ab und fuhren zu einer Stellplatz Empfehlung bei Cagliari.



Hier der Link zum Film von Teil 4