Tag 37
Da wir den Tipp bekommen hatten die Ouzoud Wasserfälle am besten gleich frühmorgens, sprich noch vor 10:00 Uhr zu besuchen, schauten wir dass wir vom Campingplatz kamen. Wir bezahlten und fuhren das kurze Stück dorthin. Die Parkplätze waren leer und der ganze Ort war noch recht verschlafen. Wie wir erfahren hatten sollte sich das spätestens gegen 11:30 Uhr schlagartig ändern denn dann kamen die Busse aus Marrakesch mit den Tagestouristen und es war die Hölle los.
Wir parkten Otto und liefen, wie es uns empfohlen worden war, über die Brücke am Fluss und dann den Fluss auf der linken Seite haltend gemütlich in Richtung der Wasserfälle.
Nach etwa 10 Minuten hörten wir ein starkes rauschen und wussten wir waren angekommen. Wir befanden uns oberhalb der Fälle und schon von hier aus war es herrlich anzusehen.
Da wir sozusagen Mutterseelen alleine waren ließen wir uns Zeit und folgten dem Weg. Ich hatte auf Maps gesehen dass dies ein Rundweg war der entlang dem Tal lief, dann in die Schlucht hinunter ging um anschließend auf der anderen Seite wieder nach oben zu führen. Der Weg hinab ins Tal wurde immer steiler und verwandelte sich in einen breiteren Dreckpfad der bei Regen bestimmt interessant zu laufen war. Da es aber trocken war stellte es kein Problem dar.
Fast ganz unten angekommen waren auch schon die ersten Buden mit Touristen Schnick Schnack und Restaurants anzutreffen aber zum Glück war hier auch noch alles geschlossen und wir hatten kein Spießruten laufen mit Händlern und Restaurant Besitzer, die unbedingt wollten dass man bei ihnen etwas kaufte oder aß.
Von der Terrasse eines Restaurants hatten wir dann zum ersten Mal einen Blick auf die Wasserfälle von unten und wir waren geflasht, was für ein Anblick.
Nach etwas suchen fanden wir auch den weiteren Weg und kamen direkt zu den Wasserfällen. Wir kamen uns vor wie in Asien und es war einfach nur unbeschreiblich schön hier.
Wir staunten, fotografierten was das Zeug hielt und freuten uns dass soviel Wasser vorhanden war. Zeitweise konnte es auch vorkommen dass überhaupt kein Wasser hier die Fälle hinabstürzte und dann sah alles gar nicht mehr so herrlich aus.
Da wir heute ja noch nach Marrakesch fahren wollten, machten wir uns langsam aber sicher auf den Rückweg. Da es ziemlich steil hoch ging ließen wir uns Zeit und als wir fast oben waren genehmigten wir uns noch einen leckeren Tee in einem Restaurant mit Terrasse und herrlicher Aussicht. Mittlerweile sah man auch schon die Touristenströme einfallen und wir waren froh dieses herrliche Naturschauspiel ganz für uns alleine gehabt zu haben.
Bei Otto angekommen machten wir uns auf den Weg in Richtung Marrakesch. Wir hatten entschieden auf dem Campingplatz und Schloßhotel Schatz zu fahren, der uns von dem Paar aus Ditzingen empfohlen worden war. Die Bilder die wir dazu im Internet fanden waren schon mal Klasse. Als wir dort ankamen und sich das Eingangstor öffnete, befand man sich in Sekunden Schnelle in einer anderen Welt.
Ansonsten lasen wir viel, unterhielten uns mit den Menschen auf dem Platz, aßen bei Aisha lecker zu Abend, trainierten und ich spielte Gitarre. Jeden Abend um 20:00 Uhr wurden alle zum Tee trinken im Schloß eingeladen, das war schön denn Magdalena spielte dann immer ein paar Stückchen. Ein Mittag fuhr ich dann noch zur Minenerkundung mit dem Bike. Die Kupfermine lag nicht weit vom Campingplatz entfernt, war noch aktiv im Betrieb und ging scheinbar bis auf 1200 Meter tief hinab in das Gestein.
An unserem letzten Tag hatte Aisha Geburtstag und alle Gäste des Platzes wurden zu Kaffee und Kuchen eingeladen, das gibt es vermutlich nur hier. Auf jeden Fall hatten wir ein paar wunderschöne entspannte Tage und Morgen geht es auf den Stellplatz, mitten in Marrakesch, um die Stadt zu erkunden.
Unser erstes Ziel war der Welt berühmte Platz Jemaa el fna, praktisch ein nicht überdachter Souk mit Händlern, Gauklern und Schlangenbeschwörer. Um diesen zu erreichen mussten wir einfach eine große Straße überqueren und am Pferdekutschenstand weiter gerade aus laufen. Als wir Jemaa el fna erreichten war schon jede Menge los obwohl es eigentlich noch recht früh war.
Um 18:00 Uhr machten wir uns wieder auf den Weg. Wir wollten einfach diese Szenerie bei Dunkelheit betrachten und was Essen gehen. Der Weg war uns ja schon bekannt und so liefen wir wieder auf den Platz Jemaa el fna. Jetzt war hier deutlich mehr los als heute Vormittag.
Irgendwann hatten wir dann auch genug und liefen zurück zum Stellplatz. Kurz vor dem Stellplatz tranken wir noch leckeren Pfefferminztee und ließen den Abend vollends gemütlich ausklingen. Bestimmt gab es in Marrakesch noch viel mehr zu entdecken aber unser Bedarf an Stadt, der ja eh nicht so übermäßig ausgeprägt ist, war gedeckt.
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