Tag 35 - 36
Da unsere Entscheidung heute weiterzuziehen, gestern Abend ziemlich spontan geschehen war, überraschten wir Cherad und Annemieke heute morgen mit dieser Information. Wir meinten bei Annemieke kurz ein paar Tränen gesehen zu haben und auch Cherad schaute ein bisschen betrübt. Dennoch akzeptierten sie unsere Entscheidung und es wurde ein herzlicher Abschied. Wir verabschiedeten uns auch noch von Jules, ich schaute noch einmal kurz auf den Durchlauferhitzer, den ich gestern zusammen mit Cherad repariert hatte, machten Otto Abfahrt klar und schon waren wir wieder on the Road.
Unser erstes Ziel war Castelo Branco um Frischwasser zu bunkern, alles alte zu Entsorgen, zu tanken und im Supermarkt einkaufen zu gehen. Als dies alle erledigt war nahmen wir die fast 200 Kilometer zu unserem nächsten Ziel in Angriff. Ich hatte einen Gemeindecampingplatz in Meda, in der Nähe des Douro Tals, gefunden. Es regnete den ganzen Tag, manchmal sogar ziemlich heftig, sodass wir von der herrlichen Landschaft, durch die wir fuhren, nur schemenhaft was mitbekamen. Schade eigentlich da wir durch herrliche Täler, über höhere Berge und durch schöne Ortschaften und Städtchen fuhren. Zu Beginn unseres Portugal Roadtrips hatte wir uns dazu entschlossen in Portugal Autobahnen zu meiden. Das Mautsystem hier war ein bisschen undurchsichtig und Portugal war ja nicht so riesig. Des weiteren bekam man auf diese Art auch viel mehr von der Landschaft mit.
Gegen Spätnachmittag kamen wir auf dem Platz an und dieser wurde wieder mal als Klasse befunden. Alles vorhanden nebst einem schnellen Internet mit dem wir sogar am Abend noch Fernsehen schauen konnten. Ela zauberte ein leckeres Abendesse und danach begann unser Fernsehabend. Das darf auch mal sein.
Da es beim aufstehen immer noch regnete und es den ganzen Tag auch nicht besser werden sollte verbrachten wir den Tag einfach mit faulenzen.
Die Straße N 222 war gut zu befahren, hügelig und kurvig sodass wir für die 50 Kilometer fast 2 Stunden brauchten. Je näher wir dem Douro Tal kamen umso schöner wurde die Landschaft und größer die Keltereien, da wurden Hektoliter produziert.
Kurz vor Pinhao durchstießen wir die Wolkendecke und fuhren ins Tal hinab um kurz danach am Duoro zu sein.
Dort angekommen Frühstückten wir erst mal, machten einen Plan und suchten uns auch gleich einen Parkplatz auf dem wir übernachten konnten. Wir wurden direkt am Fluss vor einem Flusskreuzfahrtschiff fündig, einfach herrlich.
Mittlerweile waren die Wolken dort wo sie hingehörten, hoch am Himmel und die Sonne schien. Also liefen wir den kurzen Weg zum Ticketschalter für die Flussfahrten auf dem Duoro, kauften ein Ticket für eine einstündige Tour. Wie eigentlich immer lief alles wie am Schnürchen, wir mussten 20 Minuten warten bis die nächste Tour begann und verbrachten die Zeit auf einer Bank in der Sonne. Dabei genossen wir die herrliche Aussicht und machten natürlich auch ein paar Bildchen.
Dann war es soweit. Wir konnten an Bord und schon ging die Reise los. Der Audio Guide erzählte uns während der Fahrt interessante Dinge. Das Weinbaugebiet Duoro umfasst 230000 Hektar Land und hier wird schon seit über 2000 Jahren Wein angebaut. Es ist eines der ältesten und schönsten Weinanbaugebieten der Welt und UNESCO Weltkulturerbe. Von hier stammt der bekannte Portwein und die in Deutschland auch bekannten Sorten wie Sandemann und Osborn sind hier ansässig.
Nach unserem Schläfchen liefen wir die paar Meter zum Restaurant, wo wir den Tisch reserviert hatten. Hier genossen wir ein herrliches Essen und ich trank den wunderbaren heimischen Wein.
Nach einer wunderbaren Nacht ging es weiter in Richtung Westen dem Douro entlang auf der N 222 mit dem Ziel Porto. Unterwegs wollten wir aber noch einen Zwischenstopp direkt am Duoro machen. Ich hatte da einen Campingplatz, ziemlich direkt am Fluss, gefunden. Kurz nachdem wir Pinhao verlassen hatten sahen wir mehrere Personen und einige Autos stehen, da musste was besonderes sein. Wir fanden auch noch ein Plätzchen für Otto und stiegen aus. Cool eine Staumauer mit Schleuse bei der gerade zwei der großen Fluss Kreuzfahrtschiffe schleusten. Da mussten wir natürlich auch zuschauen.
So fuhren wir dahin, überquerten kleine Brücken und hielten immer mal wieder an um die Aussicht zu bestaunen.
Irgendwann kamen wir dann am ausgesuchten Platz an und er sah wunderschön aus. Toll gelegen, nagelneu und mehr als sehr gepflegt. Wir stiegen aus und gingen zur Rezeption. Als die nette Dame dann uns den Preis für die Übernachtung sagte, stiegen wir wieder ein und fuhren weiter. Die wollten doch tatsächlich am Arsch der Welt 30 € für eine Nacht. Bevor wir weiter fuhren suchten wir noch kurz auf unserer Reiselieblings App nach einem neuen Platz und wurden in Souselo fündig. Ein Gemeindestellplatz mit kostenlosem Strom, Wasser und Internet, genau das was wir suchen. Als wir gerade noch eine rauchten sahen wir einen Baum mit witzig aussehenden Anhängseln. Diese sahen aus wie Kreuzschlitz Radmuttern oder so ähnlich.
Es war soweit, wir verließen jetzt endgültig mal das Hinterland von Portugal und fuhren, die letzten 60 Kilometer, in Richtung Porto. Dort hatten wir einen Campingplatz in der Nähe der Stadt gefunden, zwar wieder mal mit schlechten Beurteilungen aber dafür günstig und toll gelegen, sowohl für einen Besuch Porto's als auch für den Strand.
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