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Sardinien 2025 Teil 2, Bosa bis nach Ula Tirso

Tag 7

Es hatte die ganze Nacht geregnet und auch beim aufstehen ließ es nicht nach. Teilweise schüttete es wie aus Kübeln und unser Stellplatz verwandelte sich in einen Matschplatz. So verließen wir unseren Otto nur wenn es unbedingt notwendig war, zum rauchen. Da es Mittags nachlassen sollte saßen wir dies einfach aus, lasen, duschten, ich veröffentlichte den ersten Teil vom Reiseblog und vom Reisefilm und bekamen dabei eine traurige Nachricht. Ela hatte von ihrer alten Freundin Silvia eine WhatsApp bekommen dass ihr Mann Axel im Krankenhaus liegen würde. Nach einem Telefonat war klar dass er tatsächlich um sein Leben kämpfte. Wir hoffen dass er diese Geschichte gut übersteht und sind in Gedanken bei den Beiden.

Als es dann Mittags aufmachte fuhren wir hinein in die Stadt und machten einen gemütlichen Spaziergang durch Bosa, ein herrliches Städtchen, schön an einem Fluss gelegen.





Über eine Brücke gelangte man in die Altstadt die für ihre bunt angemalten Häuschen bekannt war. Wir schlenderten durch die schmalen Sträßchen und schauten uns einfach nur um. 










Als wir an zwei Kirchen vorbei kamen schauten wir auch dort kurz rein, einfach wieder wunderschön.




Laufen machte durstig und so gingen wir in einer kleinen Bar was trinken und saßen dort auch einen weiteren kurzen Regenguss aus.


Langsam aber sicher begaben wir uns auf den Rückweg und über eine andere Brücke überquerten wir den Fluss. Hier sahen wir dann einen praktischen geteerten Stellplatz für die Nacht, sehr geschickt, da wir nicht mehr in den Matsch reinfahren wollten. Bei unseren Campern angekommen fuhren wir das kurze Stück dorthin.









Tag 8


Der Plan für heute war klar. Zunächst wollten wir einen Küstenabschnitt, unmittelbar bei Bosa, anschauen der auf den Bildern wie eine Mondlandschaft ausgesehen hatte. Also nichts wie dort hin. Zunächst verabschiedeten wir uns von unserem tollen Stellplatz und der Stadt Bosa. 






Schon auf Google Maps war zu erkennen gewesen dass vermutlich keine Anfahrt direkt dorthin möglich wäre. So war es dann auch. Wir folgten einer schmalen Straße und an deren Ende folgte ein holpriger Weg, nur für Geländewagen geeignet. Dort stellten wir unsere Fahrzeuge ab und marschierten los.



Der Weg führte leicht Berg an und die Aussicht war prächtig. 





Was uns immer wieder faszinierte waren die Gesteinsformationen, die Kakteen und die übrige Kulisse auf der Insel.






Von oben war die Mondlandschaft mit seinen Kratern und der grauen Farbe schön zu erkennen, jedoch waren wir zu faul dort nach unten zu kraxeln und uns dass aus der Nähe anzuschauen. So liefen wir auf unserem gewählten Weg weiter bis zu einer wunderschönen Bucht.




Dort verweilten wir eine Zeit lang und machten uns anschließend auf den Rückweg denn langsam war es Zeit für ein Frühstück und die Weiterfahrt nach Fordongianus, unserem heutigen Tagesziel.





 


Bei den Fahrzeugen angekommen parkten mittlerweile weitere Fahrzeuge auf der schmalen Straße und so beschlossen wir hier zu drehen und vorwärts heraus zu fahren. Da war er dann, mein erster Fahrfehler auf der Reise. Ich blieb mit dem Heck am Metallzaun hängen und riss mir die Ecke weg. Ja das war ärgerlich aber schon zu spät man konnte es nicht mehr ändern. So gut wir konnten reparierten Mausi und ich den Schaden gleich vor Ort.


Wir fuhren nochmals kurz nach Bosa rein, kauften frisches Brot und Octopus und verspeisten dann unser Frühstück auf unserem schönen Meeresstellplatz in Bosa. Das Meer rauschte herrlich dazu und die Gischt spritzte wie wild.


So gestärkt ging es dann in Richtung Fordongianos los. Dort wollten wir hinfahren da es hier Thermalquellen gab die man sowohl in einem Fluss als auch in Bädern genießen konnte. In Fordongianos angekommen machten Ela und ich zunächst einmal einen Mittagsschlaf denn heute waren wir um sage und schreibe 03:30 Uhr wach gewesen. Nach diesem Schläfchen begaben sich Mausi und ich auf Erkundungstour, Ela war immer noch etwas träge und blieb bei Otto.


Der herrliche Stellplatz lag direkt auf dem Weg zu der Ruine des alten römischen Thermalbades, der Badestelle im Fluss und des kleinen Thermalbades. Diese Stationen wollten wir erkunden.






Als erstes erreichten wir die Ruine und hier war dann auch gleich die Badestelle im Fluss. Einfach cool hier. Aus der Ruine heraus liefen zwei Wasserläufe in Becken und das Wasser hatte einiges über 40 Grad und reichlich Schüttung. Diese Wasserläufe führten dann unter der Straße hindurch und flossen dann in den Fluss, einfach herrlich. Auf der Infotafel konnte man lesen dass die Bäder hier schon uralt waren und die Römer sowie die Phönizier hier schon geplantscht hatten.







Ein Stück weiter befand sich dann das kleine Thermalbad indem man in einer Wanne baden konnte. Wir checkten die Lage und buchten dann gleich für Morgen ein Bad.



Nach dieser Erkundungstour ging es zurück zu Ela, wir berichteten unsere Erkenntnisse und verbrachten vollends einen gemütlichen Abend.

Tag 9


Heute war Badetag angesagt. Wir freuten uns schon wie die Sau auf das Thermalbädchen und den Fluss. Nach dem Frühstück liefen wir dann los um pünktlich um 10:50 Uhr an dem kleinen Thermalbad zu sein. Vorbei ging es wieder an den Ruinen, die Ela ja noch nicht gesehen hatte und schon waren wir am Bädchen.



Dort mussten wir ein paar Formalitäten ausfüllen und schon ging es, für 30 Minuten, in die Wanne. Man konnte zwischen drei verschiedenen Temperaturen wählen und ich entschied mich für die mittlere mit 41 Grad. Es war einfach nur herrlich obwohl mein Kreislauf etwas rumzickte.




Nach dem Bad verließen wir die kleine Therme und liefen Schnur Stracks zum Fluss um dort unser Bad fortzusetzen.



Die Sonne schien herrlich und wir zogen uns um und hüpften in den Fluss. Ich ging voraus und checkte erst einmal die Temperaturen der verschiedenen Becken die mit Steinen dort hergerichtet waren. 


Als dann das für mich passende Becken gefunden war machte ich es mir bequem und wartete auf Ela.




Gemeinsam genossen wir das Bad und hatten viel Spaß.






Hier verbrachten wir fast eine Stunde im Wasser und als wir dann endlich genug hatten liefen wir zurück zum Otto und machten erst einmal ein Mittagsschläfchen, Thermalbaden macht müde. Kaum wieder richtig wach stand ein kleiner weißer Lieferwagen mit einem witzigen Verkäufer auf dem Platz der selbstgemachten Käse und verschiedene Würste an den Mann oder Frau bringen wollte. Wir testen die Waren und kauften kräftig ein da alles wirklich sehr lecker schmeckte. 

Anschließend machten sich Mausi, Sepp und ich auf den Weg um zu schauen ob das Restaurant, dass ich auf Google Maps gefunden hatte, geöffnet hatte und uns mal das Ortschäftchen anzuschauen. Ela hatte keine Lust und wollte lieber noch ein bisschen herumfaulen. Wir liefen zum Restaurant und stellten fest dass es am Abend geöffnet war. Dann ging es weiter und wir liefen durch die Ortschaft. Auffallend war hier dass alles sehr gepflegt aussah und es überall Skulpturen hatte. 








So schlenderten wir weiter, genossen die Atmosphäre an der Dorfbar, bestaunten den kleinen Tante Emma Laden, weitere Skulpturen und schöne Häuser. Auffallend war hier auch wieder wieviel Häuser leer standen oder zum Verkauf ausgeschrieben waren.
















Zurück bei Ela vertrieben wir uns die zwei Stunden Wartezeit mit gemütlichem Nichtstun und kurz vor 19:00 Uhr liefen wir wieder durch die Ortschaft, damit Ela diese auch zu sehen bekam, zum Restaurant.






Hier trafen wir ein Pärchen, das wir schon beim Thermalbad gesehen hatten. Kurzerhand saßen wir und zu ihnen an den Tisch und bekamen tolle Tipps und gaben diese natürlich auch. Das Essen war oberlecker und der rote Hauswein schmeckte herrlich. Einmal, als wir zum rauchen nach draußen gingen, stach uns ein Plakat ins Auge dass an der Tür angebracht war. Irgendein Karnevalsumzug in einer Nachbarortschaft. Wir fragten die Besitzerin des Lokals ob dies sehenswert sei und sie meinte, sehr sogar. Also hatten wir schon wieder ein Ziel für Morgen. 


Wir aßen, unterhielten uns, hatten Spaß und anschließend liefen wir nochmals über die römischen Ruinen zurück zum Stellplatz.


Tag 10


Nachdem gestern Abend ja das Ziel für heute definiert geworden war und wir uns schlau gemacht hatten wann das Spektakel denn losgehen sollte, ließen wir es gemütlich angehen. Beginne des Umzuges, den wir uns anschauen wollten, war um 16:00 Uhr und es war nur ein Katzensprung nach Ula Tirso. Bis dorthin waren es auch nur 15 Kilometer zu fahren. So frühstückten wir, machten in unseren Camper klar Schiff und fuhren los.

Dort angekommen war schon Parkplätze ausgewiesen und es gab sogar Plätze für Camper. Die Anzahl der ausgewiesenen Plätze ließ erahnen dass hier später die Hölle los sein musste. Momentan war alles noch relativ ruhig und die Parksituation entspannt.


Da noch reichlich Zeit bis zum Umzug war liefen wir zuerst eine Erkundungsrunde durch die Ortschaft und sahen dass alle Vorbereitungen für den Tag auf Hochbetrieb liefen und auch schon das Bier an den Ständen und kleinen Bars. Ula Tirso war einfach eine kleine Ortschaft inmitten von Sardinien und touristisch war keinerlei Infrastruktur zu erkennen, sehr nice.

















Das einzige für was Ula Tiros in der Vergangenheit Berühmtheit erlangt hatte war, dass hier das erste Wasserkraftwerk Sardiniens errichtet worden war und es gab für dieses sogar ein Museum. Die zweite Berühmtheit musste wohl der Karnevals Umzug sein, der heute hier ja stattfinden sollte. Sogar das Fernsehen war anwesend und wir vermuteten immer mehr dass hier später richtig Ramba Zamba sein musste.




Da wir noch Zeit hatten beschlossen wir eine kleine Mittagspause zu machen und später wieder in den Ort zu laufen. Da wir die Info aus dem Internet hatten dass der Umzug um 16:00 Uhr beginnen sollte machten wir uns um 15:30 Uhr auf den Weg. Jetzt sah die Sache schon anders aus. Die Anzahl der Menschen hatte merklich zugenommen und es herrschte ein reges Treiben. Wir entschieden uns den Umzug auf dem Platz anzusehen wo auch das Fernsehen ihren Standort hatte. Hier musste unserer Meinung nach das beste Spektakel stattfinden. Da lagen wir richtig jedoch war dieser Platz keine Zwischenstation sondern die Endstation des Umzuges und so warteten wir mehr als 1,5 Stunden auf unsere Belohnung. Wir nutzen die Zeit um Deckung unter einem Baum zu suchen da es kurz regnete und die Menschen hier zu beobachten. Neben uns standen zwei Südtiroler mit denen wir uns auch nett unterhielten. 



Als dann endlich Leben in die Bude kam wurde es Interessant. Der Platz diente dazu die einzelnen Gruppen vorzustellen und genau vor uns gaben die nochmals alles und wir staunten.



























Als dann die letzte Gruppe des Umzuges vorgestellt war und somit der Umzug beendet, wurde uns erst jetzt klar welche Massen an Menschen hier versammelt waren.


Da wir mittlerweile ganz schön Hunger hatten wühlten wir uns durchs Gedränge und liefen in Richtung Kirche wo sich die Essstände unserer Wahl befanden. Dort aßen wir sehr lecker und da es uns mittlerweile kalt geworden war und unser Kreuz schmerzte gingen wir zurück in unsere Camper. Kurz darauf gingen uns dann auch schon die Lichter aus.





 
Hier der Link zum Film Teil 2