Tag 1
Afrika bzw. Marokko wir kommen, das war die Devise des heutigen Tages. Da unsere Fähre um 10:00 Uhr ablegen sollte stellten wir uns den Wecker, machten bei Otto klar Schiff und fuhren die 23 Kilometer zum Hafen. Dort angekommen lief alles Reibungslos ab und schon standen wir am Sammelpunkt. Da wir noch warten mussten schlenderten wir ein bisschen herum und lernten dabei ein Paar aus Böblingen kennen, mit denen unterhielten wir uns und erhielten ein paar Informationen, zum Beispiel dass wir den Norden von Marokko relativ schnell verlassen sollten. Zu einem war es dort nicht ganz so schön und zum anderen war hier auch die Möglichkeit von Belästigung und Diebstahl ziemlich groß.
Dann war es soweit und wir konnten auf die Fähre drauf, die dann auch pünktlich ablegte.
Mit leisem elektrischem säuseln, ohne jeglichem Dreckausstoß 😎😏verließen wir den Hafen in Richtung Marokko.
Schon an Bord wurden die Einreiseformalitäten, für uns, erledigt. Dazu mussten wir einen Zettel mit unseren Daten ausfüllen und anschließend zur Einreisekontrolle. Otto wurde dann erst in Marokko registriert und in die Papiere eingetragen. Da wir einer der ersten waren ging es ziemlich zackig und wir konnten die kurze Überfahrt genießen.
Im Hafen von Tanger Med angekommen kamen wir zunächst schnell von Bord und waren schon gespannt wie lange das Prozedere bei der Einreise dauern würde. Das Paar aus Böblingen hatte hier auch schonmal drei Stunden damit verbracht. Zunächst sah alles gut aus bis wir auf die Kontrollstation zufuhren und wir plötzlich in die Scanner Spur umgeleitet wurden. Hier wurden komplette Fahrzeuge gescannt was normalerweise erst bei der Ausreise durchgeführt wurde. Da die Schlange nicht allzu lang war dachten wir das dies hier trotzdem relativ schnell gehen würde.
Wäre es auch, wenn nicht der Lastwagen, welcher den Scanner bewegte, sich dazu bewegen hätte lassen den Motor wieder zu starten. Na ja lange rede kurzer Sinn, wir warteten und warteten bis das Ding endlich wieder lief und wir gescannt werden konnten. Wir vertrieben uns die Zeit mit Gesprächen mit dem Paar aus Böblingen und einem Bayer, den wir hier auch kennen lernen durften.
Nach der Scan Aktion fuhren wir dann zur eigentlichen Kontrollstation. Auch hier verbrachten wir fast so eine Stunde mit Türen öffnen, Durchsuchung unseres Ottos mit einem Drogenhund, Fragen beantworten und letztendlich mit dem Eintrag von Otto in meinen Reisepass.
Als dies alles erledigt war und wir endlich losfahren durften kauften wir noch auf dem Hafengelände unsere Simkarte für den Router und zogen am Geldautomaten noch marokkanisches Geld.
Mit den Infos von dem Paar aus Böblingen, welche von dem Bayer auch bestätigt worden war, nicht im Norden zu bleiben, änderten wir kurzer Hand unsere Route. Eigentlich wollten wir erst am Mittelmeer entlang fahren und dann hinunter in den Süden. Jetzt fuhren wir halt nach Asilah am Atlantik und dort auf einen Campingplatz der uns von dem Bayer empfohlen worden war. Da wir uns erst mal auf das fahren in Marokko eingewöhnen wollten, nahmen wir die Autobahn, die gleich mal an zwei Gefängnissen vorbei führte.
Als wir dort ankamen waren wir ein wenig erstaunt. Eine große Anzahl an Wohnmobilen, die mit uns auf der Fähre waren, waren schon hier oder trafen im Laufe des Tages dort ein. War wohl sowas wir der Startcampingplatz für Marokko. Wir suchten uns einen Stellplatz aus und kamen geistlich jetzt hier erst mal an.
Nachdem wir die Nacht vorzüglich geschlafen und mit Minikätzchen gefrühstückt hatten hieß es heute, guten Morgen Marokko, wir sind hier. Bedeutete im Klartext wir gingen jetzt mal auf eine erste Erkundungs und Besorgungs Tour, ich brauchte noch eine längere Schraube für die Reparatur eines unserer Campingstühle. So verließen wir den Campingplatz über die hintere Tür und schon waren wir an der Promenade und am Meer.
Ein Pärchen, mit denen wir uns beim warten auf die Einreise unterhalten hatten, gab uns den Tipp nach Chefchauoen zu fahren. Zu einem war diese Stadt als die blaue Stadt bekannt und zum anderen sollte es hier ein schönes Tal mit Wasserfall geben. Wir checkten kurz unsere grobe Fahrtroute und stellten fest dass diese Ziel ganz gut in unsere Grobplanung für Marokko passen würde. Also alles fahrbereit gemacht und los ging die Fahrt. Unser Navi gab uns drei verschiedene Routen vor und wir entschieden uns für die längste, quer durch Marokko über Landstraßen.
Da wir heute Abend Essen gehen und schon mal die blaue Medina bei Nacht anschauen wollten, trödelten wir so herum und genossen die Gesellschaft zahlreicher Hühner rund um unser Fahrzeug.
Nach dem Frühstück und unserem morgendlichen Sportprogramm machten wir uns nochmals auf in die Blaue Stadt. Wir wollten einfach uns die Geschichte auch mal bei Tag anschauen.
Nachdem wir gestern mitbekommen hatten wie morgens das Gedrängel an der Entsorgungsstation abging, war das klar Schiff machen bei Otto heute morgen unsere erste Priorität. Nachdem dies erledigt war ließen wir es gemütlich angehen, machten unseren Frühsport, bezahlten und fuhren dann los in Richtung Fes, unserem heutigen Ziel. Wir hatten die Route über die N 13, sozusagen eine Bundesstraße, gewählt.
Dann war es soweit. Wir fuhren hinter einem langsam fahrenden Transporter und der begann mir auf den Sack zu gehen. Die Strecke war übersichtlich, der Fahrer vor mir winkte aus dem Fenster dass ich überholen sollte und ich überholte ihn. Die Stelle war Berg an und noch weit vor der Kuppe war der Überholvorgang abgeschlossen. Wir fuhren über die Kuppe und da standen sie, die Polizei. Sie zogen uns raus und erklärten mir dass ich zu einem zu schnell, nämlich mit 72 anstatt 60 gefahren sei und zusätzlich im Überholverbot überholt hätte. Der Polizist war freundlich und ich war es auch. Ich erklärte ihm dass der Fahrer mich vorbei gewinkt hätte, er grinste und meinte dieser hätte genau gewusst dass sie hier stehen. Kurz um, er meinte und dabei auf zwei Strafzettel zeigend dass mein Verstoß 70 Euro kosten würde, ich musste schlucken. Dann fragte er mich wieviel ich dabei hätte, nahm mir Cash in die Tasch 30 Euro ab und wir konnten weiter fahren. Dies taten wir und jetzt achteten wir ein bisschen mehr auf die Geschwindigkeit und die, kaum auf der Straße erkennbare, durchgezogene Linie. Das abkassieren hatte hier auf der Strecke vermutlich Tradition denn wir sahen noch mehr so Stellen. Kurz vor einer Kuppe saß, vor einem Masten, ein Polizist mit Laserpistole, kaum erkennbar, nach der Kuppe dann die Kontrollstelle.
Kurz vor Fes hielten wir nochmals an um eine Zigarette zu rauchen. Gerade als wir wieder weiter fahren wollten hielt ein Moped und ein Mann trat an uns heran. Er fragte ob wir auf den Campingplatz von Fes wollten, was wir bejahten. Dann stellte er sich als offizieller Guide vor und meinte er hätte einen besseren Stellplatz für uns. Der Campingplatz sei zu weit von der Medina entfernt, die wir ja anschauen wollten, man benötigte ein Taxi um in die Medina zu kommen, was ich schon wusste, so ging es weiter. Ich beratschlagte mich mit Ela und wir beschlossen auf das Angebot einzugehen. So folgten wir ihm zunächst zu einem großen Supermarkt in dem wir einkauften und anschließend dann zum Parkplatz, der unser Stellplatz für die Nacht werden sollte.
Oben angekommen hatte man einen tollen Ausblick auf Fes, die Medina und einer herrlichen schwarzen Abfallverbrennungswolke am Horizont. Ja auch hier war das Abfall Problem sehr stark erkennbar.
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