Dienstag, 23. Juli 2024

Spanien 2024, Teil 1 Pyrenäen bis zum Atlantik

Anreise Tag 1

Heute war es endlich soweit, nachdem wir gestern ein cooles Konzert von Big Balls genossen hatten und Ela's Schulter soweit in Ordnung war, fuhren wir los in Richtung Spanien, der Sonne hinterher, hejo was geht. Zunächst trafen wir uns noch mit Alex in Göppingen, der wieder unseren Renault mit nach Düsseldorf nahm um anschließend die Reise zu beginnen.

Es war Sonntag und eigentlich Ferien Beginn in Baden Württemberg, aber von diesem war nichts zu spüren. Kein Stau in Deutschland und auf den Autobahnen in Frankreich alles sehr gechillt. Ursprünglich wollten wir ja in Frankreich Autobahn frei fahren aber nachdem irgendwie alle Strecken für LKW über 3,5 Tonnen gesperrt waren oder wir es einfach nicht gepeilt hatten, beschlossen wir in den sauren Apfel zu beißen und die schnellste Route durch Frankreich zu nehmen.

Völlig relaxt fuhren wir so dahin, machten jede Stunde eine Pause zu einem wegen Ela's Schulter und zum anderen weil wir im Otto nicht rauchen wollten. Kurz vor Lyon war es dann an der Zeit die Fahrt zu beenden und so fuhren wir dann auf einen Autobahn Rastplatz um zu essen und zu schlafen.



Kaum gehalten und zur Ruhe gekommen hörte ich draußen laute Musik und Gespräche, die sehr begeistert klangen. Das musste ich mir natürlich anschauen. Neben uns stand ein Hammer getunter Golf 3 mit 650 PS und einer wahnsinnigen Soundanlage. Natürlich zog dieses Fahrzeug Schaulustige an, so auch mich. Das Auto war der wahre Wahnsinn und ich möchte nicht wissen wieviel Geld in diesem Fahrzeug versenkt wurde.



Anreise Tag 2

Herrlich ausgeruht ging es weiter. Da es Montag war wurde der Verkehr etwas mehr und wir hatten den einen oder anderen kleinen Stau. Wir passierten Lyon, Valence und Avignon und als wir auf einem Rastplatz rausfuhren, um ein Päuschen zu machen, hatte ich eine freudige Überraschung. Das Walcher Racing Team, das ich sehr bewundere, stand auf dem Parkplatz und machte ebenfalls ein Päuschen. Diese waren auf dem Weg zur Baja Aragon bei Valencia, die nächstes Wochenende stattfand. Wir plauderten ein bißchen und dann machten diese sich auf den Weg und wir ein Mittagsschläfchen :-)




Munter ging es danach weiter und wir ahnten nicht dass das dicke Ende noch kommen sollte. Schon die ganze Zeit über war mir aufgefallen dass unser Otto eine Unwucht hatte und immer leicht nach rechts zog. Da wir kurz vor Spanien waren wollte ich dies, sobald wir dort ankamen, in einer Reifenwerkstatt richten lassen. Ich dachte dass wir ein Gewicht verloren hatten und vielleicht etwas mit der Spur nicht ganz stimmt. Plötzlich ein lautes Geräusch, die Unwucht wurde stärker und schon standen wir mit einem platten Reifen, hinten rechts auf dem Standstreifen, keine vierzig Kilometer vor Spanien. Ich hatte zwar ein Ersatzrad dabei aber es war einfach zu gefährlich auf dem Standstreifen zu montieren. Trotz Warndreieck und Warnblinker donnerten die LKW's wie die Sau an einem vorbei sodass der ganze Otto wackelte. So rief ich den ADAC an und nach einer kurzer Info noch die Notfall Nummer in Frankreich, da der ADAC selbstständig keinen Hilfsdienst auf der Autobahn beauftragen kann.

Alle lief eigentlich recht gut und so warteten wir hinter der Leitplanke auf Hilfe, die auch zügig eintraf.


Da der Abschleppwagen für unser Fahrzeug zu klein war, machten wir das was ich mich vorher nicht traute, aber der Abschleppwagen Fahrer meinte dies sei kein Problem. Wir fuhren ganz langsam 300 Meter weiter und dort auf einen Parkplatz. Dabei wurden wir auch noch von hinten von einem Sicherungsfahrzeug unterstützt. Dort angekommen begannen wir den kaputten Reifen zu wechseln. Der Abschleppwagen Fahrer war ein sehr angenehmer Mensch und wir arbeiteten Hand in Hand. Dabei stellte sich dann noch heraus, dass unser Wagenheber defekt war und ich das Fahrzeug hätte gar nicht hochheben können. Tja Glück im Unglück. Nach einer starken halben Stunde war das Ersatzrad montiert und alles wieder verstaut. Nach einem kurzen Telefonat mit dem ADAC und der Kostenübernahme Zusage an den Abschleppdienst, war alles wieder erledigt und wir konnten weiter fahren.




Da es jetzt schon spät war und wir keinen Bock mehr hatten, fuhren wir so an der letzten Autobahnratsstätte in Frankreich raus, aßen ein ziemlich schlechtes Essen im dortigen Restaurant und begaben uns dann zur Nachtruhe. Bzw. ich weiß jetzt warum Kühltransporter Fahrer auf den Rastplätzen gehasst werden :-)

Tag 1

Trotz Kühllaster und lautem Kühlaggregat schliefen wir hervorragend und die Sonne weckte uns. Wir tranken Kaffee und machten uns auf den Weg, die kurze Strecke nach Figueres zu fahren um dort einen Reifendienst aufzusuchen, den ich gestern schon gegoogelt hatte.





Unser Otto schnurrte ruhig und wir erreichten in kürzester Zeit den Reifenservice in Figueres, den ich sehr empfehlen kann. Freundlich, zügig, hilfsbereit und sogar die richtige Reifengröße auf Lager. Herz was willst du mehr!






Dem aufmerksamen Monteur fiel auch noch auf dass ein zweiter Reifen defekt war, was er mir auch zeigte und so bekam unser Otto zwei neue Reifen spendiert und gleich nebenan konnte ich auch noch einen neuen Wagenheber kaufen. Das Problem der Unwucht und des Spurproblems war ein Karkassenschaden, den ich mir eigentlich nicht erklären konnte da die Reifen relativ neuwertig waren. Shit Happens einfach.

Nachdem dies alles zügig von statten gegangen war machten wir uns auf den Weg zu unserem ersten Ziel, Andorra dem Einkaufsparadies und einem der ganz kleinen Staaten, gut versteckt in den Pyrenäen. Da wir es heute geruhsam angehen lassen wollten schauten wir schon um die Mittagszeit nach einem Übernachtungsplatz und wurden bei Park4night auch fündig. Wir entschieden uns für einen wilden Platz an einem Stausee. Die Anfahrt dorthin war schon etwas abenteuerlich und so schlängelten wir uns durch diese herrliche Natur. Dass es bis dorthin fast 30 Kilometer waren wurde mir eigentlich erst jetzt, während der Fahrt, bewusst.





Dort angekommen war der Platz zwar wunderschön gelegen jedoch wahr es ziemlich heiß und es gab keinerlei Schatten. Also entschieden wir uns in das kleine Örtchen Caramany zurück zu fahren in welchem ich bei der Durchfahrt zum See ein Schild mit der Aufschrift Camping gesehen hatte. Gesagt getan, rein ins Otto'le und zurück. Wir folgten der Beschilderung und fanden ein kleines Traumplätzchen mit Schatten spendenden Bäumen. Kurz mit der Besitzerin Isabella telefoniert und völlig unkompliziert hatten wir einen Platz für die Nacht. Die erste Dusche nach vier Tagen war dann die Krönung des Ganzen.

Tag 2

Nach einer ruhigen und guten Nacht auf dem Campingplatz packten wir unsere sieben Sachen zusammen und machten uns auf den Weg. Unser heutiges Ziel sollte Andorra sein um dort günstig Zigaretten einzukaufen und zu tanken. Außerdem lag Andorra inmitten der Pyrenäen und die Fahrt dorthin versprach Landschaftlich schön zu werden. Es ist das größte Land der Europäischen Zwergen Staaten und als Steueroase bekannt.

Die Erwartungen wurden voll erfüllt. Die Straße schraubte sich langsam aber sicher immer höher und die Ausblicke wurden immer schöner. Mehrfach passierten wir die legendäre Bahnstrecke des Train Jaun , dem kleinen gelben Zug. Diese muss Landschaftlich großartig sein.









Gemütlich fuhren wir die Kurven reiche Strecke so dahin und Zack standen wir am Grenzübergang.


Das herrliche Panorama änderte sich auch in Andorra nicht und wir genossen jeden Moment unserer Fahrt. Deutlich konnte man erkennen von was Andorra hauptsächlich existiert, dem Tourismus. Wir passierten zig Skilifte, Hotels, Restaurants und Einkaufsläden. Unser Ziel war eigentlich die Hauptstadt Andorra la Vella, in der wir einkaufen wollten. Pustekuchen, je näher wir dort hin kamen um so schmäler wurde das Tal und die Häuser wurden da irgendwie eingequetscht. Der Anblick der Hauptstadt von oben runter sagte uns schon: Kein Platz für Otto in der Stadt. Also fuhren wir die Umgehung und hielten an einer Tankstelle wo wir uns mit Zigaretten und Diesel eindeckten.


Da Spanien schon super ausgeschildert war, machten wir uns gleich auf den Weg dorthin. Unser nächstes Ziel, die verlassenen Häuser von Aramont Vell lagen sowieso in dieser Richtung. Die Grenze erreichten wir in kürzester Zeit und kurz darauf La Seu d' Urgell, wo wir eine kleine Pause machten. Da ich nicht schlafen konnte und Ela herrlich schlummerte schaute ich gleich mal nach einem Übernachtungsplatz auf unserer weiteren Route. Die App  Park4night ist dazu einfach herrlich geeignet. Ich wurde fündig und der Platz hörte sich verdammt gut an. Als Ela erwachte machten wir uns auf den Weg dorthin. Kaum waren wir auf die N-260 abgebogen schraubte sich die Straße auch schon wieder in die Höhe. Klasse genau das was wir wollten, herrlich kühle Bergluft. Wir fuhren so dahin und plötzlich, nach einer Kurve, sah ich ihn, den Traumstandplatz schlechthin. Zwar nicht der den ich rausgesucht hatte aber ich konnte an dem Platz einfach nicht vorbei fahren. Das war unserer, herrlich gelegen, absolut ruhig und eine Traum Aussicht.








Tag 3

Nach einer geruhsamen Nacht erlebten wir am Morgen einen Sonnenaufgang der Superlative, einfach herrlich.



Nach so einem Erlebnis kann ja nichts mehr schief gehen und wir machten uns auf den Weg zu unserem ersten Etappenziel für heute, das verlassene Dorf Aramunt Velle. Da es bis dorthin nur ein Katzensprung war fuhren wir gemütlich dahin, genossen die Landschaft und kauften in La Pobla de Segur noch Lebensmittel ein.

Kurz vor Aramunt machten wir eine Früstückspause, herrlich an einem See gelegen. Mit so einem Panorama schmeckt das Frühstück gleich doppelt so gut.




Danach fuhren wir das kurze Stück nach Aramunt um von dort nach Aramunt Velle zu fahren. Wieder mal Pustekuchen, der Weg dorthin war leider für unseren Otto nicht geeignet. Nach einer kurzen Beratschlagung mit Ela machten wir es so dass Ela im Otto blieb und ich zur verlassenen Stadt lief. Es war sehr heiß und es ging steil Berg an, das wäre für Ela, in ihrer momentanen Konstitution nichts gewesen. Ich bereute die Entscheidung nicht denn dort oben war es schon Sau cool.


Damit Ela nicht so lange warten musste legte ich ein flottes Tempo vor und kam ganz schön ins schwitzen und schnaufen. Doch jeder Tropfen Schweiß war es wert. Man konnte eigentlich gar nicht ausmachen wieviel Häuser das mal waren denn die Natur hatte sich schon sehr viel wieder zurück geholt. Einfach phänomenal wie schnell das geht, wir haben dies ja schon in Thailand, Kambodscha, Vietnam und auf Rügen gesehen. So streifte ich durch die Landschaft und genoss die Szenerie und die Landschaft.







Das Objekt meiner Begierde lag natürlich auf der Spitze des Berges, die Kirche, die wollte ich unbedingt sehen.


Da die besten Abenteuer immer mit dem gleichen Schild beginnen und ich dieses eigentlich auch immer ignoriere, tat ich es heute wieder einmal ebenso.


Also rauf auf den Berg und schon konnte ich das Highlight des ganzen verlassenen Dorfes bewundern. Die zerfallene Kirche mit dem Altar, der alte Friedhof und das ganze Szenario dort waren Welt Klasse.










Damit Ela nicht so lange im Auto warten musste machte ich mich beschleunigt auf den Rückweg. Bei ihr angekommen musste ich mich erst mal an einem Brunnen waschen, ich war total verschwitzt. Nachdem Ela meine Bilder bewundert hatte machten wir uns auf den Weg zum zweiten Ziel des heutigen Tages, den Dinosaurier Spuren von Orcau, wieder nur ein Katzensprung zu fahren. Man sollte es nicht glauben aber ich hatte diese Tour echt geplant :-)

Die Straße wurde immer spannender, wohl bestens ausgebaut aber die Felsen, die Schlucht mit dem herrlichen Fluss und die vielen felsigen Tunnels waren schon dufte.



Schon von weitem sah Orcau sehr interessant aus. Wie so oft ein Bergdorf mit einer Burgruine auf der Spitze. Gleich am Ortseingang war der Parkplatz, wir parkten und machten uns auf den Weg zu den Dino Spuren, nur einen knappen Kilometer zu laufen und diesmal traute sich Ela es sich zu. Vorsichtig liefen wir den schmalen, steinigen Weg damit Ela nicht ausrutschte und wieder etwas mit ihrer Schulter passiert.





Bei den Spuren angekommen lasen wir die Hinweistafeln und bewunderten die Spuren, des Titanosaurus, eines der größten europäischen Dinosauriers der um die 15 Meter groß war und die Landschaft. Die tektonischen Plattenverschiebungen hatten den versteinerten Matsch mit den Spuren schräg nach oben gedrückt und man konnte die Spuren deutlich erkennen.








Die Hitze machte Ela jetzt doch schwer zu schaffen und so machten wir uns auf den Rückweg zum Otto. Dort angekommen verschnauften wir erst mal ein bißchen, tranken einen kräftigen Schluck und machten uns auf den Weg zum letzten Ziel des heutigen Tages, unserem Übernachtungsplatz Serra del Montsec. Unsere Routen plane ich, wenn ich plane :-) indem ich Reiseberichte von anderen lese und dies mit Park4Night abgleiche. So auch hier. Ich hatte gelesen dass der Platz auf dem Serra del Montesec das Highlight für die Sternenbeobachtung sein soll und man hier auch mal für ein Nächtchen stehen bleiben konnte. Dass der Platz wieder hoch oben lag war gerade recht, denn im Tal hatte es bis zu 33 Grad und kühlte auch in der Nacht nicht so richtig ab. Hier oben fiel dann die Temperatur im laufe der Nacht auf 15 Grad und lies das schlafen angenehm werden.

Wir fuhren so dahin und bei einem kurzen Stopp bewunderten wir noch das neben uns liegende Bergmassiv, nicht wissend dass wir eine halbe Stunde später dort oben standen.


Kurz danach bogen wir ab und schon ging die wilde Serpentinen Fahrt nach oben los. Die Strecke war schmal, hatte Schlaglöcher und des Öfteren kamen uns Fahrzeuge entgegen, alle mit einem Dachträger für Drachen auf dem Dach. Was wir erst kurz später erfuhren, unser Plätzchen war ein Top Spot für Drachen und Gleitschirm Flieger aus aller Welt, was man schon an den Kennzeichen sehen konnte. Wir schraubten uns förmlich immer weiter nach oben und hatten irgendwann dann den höchsten Punkt erreicht. Einfach unglaublich. Das Gewusel der Flieger sowohl am Boden als auch in der Luft und vor allem aber das herrliche 380 Grad Panorama über die Pyrenäen.






Da uns hier eigentlich zuviel Trubel war und Ela die ausgesetzte Lage nicht behagte, kletterte ich auf einen kleinen Felsen und schaute auf die andere Seite des Berges. Hier sah ich ihn, unseren herrlichen Übernachtungsplatz auf einem ebenen Plateau unterhalb der Sternenwarte. Zack rein ins Auto und die kurze Strecke dorthin gefahren, gekocht, gegessen und auf den Sternenhimmel gewartet. Ein wunderschöner Tag neigte sich mal wieder dem Ende zu.


Tag 4 - 6 


In der Nacht wurden wir nicht enttäuscht. Der Sternenhimmel war fantastisch und es Wert bis fast Mittenacht den Himmel zu beobachten. Sogar drei Sternschnuppen waren zu sehen. Morgens begeisterte uns ein herrlicher Sonnenaufgang.



Weiter ging unsere Reise zu einer Empfehlung unseres Freundes Thomas Webinger, wir fuhren zum Ebro Stausee in der Nähe von Lleida bzw. bei Mequinenza. Dieser Stausee ist bei Anglern Welt weit bekannt denn hier kann man Waller und Karpfen angeln, mit einem gigantischen Ausmaß und die Vielfalt der Fische in dem See sind beachtlich. Auch Thomas war hier des Öfteren schon zum angeln und schwärmte von dem Platz. Also nicht wie hin.

Zunächst galt es jedoch die Abfahrt vom Berg wieder zu meistern. Eigentlich kein Problem aber da Ela Höhenangst hatte war es für sie immer wieder eine Herausforderung. Wir hatten vorsorglich einen frühen Abfahrtszeitpunkt gewählt, damit uns kein Gegenverkehr entgegen kam und der Plan ging auf.



Zuerst schauten wir uns einen Campingplatz bei Mequinenza an, jedoch war das Flußwasser hier braun und nicht einladend. Kurz bei Tommy angerufen und schon war es klar. Wir mussten einen Stausee weiter nach oben. Dort fuhren wir hin und schon sah es anders aus. Klares blaues Wasser, genau das was wir lieben. Da wir für die nächsten drei Tage einen Campingplatz wollten und es hier in der Gegend eigentlich nur einen gibt, nahmen wir diesen. Wir fuhren auf den Camping Lake Caspe ein, klärten kurz das Organisatorische, duften uns einen Platz raussuchen und schon waren wir angekommen.


Als wir fertig aufgebaut hatten gingen wir runter an den See und nahmen erst mal ein erfrischendes Bad.




Wir verbrachten hier drei wunderschöne Tag und kamen zur Ruhe. Denn jeden Tag neue Eindrücke wollen auch mal verarbeitet werden. Wir verbrachten die Tage mit schwimmen, Standup Paddel und Montainbike fahren, eher ich da Ela ihre Schulter noch nicht so Einsatz fähig war. Die vierte Woche nach OP war vorbei und die Schulter machte sich eigentlich prächtig und lies sich passiv prima bewegen. Dass sie schon ein bißchen im Wasser plantschen konnte war ein weiterer Schritt zur Genesung.









Auf meiner Radtour, heute morgen, habe ich den widerstandsfähigsten Schneemann ever getroffen, der hatte vielleicht ein Durchstehungsvermögen :-)
 

7. Tag


Heute stand eine Tagesetappe von über 200 Kilometer auf dem Programm, denn wir wollten uns bei Arguedas die Halbwüste Bardenas Reales anschauen und auch die Höhlenwohnungen von Arguedas. Die Fahrt führte eigentlich immer irgendwie am Fluß Ebro entlang, in Richtung Zaragoza und stellenweise erinnerte sie an die Fahrt durch die USA. Ein bißchen eintönig und langweilig da sehr eben und viel geradeaus.



Dank unserem Otto und guten Straßen kamen wir flott voran und erreichten gegen 14:00 Uhr das Ortschäftchen. Was uns auf fiel waren die vielen Rinderfarmen auf denen fast nur Stiere zu sehen waren. Ob dies was mit Pamplona zu tun hatte war uns nicht bekannt. Die Tierchen waren auf jeden Fall ziemlich agro unterwegs. 


Gleich am Ortseingang tankten wir und erhielten von dem freundlichen Tankwart, der sehr gut deutsch sprach er hatte 15 Jahre in Münster gelebt, tolle Infos für weitere Ziele am Atlantik. Nachdem getankt war gingen wir noch kurz einkaufen und machten uns dann anschließend auf den Weg zum Touristen Info Zentrum am Eingang der Bardenas Reales.




Die freundliche Dame an der Info erklärte uns auf einem Plan die Route durch den Park und noch ein paar Verhaltensweisen im Park, da ein Großteil des Parks zu einem Naturreservat und zum anderen Militärisches Sperrgebiet war. Nachdem wir informiert waren ging es los auf die 34 Kilometer lange Schotterpiste. Schon nach dem ersten kleinen Hügel und einer Kurve hatten wir einen wunderschönen Ausblick über die Halbwüste.



Von jetzt an kamen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus. Die Landschaft und die Felsformationen waren Atem beraubend und es machte Spaß mit Otto über den Schotter zu fahren. War natürlich auch ein kleiner Test für Marokko :-) Ich lasse hier jetzt einfach mal die Bilder sprechen denn die Dimension kann man so nicht richtig beschreiben.

Das erste nähere Ziel war die Militärbasis, dort wollte ich auch keinen Dienst machen. Diese filmte ich ein bißchen heimlich da ich nicht wusste ob dies gestattet war.


Dann reihten sich Aussichtspunkte an Aussichtspunkte und wir knallten unsere Speicherkarten voll :-)



















Nach fast zwei Stunden hatten wir die Runde durch und fuhren total begeistert zurück nach Arguedas auf den dortigen Wohnmobilstellplatz gleich neben den Höhlenwohnungen, die wir morgen besichtigen werden und dem örtlichen Friedhof.


8. Tag


Wunderbar geschlafen, aufgewacht und schon ging es in die Höhlenwohnungen von Arguedas, die ja direkt vor uns lagen. Auf einer Hinweistafel lasen wir, dass in den 60. er Jahren hier über 50 Familien gewohnt hatten. Eigentlich nicht aus der Not heraus, oder vielleicht doch, wir Wissen es nicht aber zumindest mussten keine Steuern für die Behausungen gezahlt werden. Die meisten Höhlenwohnungen waren ziemlich morsch und vielleicht auch Einsturz gefährdet, aber 3 Stück waren zur Besichtigung wieder flott gemacht worden. Ziemlich coole Sache dort und wer sich mit Geologie auskennt wir ahnen dass, je tiefen man in den Fels hineinkam es um so kühler wurde. Im Winter hatte man den Gegenteiligen Effekt. Wir empfunden das Klima in den Wohnungen als sehr angenehm, da es draußen schon wieder gefühlt 35 Grad hatte. So schauten wir uns die Sache gründlich an und genoßen den Moment.







Nach der Besichtigungs Tour machten wir uns auf den Weg in Richtung Atlantik aber es gab da noch den Nationalpark Garaio abzuarbeiten. Ich hatte gelesen dass es hier einen schönen See mit einem kostenlosen Parkplatz geben sollte. See war ja immer besser für Ela wegen ihrer Schulter, zwecks Wellen und so. Also fuhren wir dort gechillt hin, kamen an, machten ein Mittagsschläfchen und ich fuhr noch mit dem Rad das kurze Stück an den See und schwomm eine Runde. Ela war heute ein bißchen faul und las im Schatten neben Otto. So verbrachten wir auch die restliche Zeit bis zum schlafen gehen eigentlich irgendwie faul, auf unserem Stellplatz.



9. Tag


Heute sollte es dann mal endlich losgehen an den Atlantik. Kurz bevor mir losfahren wollten nahm ich mir noch kurz mein too do Heft zur Hand und stellte fest dass uns vor dem Atlantik noch ein Ziel, das ich mir irgend wann notiert hatte, zum anfahren fehlte. Auf meinem Zettel stand Karstgebirge mit Höhlenkirche + Höhle Monumente Natural de Ojo Guarena. Kurz auf Google Maps geschaut ob dies auf unserem ungefähren Weg liegt und schon ging es in Richtung des Aufschriebes. Wir sollten nicht enttäuscht werden.

Die Strecke wurde immer, Landschaftlich schöner und nach 2 Stunden waren wir am Ziel.








Am Parkplatz angekommen hatten wir zunächst absolut keine Checkung wie das hier denn nun ablief und so fragten wir einfach ein paar Personen die sich auch dort aufhielten. Eine Frau war genauso ratlos wie wir, ein paar andere hatten irgendwelche Tickets für eine Tour über das Internet gebucht und wir versuchten uns einfach schlau zu machen. Nach ein paar Gesprächen hatten wir den Plan. Die mit den Tickets machten eine geführte Höhlentour, die man im voraus buchen musste, die Frau ohne Plan fuhr genervt wieder von dannen und wir warteten auf 16:30 Uhr, da dann die Höhlen/Höhlenkirchentour starten sollte, zu der man vor Ort Tickets kaufen konnte. Es war 16:00 Uhr und wir vertrieben uns die Zeit mit fotografieren dieser herrlichen Gegend.













Pünktlich um 16:30 Uhr machte der Schalter auf, wir kauften unsere Tickets, erhielten zwei Helme und pünktlich um 17:00 Uhr ging die Tour los.


Zunächst gab es einen Einführungsfilm, der wirklich sehr gut und lustig informativ gemacht war. Dann ging es in die Höhle. Schon auf den Tafeln draußen war zu lesen und zu sehen dass wir nur einen Mini Teil der Höhle machten, 400 Meter von über 100 Kilometern, die das ganze System groß ist.


Da Ela eh die geführte Höhlentour mit ihrer Schulter nicht hätte machen können und wir ja auch schon andere Kaliber von Höhlen besichtigt hatten, bewunderten wir dieses herrliche Naturschauspiel. Da der Führer nur in spanisch sprach, schauten wir uns einfach nur um. Sehr toll war, dass die Höhle schon seit Urzeiten von Menschen bevölkert wurde und man darin unzählige Prähistorische Funde gemacht hatte. 








Das absolute Highlight der Tour war am Ende die Höhlenkirche, die wir jetzt erst von innen bewundern konnten. Absolut schön und unbeschreiblich. Hier lebte früher eine Eremit, der aufgrund seines Glaubens gefoltert und gequält wurde. So wie wir es verstanden hatten zeichnete dieser seine Erlebtes und seine Qualen an die Wände. Ein Erlebnis der ganz besonderen Art. Stellen mit menschlichen Überresten, die hier auch vorhanden waren,  durften wir nicht fotografieren.









Schon bevor wir zur Tour aufgebrochen waren hatte ich einen Stellplatz in 11 Kilometer Entfernung ausgemacht und zu diesem fuhren wir nach der Tour. Dort angekommen, wieder einfach nur der Hammer und Kosten los, kochte ich noch ein leckeres Wurstgulasch und schon war ein weiterer, schöner Tag zu Ende.



10. Tag


Sodele heute war es soweit, wir wollten endlich den Atlantik erreichen. Gemütlich fuhren wir in Richtung Santander los, dass direkt am Atlantik und knappe 80 Kilometer entfernt war. Schon kurze Zeit später bemerkte ich eine gewisse Unruhe am Fahrzeug, konnte dies aber noch ignorieren. Da wir ja nicht in größere Städte fahren wollten bogen wir kurz vor Santander links ab und fuhren an die Küste nach Suances. Wir fuhren kurz ans Meer hinunter und dies war aber nicht so unser Ding. Menschen Gewusel und zu touristisch. Da ich außerdem noch eine immer stärkere Unwucht am Ottole verspürte, die ich jetzt nicht mehr ignorieren konnte, beschlossen wir in eine Reifenwerkstatt zu fahren und die letzten zwei Reifen auch noch zu tauschen. Wir hatten einfach keine Lust wieder mit einer Reifenpanne liegen zu bleiben. Auf Maps wurden wir fündig und fuhren nach Cabezon zu einer Werkstatt. Da diese erst wieder um 15:00 Uhr öffnete warteten wir geduldig eine Stunde.


Pünktlich um 15:00 Uhr öffnete die Werkstatt und ich musste eigentlich gar nichts sagen denn der Chefe deutete schon auf unser rechtes Hinterrad und sagte auf spanisch vermutlich, der Reifen ist kaputt. Mit Hilfe des Google Übersetzers war die Sache schnell erklärt, er führte ein kurzes Telefonat, bestellte zwei Reifen unserer Größe und keine 5 Minuten später begann der Radwechsel. Ein Super netter Service mit sehr netten Mitarbeitern.


Die ganze Geschichte dauerte keine halbe Stunde und wir waren wieder Abmarsch bereit. Da wir heute keine Strecke mehr machen wollten fuhren wir in die kleine Ortschaft Cobreces in der ich einen Stellplatz entdeckt hatte. Dort fuhren wir hin aber leider war dieser schon belegt und wir wurden aber ein paar Meter weiter auf einem Parkplatz fündig. Hier stand schon ein Wohnmobil und ich fragte ob man hier schlafen könnte. Die nette Frau bejahte und so stellten wir uns hin und verbrachten den restlichen Mittag mit lesen und Gitarre spielen.


Als wir uns es gerade gemütlich gemacht hatten und ein bißchen Fernsehen schauten, es war mittlerweile schon fast 20:30 Uhr, klopfte es plötzlich an unserer Tür und die nette Spanierin, die uns gesagt hatte wir könnten hier schlafen, erklärte uns dass gleich nebenan heute Nacht ein Konzert stattfinden sollte das wohl sehr lange und sehr laut sein sollte. Wir beschlossen uns dies nicht anzutun und schauten nochmals genau auf Park4night. Keine 2 Kilometer entfernt war nochmals ein Stellplatz und zu diesem fuhren wir. Wir hatten Glück, es gab noch freie Plätze und er war von der Lage her um Welten schöner als unser vorheriger. Also Zack dort hin gestellt und unsere Serie voll zu Ende geschaut.



 Morgen beginnt der Roadtrip am Atlantik entlang und wir freuen uns schon sehr darauf.









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