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Sardinien 2025 Teil 5, Cagliari bis nach Ussassai

Tag 20

Gleich nach dem Frühstück schauten Ela und ich nach einem Zahnarzt. Ela hatte immer noch empfindliche Zähne und der Zahnarzt in Spanien hatte ihr irgendetwas von einem Kariesbefall erzählt. Jetzt hatte sie einen hellen Fleck am Schneidezahn und Angst dass der Zahn, bis wir wieder nach Deutschland kommen, abfaulen würde. Wir fanden im Internet einen Dr. Seeberger und konnten diesen auch telefonisch erreichen. Schon hatten wir einen Termin um 15:00 Uhr.

Den Vormittag verbrachten wir mit schwimmen, Reisetagebuch schreiben und sonstigen kleineren Erledigungen. Ich wurde auch zwecks der Gasflasche fündig. Hier in Cagliari gab es eine Wohnmobil Reparaturwerkstatt Dott Camper und mit diesen telefonierte ich. Der Mann am Telefon war wirklich sehr nett und zuvorkommend und schickte mir Infos auf mein Handy. Nach einigen hin und her schreiben war dann klar dass diese auch italienische Gasflaschen verkauften. Welch ein Glück und wir wollten nach dem Zahnarzt dorthin fahren.



Gegen 13:30 Uhr fuhren wir los in Richtung Cagliari um pünktlich beim Zahnarzt zu sein. Wir fanden einen Parkplatz der auch für unseren Otto geeignet war, parkten und liefen dann in Richtung der Adresse des Zahnarztes. Dabei kamen wir wieder einmal an einer schönen Kirche vorbei.





Dr. Seeberger, ein Deutscher der hier in Cagliari praktizierte, war wirklich sehr nett. Er untersuchte Ela und stellte zu deren Zufriedenheit fest dass sie keinen Kariesbefall hatte. Ausführlich erklärte er ihr was mit ihren Zähnen los war nämlich eine zu aggressive Zahnreinigung. Er gab ihr Tipps und verschrieb ihr ein spezielles Mundwasser und Reinigungsstäbchen. Glücklich verließen wir Dr. Seeberger und fuhren zum Dott. Camper um die Sache mit der Gasflasche in Angriff zu nehmen. Schon bei der Fahrt nach Cagliari waren uns die vielen Lagunen aufgefallen in denen sich Flamingos tummelten. Jetzt hier erreichte es seinen Höhepunkt. Wir fuhren an Lagunen vorbei wo wirklich hunderte von Tieren waren. Leider konnte man dort nirgendwo anhalten und Fotos machen. 

Bei Dott. Camper angekommen, der ziemlich außerhalb gelegen war, staunten wir. Es standen sehr viele Wohnmobile hier und das Verkaufs Geschäft war prächtig sortiert. Das Beste aber waren die zwei Männer die sich um uns kümmerten. Beide waren witzig, sehr nett und sprachen ein perfektes Englisch. Wir hatten sehr viel Spaß miteinander und fanden alles was wir brauchten, natürlich auch das wichtigste, die italienische Gasflasche. Ich nahm auch eine Flasche für Mausi mit und nachdem alles erledigt war fuhren wir zurück zum Stellplatz.

Hier machten wir eine kurze Pause und gingen dann vor ins Restaurant Maddalena um köstlich zu essen.

Tag 21

Nachdem wir ja gestern einen kleinen Vorgeschmack auf Cagliari bekommen hatten war heute Stadtbesichtigung angesagt. Bevor wir dorthin fuhren machten wir einen kurzen Abstecher ins Einkaufszentrum um ein paar Lebensmittel einzukaufen und da dort auch eine Apotheke war, kauften wir dort die Dinge, welche Dr. Seeberger Ela aufgeschrieben hatte. Direkt neben dem Einkaufszentrum befand sich ein großer Parkplatz der direkt an einer Lagune gelegen war und auch dort befanden sich Flamingos. Also war zunächst Flamingo Watching angesagt.


Zusammen mit Mausi fuhren wir danach in die Stadt und parkten am gleichen Parkplatz wie gestern. Gemütlich liefen wir in Richtung der Altstadt und waren zunächst etwas enttäuscht. Die Stadt gab jetzt nicht so richtig was her.





Erst als wir eine steile Treppe hinauf gelaufen waren wurde es interessant. Wir landeten in einer Einkaufsstraße und jetzt wurde es schön, wir waren an der Bastion di Saint Remy angekommen.



In einem wunderschönen Kaffee tranken wir etwas und als wir nach Wasser für Sepp fragten bekam dieser nicht nur Wasser sondern auch gleich eine Schüssel mit Futter, was für ein Service.


Nach dieser Stärkung ging es dann durch ein Tor in die Bastion und hier war es einfach nur schön.







Da wir mittlerweile ganz schön hoch waren hatte man auch einen herrlichen Ausblick auf Cagliari.






Wir schlenderten durch das Quartiere Castello, bewunderten die alten Häuser, wunderten uns wie der kleine Bus so durch die Gassen fetzten konnte und lasen die Hinweis Schilder an den zum Teil uralten Häusern.








Dann kamen wir an die Kathedrale Santa Maria die schon von außen sehr beeindruckend aussah.






Im Innern haute es uns von den Socken. Solch eine Pracht hatten wir bis jetzt auf unserer Reise noch nicht erlebt und wir hatten ja schon die eine oder andere Kirche bewundern können. Einfach unglaublich.






Nach dem Besuch der Kathedrale liefen wir wieder Berg ab in Richtung unserer Fahrzeuge. Dabei gab es natürlich noch das Eine oder Andere Fotomotiv.









Wir fuhren zurück zu der Apotheke da diese heute Morgen einen Artikel nicht vorrätig gehabt hatte. Ela ging kurz hinein und erledigte das. Während dessen machte ich einen Plan wie es weiter gehen sollte. Die Wetter Vorhersage für die nächsten Tage war nicht prickelnd und der einzige Ort wo es ein bisschen besser sein sollte war Nora, wieder weiter südlich gelegen. Dort fand ich auch einen geeigneten Stellplatz. Also nahmen wir die 30 Kilometer in Angriff und fuhren dort hin. Uns erwartete ein toller Stellplatz der wiederum nur in der Nebensaison als Schlafplatz zur Verfügung stand. Es war einfach wieder mal nur ein großer Parkplatz ohne jegliche Versorgung.



Tag 22 - 23

Hier auf dem Parkplatz bei Nora verbrachten wir zwei Tage um das Wetter auszusitzen. Wie auf dem Regenradar und tatsächlich in der Entfernung zu sehen war, zog das Mittelmeer Tief an uns vorbei und wir hatten Glück. Nur einmal Nachts erwischte uns ein Regen ansonsten hatten wir hier einen Mix aus Sonne, Wind und Wolken.


Wir nutzen die Zeit um viel zu lesen, Strandspaziergänge zu machen und den weiteren Weg auf Sardinien zu planen.







Auf der rechten Seite unseres Stellplatzes waren die römischen Überreste und die Lagune während auf der linken Seite am Strand wunderschöne Anwesen zu sehen waren. 









Tag 24


Da die nächsten Tage besseres Wetter versprachen machten wir uns auf den Weg die Ostküste zu erforschen. Wir hatten noch keinen Plan was unser Ziel sein sollte wussten aber dass wir auf jeden Fall die SP 17 fahren wollten. Diese schlängelte sich die Küste entlang bis nach Villasimius und musste, laut Beschreibungen im Internet, eine Küstentraumstraße sein. Dies mussten wir natürlich sehen.

Kurz nach Cagliari bogen wir auf die SP 17 ab und tatsächlich war diese ein Traum. Wir schlängelten uns der Küste entlang, hatten traumhafte Aussichten und natürlich war diese Straße eine absolute Motorradstrecke. 



Kurz vor Villasimius gab es dann einen wunderschönen Aussichtspunkt von dem man einen tollen Blick über die Bucht der Stadt hatte.




Auf Park4Night hatten wir einen Stellplatz gefunden der kurz hinter Villasimius gelegen war. Dort fuhren wir hin und es war wahrlich Traumhaft dort. 



Da es sich bei dem Stellplatz um den Parkplatz eines Restaurants handelte und wenn Sepp seine fünf Minuten hatte er absolut nicht folgte, entschieden wir uns ein Stückchen zu einem weiteren Stellplatz weiter zu fahren. Dort sah es so aus als ob wir dort ziemlich abgelegen wären. So war es dann auch. Nach einigem Suchen fanden wir den Platz der etwas versteckt in einem kleinen Pinienwäldchen gelegen war.


Tag 25

Schon während der Nacht hatten wir gehört, dass es ziemlich heftig regnete. Das änderte sich auch beim aufstehen nicht und als wir das erste Mal aus unserem Otto herausgingen, standen wir wieder einmal in einer Pfütze beziehungsweise jetzt in einem kleinen Fluss. Da der Weg zu diesem Stellplatz eine Piste war schauten wir, dass wir von hier wegkamen und so schnell als möglich eine befestigte Straße erreichten. In dieser Gegend hatten wir uns im Vorfeld ein paar Sehenswürdigkeiten auf Google Maps markiert die wieder im Landes inneren lagen und Höhlen sowie Wasserfälle waren.

Unser erstes Ziel war dann das kleine Örtchen Ulassai mit seiner Höhle Su Marmuri. Die Anfahrt dorthin war von der Landschaft her wunderschön und die Straße war genau wieder nach meinem Geschmack.  Sehr kurvig und schmal. Immer wieder, als wir Ortschaften sahen die förmlich am Berg klebten, fragten wir uns wie man hier bauen und leben konnte.

Das letzte Stück zur Höhle hoch war dann schon heftig steil und an einer Stelle mussten wir erst einmal abchecken ob wir diese Steigung mit Otto schaffen würden. Wir schafften es und ganz oben am Höhlenparkplatz angekommen wurden wir mit einer herrlichen Aussicht belohnt. Das war das tolle an der Sache.

Das weniger tolle war dann die Info an der Höhle dass diese geschlossen sei. Ich versuchte noch einen Mitarbeiter davon zu überzeugen, dass wir eine lange Anfahrt gemacht hätten und so weiter aber es war leider nichts zu machen. 

Nach einem kurzen Brainstorming entschieden wir den nächsten Punkt auf unserer Google todo Liste anzufahren, die Grotta is Janas bei Sadali, vielleicht hatten wir dort mehr Glück. Also fuhren wir die steile Abfahrt wieder hinunter und bogen nach kurzer Fahrtstrecke auf die SS 198. An der Abzweigung bewunderten wir noch kurz ein verlassenes großes Dorf das dort am Berg klebte.





Diese Straße war der Burner, hügelig, kurvig und nagelneu Asphaltiert und führte immer höher und tiefer in das Inland von Sardinien.



Als wir an der Grotta Is Janas ankamen war diese auch geschlossen. Da ich aber im Internet gelesen hatte dass sie geöffnet sein müsste, benutzte ich die an der Höhle ausgehängte Telefonnummer und rief diese an. Nach zwei erfolglosen Versuchen bekam ich dann einen Mann ans Telefon und verabredete eine Tour um 16:00 Uhr. Welch ein Glück. Wir machten eine kleine Pause bis zu unserem Höhlendate und pünktlich liefen wir vom Parkplatz los zum Ticketschalter.


Dort angekommen nahm uns unser Guide in Empfang, wir bezahlten den Eintritt, bekamen noch eine Karte der Umgebung hier und schon ging es los.





Unser Guide sprach ein bisschen Englisch und gab sich alle Mühe uns die Geschichte der Höhle zu zeigen und zu erklären. Nachdem ich ihm verständlich gemacht hatte dass ich in Deutschland auch in Höhlen unterwegs war und dass wir uns sehr für Höhlen interessieren nahm er sich noch mehr Zeit erklärte und zeigte uns Dinge die vermutlich bei einer normalen Höhlentour nicht erklärt oder gezeigt wurden. Er war Geologe und lebte nun richtig auf. Eine Hammer Privattour. Die Höhle war wieder etwas ganz besonderes und die Tour war eine Mischung aus geführter Tour und einer wilden Höhlentour.







So bekamen wir unheimlich viele Informationen über die Entstehung der Höhle, sahen schlafende Fledermäuse und gingen mit ihm durch die 5 Hallen der Höhle. In der letzten Halle hatten vor zig tausend Jahre Menschen gelebt und er zeigte uns die versteinerten Knochen von Tieren die diese gegessen hatten. Ein tolles Erlebnis.



So erforschten wir diese Höhle und die Tour dauerte weit aus länger als im Internet geschrieben war. 








Am Ende der Tour verabschiedeten wir uns von unserem Guide und gingen zurück auf den Parkplatz. Ich hatte mit dem Guide abgeklärt dass wir hier übernachten durften. Zu einem waren wir heute schon ganz schön viel gefahren und zum anderen wollten wir noch ein bisschen diese herrliche Gegend erkunden, zu der wir ja die Karte bekommen hatten. So machten wir uns einen gemütlichen Abend und ließen den Tag auf uns wirken. Morgen wollten wir dann den Wasserfall Su Stampu de su Turnu besuchen.

Tag 26


Da wir hier ziemlich abgeschieden in der Natur gestanden waren hatten wir eine herrlich ruhige Nacht mit einem traumhaften Sternenhimmel hinter uns. Der Tag begann sonnig mit ein paar Wolken und kaum Wind, perfektes Wetter um den Wasserfall zu erkunden.


Der Weg dorthin ging am Eingang der Höhle vorbei hinab in ein wunderschönes Tal. Die Felsen waren Moos bewachsen und alles machte einen tollen aber auch gespenstischen Eindruck. Da es Stellen weise noch feucht war musste man auf dem Weg aufpassen damit man nicht abrutschte.






Im Tal angekommen lief man an einem kleinen Bach entlang und ein paar kleinere Wasserfälle waren zu bewundern.





Eigentlich dachten wir dass wir schon am Talgrund wären aber plötzlich öffnete sich das Tal und es ging nochmals abwärts. Hier war dann eine Stelle wo Ela kurz scheute, es ging ziemlich ausgesetzt eine Treppe hinunter.





Noch um eine Kurve herum und schon standen wir an unserem Ziel dem Wasserfall de su Turnu. Einfach nur wunderschön und wir genossen hier ausgiebig die Atmosphäre.










Nach der Besichtigung machten wir uns wieder auf den Rückweg und da es der gleiche Weg war den wir hergekommen waren musste Ela sich noch einmal überwinden und die Treppe wieder hoch laufen.


Wir liefen wieder das Tal entlang und hatten noch ein weiteres Ziel zu erreichen, den Aussichtspunkt. Dieser sollte laut Guide von gestern 70 Meter über dem Grund sein und eine herrliche Aussicht über die Gegend garantieren.





Kurz vor dem Aussichtspunkt konnte man noch eine alte Siedlung bewundern.





Der Aussichtspunkt war wirklich Atem beraubend. Man hatte eine herrliche Aussicht auf die Gegend und jetzt erst sah man wie hoch die Felsen hier waren.





Danach ging es zurück zu den Fahrzeugen. Wir hatten vor, hier in der Ortschaft Sadali auf dem Gemeindestellplatz, nochmals zu übernachten um Morgen wieder ans Meer zu fahren. Also fuhren wir das kurze Stück dorthin und mussten feststellen das er verschlossen war. Es war kurz vor 14:00 Uhr und ab 15:00 Uhr konnte man jemanden hier telefonisch erreichen. Wir überlegten kurz was wir machen sollten und entschieden dass wir eine Strecke die SS 198 zurück fuhren. Auf Park4Night hatten wir auf halber Strecke zum Meer einen Stellplatz gefunden und dieser war unser Ziel. 

Es handelte sich bei dem Stellplatz um einen verlassenen kleinen Bahnhof, mitten im weiten sardischen Nirgendwo in der Nähe der Ortschaft Ussassai. Kein Internet aber dafür top Idyllisch.