Webseite übersetzen

Spanien 2025, Teil 2 bei Freunden in Valencia

Tag 7


Als wir Morgens gerade dabei waren unseren Otto Start klar zu machen bekam ich eine Nachricht aufs Handy und schaute darauf. Ich meinte meinen Augen nicht zu trauen, mein alter Kumpel Mausi aus früheren Tagen, hatte mir eine Nachricht geschickt. Zufällig hatte er gestern meinen Post über die Schlangenbucht auf Facebook gesehen und mir geschrieben dass er nur ein paar Minuten von der Schlangenbucht entfernt, ebenfalls mit dem Wohnmobil, stehen würde.

Nach einem kurzen Telefonat war klar wir fahren dort mal kurz hin. Angekommen war die Wiedersehens Freude groß und wir plauderten über frühere Zeiten und was wir gerade so in der Gegenwart trieben. Er hatte vor einiger Zeit auch die Zelte in Deutschland abgebrochen und lebte gerade auf diesem Platz in Spanien. Da wir noch die fast 300 Kilometer nach Valencia  fahren wollten war es an der Zeit weiter zu fahren. Kurz vor unserem Abschied gab es dann noch die nächste Überraschung. Das Betreiber Pärchen, das bei unserer Ankunft gerade einkaufen gefahren war, kam gerade an und begrüßte uns mit den Worten, den grünen Otto kennen wir doch, wir haben euch in Marokko auf einem Stellplatz gesehen. Ja die Welt ist verdammt klein, sie waren auf dem selben Platz bei den Ouzoud Wasserfällen gestanden wie wir. 


Wir verabschiedeten uns von allen und machten uns auf die Piste in Richtung Valencia. Gegen Nachmittag kamen wir bei Male und Vincente an und hatten uns natürlich viel zu erzählen. Schließlich hatten wir uns fast ein halbes Jahr nicht mehr gesehen. 

Tag 8

Da Male in einer Werkstatt den Getriebeölwechsel organisiert und der Betreiber irgendwie was von zwei Tagen Verweildauer in der Werkstatt von Otto gefaselt hatte, war es an der Zeit dort mal persönlich hinzufahren und die Sache zu klären. Wir fuhren mit dem PKW von Male zur Werkstatt und klärten die Sachlage. Nachdem klar war welches Getriebeöl wir benötigten und auch noch ausgemacht war dass er gleich noch das Motorenöl nebst Filter wechseln sollte, wir hatten tatsächlich seit dem letzten Wechsel in Portugal schon wieder 10000 Kilometer runter, vereinbarten wir einen Termin für Morgen früh. So Punkt 1 der heutigen todo Liste war erledigt. 

Der Punkt 2 der Todo Liste war es einen Schlauch anfertigen zu lassen mit dem ich Gasflaschen von verschiedenen Ländern in die deutsche Gasflasche umfüllen konnte. Dazu fuhren wir nach Naquera zu einem Flaschner. Nach einigem hin und her war endlich klar was ich wollte und er meinte dass er sich darum kümmern würde. Er müsste mit seinem Großhändler sprechen ob er die deutschen Verschraubungen bekam.

Nachdem auch dieser Punkt abgehackt war gingen Male und ich noch einkaufen und wir bereiteten eine leckere Tajine zu, die wir zusammen mit Sarah ihrem Mann Sito und ihrer Tochter Paula verspeisten.

Tag 9


Vincente und ich fuhren sehr zeitig Morgens zur Werkstatt da wir schon um 08:30 Uhr den Termin dort hatten. Alles lief Reibungslos und wir gaben Otto in, hoffentlich gute Hände, damit er endlich zu seinem wohlverdienten Getriebeölwechsel kam. Da Male uns abholen kam und wir noch ein bisschen warten mussten gingen wir noch in eine kleine Eckkneipe und tranken dort Kaffee. Mit der Werkstatt war vereinbart dass wir unseren Otto um 13:00 Uhr wieder abholen konnten. Male kam an und zusammen fuhren wir wieder nach Hause. 

Als es dann an der Zeit war fuhren Male, Ela und ich wieder zur Werkstatt und siehe da, alles hatte prächtig funktioniert. Unser Otto hatte neue Öle und nachdem ich die Rechnung bezahlt hatte fuhren wir weiter zum Baumarkt und Male fuhr wieder zurück. Schon auf der kurzen Strecke zum Baumarkt war der Ölwechsel im Getriebe deutlich zu spüren, der Schaltvorgang war wesentlich sanfter. Im Baumarkt angekommen kauften wir zwei lange Schrauben und noch ein paar andere Kleinigkeiten. Mit den Schrauben wollte ich eine zusätzliche Sicherung für den neu angefertigten  Auffahrkeilträger bauen. Im Autozubehör Laden nebenan kauften wir noch Bremsenreiniger, ich hatte aus versehen meine Scheibenbremse des Rades mit Kettenöl eingefettet und die Bremswirkung war dementsprechend hinten gleich null, das musste auch geändert werden. Anschließend gingen wir noch in den Supermarkt der sich auch auf diesem Gelände befand und kauften Lebensmittel für heute Abend ein. Es sollte, von mir zubereitetes Schweinefilet mit Championrahmsauce und Spätzle geben. Da freuten wir uns schon alle drauf. 

Bei Male und Vincente angekommen machte ich mich daran die Zusatzhalterung zu bauen und Ela begann im Otto klar Schiff zu machen. Wir wollten, bevor wir nach Sardinien weiter zogen, ein paar Dinge umräumen und vor allem mal den ganzen Sand und Dreck im Innenraum entfernen. Des weiteren hatten wir unheimlich viel Wäsche zu waschen und nutzten die Waschmaschine von Male ausgiebig. Nachdem die Halterung gebaut war begann ich mit der Zubereitung unseres heutigen Festschmauses. 




Da Male eine Spätzlespresse hatte und ich die Teig Konsistenz nicht so richtig abschätzen konnte gab sie mir fachmännischen Rat und zusammen zauberten wir ein leckeres Mal.




Tag 10

Wir machten heute einfach da weiter wo wir gestern aufgehört hatten. Ich reinigte und reparierte meine Bremse, Ela war im Otto beschäftig und zusammen erledigten wir einfach nach und nach alles was wir geplant hatten oder was Ela noch einfiel 😎

Zum Mittagessen sollte es eine echte valenzianische Paella, auf dem Holzfeuer zubereitet, geben. Da ich mittlerweile zum Reisekoch mutiert war musste ich natürlich bei der Zubereitung zuschauen und mir wichtige Informationen aneignen. Ziel war es unterwegs eine ebenso schmackhafte Paella zubereiten zu können wie man es hier machte. Nach einer dringend notwendigen Dusche ging ich zu Male in die Kochstelle und lernte.




Bei der echten valenzianischen Paella wird Huhn und Kaninchen in der Pfanne scharf angebraten, dann kommt ordentlich Paprikapuvler, etwas passierte Tomate, Safran oder ein spezielles Färbemittel und zwei verschiedene Bohnen hinzu und das Ganze wird dann mit richtig viel Wasser abgelöscht. Jetzt lässt man den Sud so eine halbe Stunde kräftig vor sich hinbrodeln und fügt anschließend den Reis dazu. Der Sud mit dem Reis wird solange eingekocht bis der Reis weich und die Flüssigkeit beinahe weg ist. Fertig ist die Paella, ein Hochgenuss.



Da die Paella ein, für uns ungewöhnliches Mittagessen war, wir essen eigentlich nur Frühstück und dann Abends nochmal, benötigten wir erst einmal ein Verdauungs Schläfchen. Nach diesem ließen wir den Samstag vollends gemütlich ausklingen.

Tag 11

Heute war Sonntag und dementsprechend ließen wir es gemütlich angehen. Nach dem Frühstück begann Ela wieder im Otto weiter zu wurschteln und ich bekam Lust ein bisschen Bike zu fahren. Also packte ich meine Sachen zusammen, schnappte mein Bike und fuhr los. Von Male hatte ich noch den Auftrag bekommen nach Naquera zum dortigen Bäcker zu fahren und Brot sowie süße Stückchen einzukaufen. Die war dann mal mein erstes Ziel.


Nachdem ich eingekauft hatte schaute ich mich ein bisschen über Google Maps in der Gegend um und fand eine vielversprechende Strecke, außerhalb von der Ortschaft in den Bergen. Kaum aus der Ortschaft draußen ging es auch schon steil bergan und die Landschaft sowie die Strecke war wunderschön.




Da bei meiner Abfahrt mein Akku leider nicht ganz voll gewesen war musste ich mich für eine etwas kürzere Strecke entscheiden. Die gesamte Gegend war ein Eldorado für wandern und Mountainbike fahren. Überall gab es Abzweigungen die entweder noch höher hinauf oder in eine andere Richtung führten, grandios.



So nach zwei Stunden fuhr ich wieder auf den Hof und wie konnte es auch anders sein, mit meinem leckeren Brot, das ich mitgebracht hatte, gab es erst einmal ein herzhaftes Vesper. Da es mittlerweile schon wieder fast 16:00 Uhr war, durfte natürlich die obligatorische Siesta nicht fehlen.


Nach unserem Mittagsschläfchen konnten wir uns zu nichts mehr aufraffen, faulten noch etwas herum und schauten dann noch zwei Serien auf Netflix. 

Tag 12

Sodele jetzt war Sightseeing angesagt. Male hatte uns schon bei unserer Ankunft versprochen dass sie mit uns nach Valencia fahren und uns die Stadt zeigen wollte. So fuhren wir mit ihrem Auto bis nach Moncada, dort parkten wir und stiegen in die Metro um. In der City angekommen genehmigten wir uns erst einmal ein leckeres Frühstück, das hatten wir heute Morgen ausgelassen.


Wir hatten ja Valencia im letzten Jahr, als wir hier gewesen waren kurz für einen Nachmittag besucht aber mit einer Stadtführerin war das natürlich was ganz anderes. Sie konnte uns zu fast allen Gebäuden in der Altstadt spannende Geschichten erzählen und führte uns zu Plätzen die wir beim letzten Mal schlicht übersehen hatten oder gerade geschlossen waren. So schlenderten wir durch die Stadt und das erste große Ziel war die Markthalle. Diese war die größte überdachte Markthalle von Europa. Beim letzten Mal war diese schon geschlossen gewesen.




Whooow was für ein Bauwerk und was für eine Vielfalt von Waren die dort präsentiert wurden. Alles dazu blitze blank sauber und gepflegt, da bekam man richtig Lust einzukaufen, was wir auch taten.







Auch von außen war es ein wunderschönes Gebäude. 




Das nächste Ziel war dann ein Gebäude dass früher als Ratsgebäude und auch für kulturelle Veranstaltungen genutzt wurde. Einfach auch überwältigend. Auf unserem Weg kamen wir an zahlreichen Kirchen vorbei, die schien es hier in Valencia zu Hauf zu geben.
















Gleich gegenüber befand sich eine Basilica die mit ihren offenen Türen einlud sie zu besuchen.



Da wir ja noch die Eindrücke von der zweit größten Moschee Afrikas, in Casablanca, vor Augen hatten, fiel uns der Unterschied der Schlichtheit der Moschee und des üppigen Goldes der Basilica, sehr deutlich auf.






Wir liefen weiter durch die Stadt, ließen uns von Male informieren und gingen dann erstmal in eine Kneipe etwas trinken. Durch die Stadt laufen machte durstig.





Nachdem unser Durst gestillt war ging es weiter. Wir kamen zu verschiedenen Plätzen, tollen Geschäften und bewunderten die alten Bürgerhäuser der Stadt. Dazu bekamen wir natürlich eine Fülle an Informationen.















Da laufen bekanntlich nicht nur durstig sondern auch hungrig macht und es mittlerweile schon 15:00 Uhr gingen wir in ein Restaurant und ließen uns Fischsuppe und verschiedene Taps schmecken. Anschließend besuchten wir noch den wunderschönen Bahnhof von Valencia und machten uns dann auf den Rückweg.







Zuhause angekommen waren wir erst mal platt und mussten ein Päuschen machen. Nach der Pause schrieb ich meinen Blog und Ela ging noch zu unseren Gastgebern Abend essen. Ich war noch so pappe satt dass ich dies einfach ausfallen ließ.

Tag 13

Da sich das Ende unseres Aufenthaltes, hier bei unseren lieben Freunden, näherte erledigten wir noch die letzten Dinge. Ela hatte einen Zahnarzt Termin und fuhr mit Male dorthin. Währenddessen schnitt ich den Jasmin der wild um den Bogendurchgang im Garten wucherte. Dies hatte ich Male und Vincente versprochen da es hierfür notwendig war auf eine Leiter zu steigen und beide dies nicht mehr konnten. Nachdem Ela wieder vom Zahnarzt zurück war ließen wir den Tag gemütlich dahin plätschern. Ela las und ich schnitt einen weiteren Video von Marokko.

Als Abschlussessen gab es heute mit der ganzen Familie ein leckeres Gulasch zu dem Ela leckere Semmelknödel beisteuerte. Morgen sollte unsere Reise weiter gehen.