Tag 6
Heute war ein zweigeteilter Tag angesagt. Vormittags wollten wir die Stadtführung machen und anschließend, wenn wir noch Bock hatten, ein Stück weiter in Richtung Süden fahren. Zunächst waren wir gespannt ob unser Guide Zouhire, den wir ja gestern gebucht und angezahlt hatten, überhaupt kommen würde.
Sie da, er kam und war sogar überpünktlich. Jetzt stellte es sich heraus dass unser Stellplatz tatsächlich hervorragend gelegen war. Schon nach wenigen Metern waren wir in den Gassen und liefen in Richtung Blaues Tor, das Fotomotiv schlechthin für die Medina von Fez. Wobei Blaues Tor nur vom Eingang her stimmt, vom Ausgang her ist es das grüne Tor. Die grüne Farbe steht für den Islam und das Blau ist die Farbe der Stadt Fez.
Natürlich brauchten wir hier auch ein Bild von uns beiden, das ist sozusagen obligatorisch Pflicht 😏
Nach diesem Einstieg ging es wieder in die Gassen und Zouhir erklärte uns den Unterschied zwischen einem Riad und einem Dar. Ein Riad ist ein großes Haus das zwei Eingänge besitzt und einen großen, zum Teil prächtigen, Innenhof hat. Ein Dar ist ein kleines Haus ohne Innenhof. Diese Riads beherbergen heute Hotels und Unterkünfte anderer Art. Von außen ist die Herrlichkeit, die innen zu sehen ist, absolut nicht zu erkennen.
So marschierten wir durch enge Gassen, bewunderten herrliche Schnitzereien aus Zedernholz, Durchgänge wie Tunnels und landeten schließlich in einen Haman, hier erklärte uns der Besitzer wie der Ablauf hier wäre, wenn wir einen Besuch wählen würden.
Dies taten wir jedoch nicht da wir ja am Anfang unserer Marokko Reise waren und wir nicht alles gleich zu Beginn machen wollten. So ging es weiter, wir konnten kurz in die älteste Universität, die zugleich auch Gebetshaus war, werfen und von der Dachterrasse eines Teppichhändlers hatten wir einen wunderschönen Ausblick auf die Medina.
Unterwegs kauften wir noch eine Dattel, Nussmischung die nicht gerade sehr günstig war und da wir auf der Suche nach der Gewürz Mischung Ras el Hanout waren, eine Mischung in der die wichtigsten Gewürze der marokkanischen Küche enthalten sind, führte uns Zouhir in einen Gewürzladen. Schon beim Eintritt roch es herrlich und wir wurden hervorragend durch eine junge Dame beraten. Am Schluss kauften wir die Gewürzmischung und noch ein Kaktus Öl das Ela und mich um Jahre jünger und noch schöner aussehen lassen wird 😎
Unsere weitere Reise führte uns über eine Moschee auf einen Platz auf dem wir zuschauen konnten wie Handwerker Gegenstände aus Kupfer und anderen Metallen herstellten. Dazu muss man wissen dass die Medina von Fez eine der ältesten Handwerksstätten in Marokko ist.
Ein weiteres Highlight von der Medina von Fez war die Gerberei. Hier wurde nach jahrhunderter Jahre alter Tradition Leder gegerbt. Schon in der Nähe der Gerberei war der Geruch ziemlich streng.
Von der Dachterrasse des Verkaufsgeschäftes von herrlichen Lederwaren aller Art konnte man das Treiben in der Gerberei bestaunen und beriechen. Schon beim Eintritt ins Haus bekam man einen Zweig Minze gereicht, den man sich unter die Nase halten konnte. Hier oben wurde einem dann auch das Gerben des Leders erklärt und wir konnten den Arbeitern zuschauen. Ein absoluter Scheißjob, im wahrsten Sinne des Wortes.
Zunächst wurde die Rohware, also die Häute, unten im Fluss gewaschen. Anschließend kamen sie in die Bottiche mit der weißen Flüssigkeit, eine Mischung aus Taubenkacke, Salz, Wasser und Kalk. Die Taubenkacke war für den strengen Geruch zuständig denn diese enthielt Ammoniak. Hier wurden die Häute 24 Tage lang behandelt und auch mehrfach gewendet, alles Handarbeit.
Anschließend kamen sie in die dunklen Becken und wurden hier eingefärbt, mit natürlichen Farben wie Safran für Gelb. Danach wurden das Leder noch in Handarbeit mit einem Messer geschabt und kamen dann zum trocknen. Also ich wollte hier wirklich nicht arbeiten.
Nachdem wir den Verkäufer davon überzeugt hatten dass wir nichts kaufen wollten ging es weiter. Da wir, von der Zeit her, langsam auf das Mittagsgebet zugingen kamen wir auch so Richtung Ende unserer Tour. Wir besichtigten noch ein wunderschönes Riad, schauten noch kurz in eine Moschee, sahen das Zedernholz Museum mit seinem wichtigen und schönen Brunnen und kamen Schluss endlich wieder zu unserem Otto.
Hier aßen wir zunächst etwas, denn unser Frühstück war ein bisschen zu kurz gekommen. Da es in Fez außer der Medina eigentlich nichts außergewöhnliches mehr zu sehen gab und der Stellplatz zwar zweckmäßig aber nicht wunderschön war, beschlossen wir noch ein paar Kilometer zu fahren. Ziel war der Schweizer Skiort Ifrane wo es in kurzer Distanz zum Ort einen tollen Campingplatz gab. Wir kamen gegen 18:00 Uhr dort an und fanden einen schönen Stellplatz. Zum Schweizer Skiort gibt es morgen mehr.
Tag 7
Da wir mal langsam in den hohen Atlas kommen und uns das Schweizer Dorf nochmals anschauen wollten gaben wir ein bisschen Gas. Eigentlich viel uns jetzt erst auf in welcher herrlichen Anlage wir übernachtet hatten. Der Campingplatz war an ein Hotel angeschlossen, das aber zum Verkauf stand. Nur der Campingplatz war noch in Betrieb. Das Hotel sah aus wie ein Schloß und ich wollte nicht wissen was da die Nacht einmal gekostet hatte, auf jeden Fall war es wunderschön.
Wir verließen das herrliche Schlösschen und fuhren wieder ein Stück, gegen unsere heutige Fahrtrichtung, zurück nach Ifrane. Ifrane ist tatsächlich ein Ski - und Bergort indem reiche Städter aus Marokko ein Haus oder eine Wohnung haben und dort im Sommer öfters anzutreffen sind. Sogar der König von Marokko hat hier eine Residenz. Das besondere an Ifrane ist jedoch dass die Häuser tatsächlich nach europäischen Aussehen gebaut waren und alles war absolut Blitze rein. Es sah hier teilweise nach Musterhaus Siedlung aus und für dies war Ifrane auch bekannt. Es gab hier tatsächlich auch Skilifte, man sollte es nicht glauben.
Sogar die Moschee sah hier anders aus und die Straßen waren prächtig.
Nachdem wir genug gesehen hatten machten wir uns auf den Weg ins nächste Etappenziel, dem Hotel Campingplatz Ksar Timnay kurz hinter Zaida. Wir waren jetzt volles Programm im mittleren Atlasgebirge unterwegs. Zunächst verlief die Straße immer weiter Berg an durch einen herrlichen Wald, der auch einen sehr europäischen Charakter hatte. Die Landschaft war wieder Klasse und wir nutzten die Zigarettenpause um ein paar Bilder zu machen.
Kurz bevor wir dann die Baumgrenze überschritten und auf eine sehr coole Hochebene kamen, sahen wir noch ein paar Affen am Wegesrand. Die passten eigentlich so gar nicht in dieses Bild. Da ich ja Affen nicht gerne mag und Ela auch keinen Bock hatte anzuhalten fuhren wir einfach weiter.
Wie es hier ausgesehen hatte zeigen euch die Bilder von Klaus Kalusche, den wir Abends auf dem Campingplatz kennen lernen durften und für eine Nacht unser Nachbar war. Lieber Klaus vielen herzlichen Dank für die Bilder, die ich mir von dir ausgeliehen habe. Wer mehr fantastische Bilder von Klaus sehen möchte dem empfehle ich Klaus Kalusche in Youtube einzugeben.
Nach den Affen kam dann auch schon relativ schnell eine herrliche Hochebene mit viel Steinwüste und starkem Wind, die sich bis fast nach Zaida hinzog.
Wir fuhren durch Zaida durch, dieses Dorf sah jetzt schon mal so aus wie man sich ein Dorf in der Wüste vorstellt, und fuhren kurz darauf auf den Campingplatz. Schon beim reinfahren dachten wir, whoooow! Der erste Eindruck bewahrheitete sich und der Platz war besser als in den Beschreibungen bei Park4night. Alle sehr freundlich und alles sehr gepflegt.
Schon beim Einchecken beschlossen Ela und ich hier zwei Nächte zu bleiben und mal einen Ruhetag einzulegen. Sobald alles eingerichtet war und unser Lager stand, schlenderte ich noch ein bisschen durch die Gegend, machte ein paar Bilder vom Schnee bedeckten Hohen Atlas, der im Dunst lag und ging nochmals in die Rezeption um in Erfahrung zu bringen was man hier so anschauen konnte. Ich wurde fündig. Der Mann an der Rezeption sagte mir dass es hier in 35 Kilometer Entfernung eine alte verlassene Mine und ein Geisterdorf gab, das man besichtigen und sogar in die Mine rein konnte. Genau unser Ding.
Mit dieser Erkenntnis ging ich zurück zu Ela und wir beschlossen kurzer Hand nochmal eine Nacht hinzuhängen. Ela hatte es sich in der Zwischenzeit auf ihrem Campingstuhl bequem gemacht und genoss die herrliche Sonne, ich schloss mich dem direkt mal an. Dies war auch bitter nötig denn, wie es halt so in der Wüste ist, mussten wir feststellen dass der Temperaturunterschied, zwischen Tagsüber und Nachts, doch beachtlich war.
Am Abend war es dann soweit, wir weihten unsere Tajine ein. Schon im Vorfeld hatten wir dazu Lebensmittel eingekauft. Voller Tatendrang wollte ich schon mit dem kochen anfangen und surfte noch ein bisschen im Internet zu diesem Thema. Oh Schreck, normalerweise musste die unglasierte Tajine, vor dem ersten Gebrauch, erstmal über Nacht gewässert werden. Wir hatten Hunger also nicht die Zeit dazu, eine Stunde Wässerung musste ausreichen.
In der Zwischenzeit bereitet ich schonmal das Fleisch und die Brühe vor.
Dann die nächste Verzögerung, die Tajine musste vor dem ersten Gebrauch auch noch mit Olivenöl und Gewürzen eingebrennt werden. Also nach der Wässerung trocknete ich sie ab und gab etwas Öl hinein. Anschließend stellte ich sie auf den Herd und erhitzte sie mal vorsichtig. Wir wollten einfach verhindern dass die Tajine uns platzte und das ganze Öl mit den Gewürzen auf unserem Herd umeinanderlief.
Nachdem auch dieser Vorgang zu unserer Zufriedenheit erledigt war goss ich reichlich Olivenöl hinein und gab noch Lorbeerblätter und Thymian hinzu. Anschließend heizten wir ihr mal richtig ein und nach 25 Minuten war dies auch erledigt, ohne irgendwelche Schäden. Es duftete jetzt schon herrlich.
Ela hatte in der Zwischenzeit das Gemüse und die Kartoffeln vorbereitet. Das Einbrennöl wurde weg geschüttet. Da ich mir nicht ganz sicher war briet ich das Hähnchenfleisch und anschließend das Gemüse, zusammen mit unserer gekauften Ras El Hanoud Gewürzmischung leicht an und anschließend schichtete ich alles in die Tajine.
Den Deckel drauf und schon garten wir unser Gericht bei kleiner Flamme 45 Minuten. Der Duft der jetzt entweichte war oberköstlich und wir freuten uns schon auf das Resultat. Mittlerweile hatte wir auch schon richtig Hunger. Dann war es soweit, die Zeit war um und wir öffneten vorsichtig die Tajine, es sah sehr lecker aus und schien gelungen. Das war es auch, wir aßen voller Genuss fast alles Ratze Putz auf.
Da es mittlerweile schon spät war lasen wir noch ein bisschen und dann war es Zeit für die Heia.
Tag 8
Es war Ruhetag und wir ließen es einfach gemütlich angehen. Zunächst heizten wir mal im Otto richtig ein und genehmigten uns eine Dusche. Seit wir unterwegs waren hatte sich das duschen auf zwei bis maximal drei mal pro Woche eingepegelt. Auch hier, wie noch bei ein paar anderen Dingen den Körper betreffend, stellten wir fest dass sich auch die Ausdünstung des Körpers ohne den täglichen Stress, verändert hat. Man riecht wesentlich weniger.
Wir Frühstückten gemütlich und anschließend machten wir einen kleinen Spaziergang rund um den Campingplatz und bewunderten einfach die Natur, die Menschen und die Tiere, die hier so lebten und arbeiteten. Der Hohe Atlas lag nicht im Dunst und zeigte sich uns in voller Pracht. Beim Anblick der Olivenernter kamen Erinnerungen an Portugal hoch.
Unser Spaziergang endete an einem kleinen See mit herrlichem Panorama und hier verweilten wir eine Zeit, genossen das hier und jetzt.
Zurück bei Otto saßen wir noch in der Sonne und ich machte mein Spezial Trainingsprogramm. Wir lasen noch etwas und warteten darauf dass das Restaurant vom Platz um 19:00 Uhr öffnete, dort aßen wir dann zu Abend.
Tag 9
Schon beim aufstehen war ich voller Tatendrang denn es sollte ja zu der Mine von Aouli gehen. Auf Google Maps hatte ich mich gestern schon ein bisschen schlau gemacht und es musste wohl der Hammer dort sein. In den Beschreibungen wurde auch erwähnt dass schon die Anfahrt ein Erlebnis sein sollte. Wir waren gespannt und fuhren mal los.
Zunächst ging es auf der Bundesstraße N13 in Richtung Midelt. Gleich am Anfang dort mussten wir links abbiegen und es ging in Richtung Berge. Die Straße war gut zu befahren und kurz vor der Ortschaft Mibladen fielen uns große Schuttberge auf, die wir nicht zuordnen konnten. Da muss wohl mächtig gebuddelt worden sein, dachten wir. Des weiteren waren hier einige Personen die uns vom Straßenrand Zeichen gaben anzuhalten oder in eine bestimmte Richtung zeigten. Wir ignorierten sie da unser Ziel, die Mine von Aouli, laut Google Maps noch über 5 Kilometer entfernt war. Kurz nach der Ortschaft machten wir eine kurze Raucher Pause und staunten über die herrliche Landschaft. Auch hier waren große Schuttberge zu erkennen.
Ein Mann mit einem Fahrrad kam daher und wollte uns zu einer Mine führen die gleich neben unserem Standplatz sein sollte. Ah noch mehr Minen dachten wir, sagten aber dankend ab um unser eigentliches Ziel zu erreichen.
Die Strecke und die Landschaft wurde immer schöner und es ging in einen Canyon hinein. Wir mussten immer wieder anhalten um Fotos zu machen. Mittlerweile wurde aus der Teerstraße immer öfter eine Schotter Piste und man musste auch durch das Flußbett fahren, einfach nur herrlich. Immer öfter war das Schild Danger zu sehen.
Dann war sie da, die Holzbrücke über die man fahren musste um an das Ziel zu gelangen. Gleich nach der Holzbrücke kam eine wunderschöne Stelle mit Canyon, Fluss, Bäumen und hohen Felswänden. Einfach gigantisch.
Einige holprige Zeit mehr standen plötzlich vereinzelte Häuser die anschließend in die Mine von Aouli übergingen. Wir waren am Ziel.
Gleich als wir dort eintrafen kamen zwei Jungs auf uns zu und stellten sich als Othmane und Azdine vor. Sie machten einen sehr netten Eindruck und waren auch in keinster Weise aufdringlich sondern unterhielten sich einfach mit uns. Eine Mischung aus französisch und ein bisschen Englisch gemischt mit Händen und Füßen 😀wir engagierten sie als Führer für die Mine.
Ausgerüstet mit einer Taschenlampe ging es los aber leider musste Ela schon bei der ziemlich abenteuerlichen Stahlbrücke, die es gleich zu beginn zu überqueren galt, die Tour beenden. Sie konnte einfach nicht über die Brücke laufen. So ließen wir Ela beim Otto zurück und die zwei Guides und ich starteten ins Abenteuer.
Zunächst liefen wir einen Kilometer schnurgerade hinein in den Berg und ich erfuhr von meinen Guides dass eine französische Firma die Miene betrieben hätte.
Wir liefen so dahin, unterhielten uns, bestaunten Felsformationen und ich Männer die mit Fahrrädern an uns vorbei in die Mine gingen. Mir war noch nicht so ganz klar was und wie hier die Geschichte ablief aber ich wollte mich einfach überraschen lassen.
Weiter hinten dann begannen sich die Tunnels zu verzweigen und aus dem dunklen heraus kamen Männer uns mit Säcken beladenen Fahrräder entgegen. Sie liefen Richtung Ausgang.
Ich erfuhr von den Guides dass die Miner die Fahrräder dazu benutzten ihr geschürftes Material, nämlich Kupfer Erz, nach draußen zu befördern. Kurze Zeit später kamen wir dann auch zu Abfüllstelle und zur eigentlichen Mine. Ich hatte mich schon die ganze Zeit gewundert dass es nur einen Gang gab. Hier jetzt an der Abfüllstelle war ein Schacht der drei Stockwerke nach oben und ein Stockwerk nach unten führte sowie noch Seitenschächte. Der Gang den wir gelaufen waren stellte sich nur als Zugang zur eigentlichen Mine dar. Langsam aber sicher bekam ich einen Überblick über die Sache hier.
Schon hier war das Gestein relativ brüchig und notdürftig mit Zaunmaterial gesichert jedoch war mir schon im Gang und auch hier vereinzelt ziemlich große Bruchstellen und Stücke aufgefallen. Als ich das jetzt hier sah wurde mir einigermaßen klar wie die Leute hier lebten und unter welchen Bedingungen sie arbeiteten. Othmane erzählte mir dass dies noch gar nichts sei. Die Miner holten das Erz aus der dritten Etage raus, die absolut Einsturzgefährdet war und trugen das Material über schmale Leitern bis hier runter zum abfüllen in die Säcke. Wenn ich ihn richtig verstanden habe sind hier schon 30 Menschen ums Leben gekommen. Die Mine war eigentlich geschlossen und das Fördern von diesem Erz illegal.
Weiter ging unsere Erkundungstour und wir kamen am Schlafplatz der Miner vorbei, die gerade eine Pause machten. Sie schliefen teilweise tatsächlich hier in der Mine. Ihre Fahrräder waren schon vollgepackt für den Transport.
So verbrachten wir noch einige Zeit und die zwei Jungs zeigten mir Überbleibsel aus der aktiven Zeit und die verschiedenen Stoffe die hier zu finden waren. Das waren Kupfer, Blei, etwas Silber und verschiedene Mineralien.
Ich hätte hier noch stundenlang erforschen können und die dritte Etage wäre mit Sicherheit auch Interessant gewesen jedoch wartete Ela ja draußen und irgendwann war es dann auch gut. Mir war aufgefallen das Othmane immer wieder Steine und Mineralien aufhob und in die Tasche steckte. Wir liefen wieder in Richtung Ausgang und nach einem Kilometer hatten wir diesen dann auch erreicht. Unterwegs erzählten sie mir dass sie eigentlich aus Mibladen wären und dass dort eigentlich die Touristische Minen sind. Bedeutete die Mine in Mibladen war nicht Einsturz gefährdet. Kurzerhand beschloss ich mit den Jungs dort noch hinzufahren, damit Ela auch noch eine Mine zu sehen bekam.
Mittlerweile verstanden wir drei uns prächtig und wir machten noch eine Fotosession am Eingang.
Wieder bei Ela angekommen erzählte ich ihr meinen Plan, sie war damit einverstanden und bekam von Othmane noch die gesammelten Steine geschenkt. Bevor wir dort hinfuhren besichtigten wir noch die ehemalige Bergarbeitersiedlung, die jetzt von den illegalen Miner in Beschlag genommen war. Ich hatte gestern auf Goggle gelesen dass es hier ein Kino und ein Schwimmbad geben sollte, das man anschauen konnte. Jetzt zu viert marschierten wir los auf Erkundungstour. Es war schon richtig cool hier.
Dann kamen wir zum Schwimmbad das zum Haus der ehemaligen Direktion dazu gehörte, irgendwie nicht real das alles 😕
Anschließend wollten wir zum Kino laufen und mussten dazu über eine Brücke, die auch nicht sehr Vertrauenserweckend aussah. Ich dachte schon dass Ela hier wieder einen Rückzieher machen würde. Falsch gedacht, tapfer und mit der Hilfe unserer Guides überquerte sie das Hindernis.
Dann kamen wir zum Kino, also das schlug dem Fass voll den Boden raus. Man konnte sich hier förmlich vorstellen wie das hier früher zugegangen sein musste. Ein bisschen Luxus war da schon dabei aber die Miner hatten ja auch keinen leichten Job.
Als wir genug Foto Shooting gemacht hatten liefen wir zurück zum Otto und machten uns auf den Weg zu den Minen von Mibladen. Othmane fuhr mit dem Roller und Azdine mit uns. An der Holzbrücke drehten wir noch einen Actionfilm und kurze Zeit später waren wir bei den Minen.
Dort angekommen glaubten wir unseren Augen nicht zu trauen. Die Menschen hier hatten tatsächlich den Berg in einen Schweizer Emmentaler verwandelt und 23 Mineneingänge waren zu sehen. Diese Eingänge waren dann im Berg durch Gänge miteinander verbunden, einfach unvorstellbar vor allem wenn man bedenkt dass mit einfachsten Mitteln hier gearbeitet wurde, Hammer und Meißel besten Falls eine Hilti.
Im Gegensatz zur Mine von Aouli wurde hier vor allem nach Fossilien und Mineralien gesucht. Wir erforschten die Gänge und die zwei Jungs erklärten was wir hier gerade an unterirdischen Schätzen sahen.
Nachdem wir uns auch hier satt gesehen hatten war es zeit für den Abschied von unseren Guides. Ich kaufte mir noch ein Stück Pyrit, das mir schon seit Spanien ins Auge gestochen war, wir gaben den Jungs einen guten Lohn und fuhren anschließend über Midelt, wo wir noch was einkauften, zurück zum Campingplatz. Ein wunderschöner und erlebnisreicher Tag ging zu Ende und wir mussten die Eindrücke jetzt erst mal verarbeiten.
Das hätte ich doch beinahe vergessen. Ela hatte auf der Rückfahrt ihre erste Otto Fahrstunde und diese mit Bravour bestanden.
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