Anreise
Die Anreise nach Phu Quoc, der größten Insel in Vietnam, verlief wieder vollkommen Plan mäßig. Gleiches Prozedere wie immer. Grab, Flugzeug hoch runter, wieder Grab und schon waren wir da. Wie immer saßen wir voller Erwartung bzw. Spannung im letzten Grab und waren gespannt welche Unterkunft heute auf uns zukommt. Diesen Urlaub hatten wir ja schon zwei Stornierungen :-)
Also von der Hauptstraße runter und erst mal lange Gesichter, wie sah es denn hier aus???? Die Road ins nowhere oder was??
Also eine Ecke weiter und schon war alles ganz anders. Ein Traum von Anlage. Kleine Bungalows am Meer, toller Pool, alles Blitz sauber gepflegt und fern ab von jeglichem Lärm. Das hat Ela aber fein rausgesucht :-)))) Die Toilette und das Bad waren das geilste, sowas hatte ich zuvor auch noch nie erlebt.Also eingecheckt und erstmal den Pool ausgiebig getestet und für sehr gut befunden. Es gab auch ein Restaurant in der Anlage und das Abendessen war vorzüglich.1. Tag
Nichts, rein gar nichts außer Pool, Liege, Sonne und das ganze wieder vorn vorne.
2. Tag
Nachdem wir heute wieder unseren obligatorischen Scooter klar gemacht hatten ging es zur ersten Inselerkundung los.
Unser erstes Ziel war der Sudi Trang Wasserfall und Park. Im Internet hatten wir wieder die unterschiedlichsten Meinungen gelesen aber wie immer ist es so: Die eigene Meinung bilden bringt weiter.
Das mit der eigenen Meinung bilden hat sich auch hier wieder bewahrheitet. Eine super schöne gepflegte Anlage, mit verschiedenen Skulpturen und künstlichen Felsen.
Dass der Wasserfall trocken war lag einfach an der Jahreszeit. Wir haben momentan hier die trockene Zeit und dementsprechend war vom Wasserfall und dem Flußlauf nur Steine zu sehen. Aber man konnte erahnen wie schön es hier in der Regenzeit sein mußte und der Weg durch den Dschungel war auch Klasse.Das zweite Ziel sollte der Sao Strand sein. Auch hier war im Internet alles zu lesen. Von total vermüllt bis Klasse war alles vorhanden. Also rauf auf den Scooter und selbst erleben. Gemütlich fuhren wir die 13 Kilometer dorthin und wir fanden von allem etwas.
Auf der einen Seite einen herrlichen Traumstrand, an dem wir auch einige Zeit verbrachten und keine 20 Meter weiter in beide Richtungen das komplette Plastikmüll Desaster. Vietnam mit seinen zwei Gesichtern :-(((
Nachdem wir das schwimmen im wirklich herrlichen Meer beendet hatten und ich noch Datenvolumen für unsere Sim Karte kaufen musste, machten wir uns auf den Weg wieder zurück.
Noch ein kleines Schwimmerle im Pool, lecker Abendessen und wieder neigte sich ein Tag dem Ende zu.
3. Tag
Welch ein beknackter Morgen. Gestern Nacht konnte ich nicht schlafen, es regnete stark und ich ging verschwitzt auf unsere Terrasse raus um eine zu rauchen. Fataler Fehler, der mir in dieser Nacht noch gar nicht so bewußt war denn ich hatte keinen einzigen der Einstiche gespürt. Morgens beim aufstehen sah ich dann die Bescherung. Mein ganzer Körper war von, ich würde mal sagen mindestens einhundert Moskito Stichen übersäht und ich hatte überall Beulen am Körper. Diese Geschichte sollte mich noch eine ganze Weile ziemlich heftig beschäftigen.
Nicht desto trotz machten wir uns auf den Weg. Heute war unser Ziel wieder mal ein nicht ganz so erfreuliches. Welcher starker Tobak da auf uns zukommen sollte wurde uns erst klar als wir dort waren. Wir fuhren zum damaligen Insel Gefängnis von Phu Quoc. In diesem wurden während des Vietnam Krieges die Vietcongs gefangen gehalten. Halten ist hier wohl die zutreffendste Aussage, doch dazu später mehr.
Schon der erste Eindruck war ziemlich bedrückend und erinnerte sehr stark an die Konzentrationslager in Deutschland. Also rein und wir kamen über eine Stunde nicht mehr aus dem Grauen heraus. Die Menschen wurden hier tatsächlich wie Viecher gehalten und wenn man die Käfige sieht, die zur Bestrafung der Insassen hier aufgestellt waren, konnte es einem echt übel werden.
Die Figuren machten die ganze Szenerie noch unheimlicher. Auf den Tafeln wurde erklärt für welchen Zweck die jeweiligen Gerätschaften verwendet wurden.
Wenn sie nicht gerade in den Käfigen zur Bestrafung waren, war die Unterbringung bei weitem auch nicht luxuriös. Ich sagte es ja schon mal, Dachau lässt grüßen.
In den verschiedenen Baracken wurde recht plastisch dargestellt wie die Gefangenen gehalten und mißhandelt wurden. Absoluter Wahnsinn und eigentlich für einen normal tickenden Menschen absolut nicht nachvollziehbar.
In dem sie einen Tunnel gruben, gelang es zwanzig Häftlingen diesem Irrsinn zu entkommen. Einfach unvorstellbar diese Leistung und man wundert sich zu was Menschen, in der Not fähig sind.
Nachdem wir dieses Grauen einigermaßen verwunden hatten, wollten wir noch was schönes sehen und erleben und gingen nochmals an den Strand. Zuerst fuhren wir zum Kem Strand, der auch sehr schön sein sollte, war er aber nicht da man vor lauter Hotelanlagen nicht zum Strand kam und dort wo man hin kam war er einfach schlicht und ergreifend Scheiße und dreckig.
Also wieder zum Sao Beach von gestern, nur an einer anderen Stelle. Dort verbrachten wir ein paar wunderbare Stunden und genossen den Tag. Bei der Heimfahrt musste ich noch in eine Apotheke und mir was für die Stiche holen. Ich sah aus wie ein Streuselkuchen und die Dinger juckten wie der Teufel.
Diese Nacht war echt eine Herausforderung für mich. Ich konnte nicht schlafen, es juckte und brannte, je nachdem wie stark ich an den Stichen kratzte. Nachdem ich mir mal drei Ibus reingepfiffen und mich mal am ganzen Körper mehrmals mit der Creme aus der Apotheke eingeschmiert hatte, konnte ich dann auch mal irgendwann einschlafen. Dies war wichtig denn ich wollte ja heute, auf unserer gebuchten Boots Ausfahrt zu drei Inseln, fit sein.
Mit unserem Scooter fuhren wir in die Hauptstadt der Insel da wir uns dort um 08:00 Uhr am Büro bei John's Touren einfinden sollten. Pünktlich dort hatten wir noch zeit für ein kleines Frühstück, das ich im Supermarkt nebenan einkaufte. Die Salami war wirklich lecker.
Anschließend fuhren wir mit dem Bus zum Hafen, rauf auf den Kutter und schon ging es los.
Die gebuchte Tour beinhaltete zwei Inseln zum schnorcheln und eine Insel zum relaxen. Dazwischen noch ein leckeres Essen, Herz was willst du mehr. Nachdem ja die zwei Tauchgänge in Nha Thrang so schlecht waren wurden wir hier mit kleinen aber schönen Korallenriffen mit bunten Fischen belohnt. Wir nutzen jeweils die volle Zeit und ich sammelte auch noch ein bißchen Müll aus dem Wasser, der sich hier Gott sei Dank, in absoluten Grenzen hielt. Auf den Bildern kann man auch das Ausmaß des Moskito Desasters erkennen, wobei man nur ein paar Stellen sehen kann, so sah eigentlich mein fast gesamter Körper aus.
Nach dem Insel relaxen ging es wieder auf das Boot und zurück in Richtung Hafen. Schon bei der Fahrt merkte ich dass mein Körper ziemlich gestreßt war und ich immer ganz kurz vor einem Schüttelfrost Anfall. Also nochmals in eine Apotheke und wieder Creme und Medikamente eingekauft. Gleich ums Eck dort fand ich noch Hardy's Bäckerei und kaufte uns Brezeln und richtige Brötchen für ein leckeres Vesper am Abend.
Nachdem dies genoßen, mein Körper eingecremt war und ich noch die zusätzlichen Medikamente geschluckt hatte, fühlte ich mich etwas besser. Jetzt erst mal ins Bett und dem Körper Ruhe gönnen.
5. Tag
Schon morgens beim aufstehen merkte ich dass ich mich auf dem Wege der Besserung befand. Ich hatte gut geschlafen und sowohl das Brennen als auch das Jucken war so ziemlich verschwunden. Ich bin mir nicht ganz sicher was für ein Zeug man da in der Apotheke einfach mal so zum kaufen bekommt aber was solls, Hauptsache es hilft.
Der heutige Tag war als Ruhetag gedacht und wir verbrachten die meiste Zeit am Pool und in der Anlage.
Da ich ja als ruheloser Geist bekannt bin, schnappte ich mir noch unseren Scooter und fuhr mal los. Bei der Abfahrt hatte ich noch keinen direkten Plan also fuhr ich erstmal tanken. Danach dachte ich mir, fahr mal an die Nordspitze der Insel. Gedacht, getan so bretterte ich Richtung Norden, der Ostküste entlang, um die 35 Kilometer hinter mich zu bringen.
Hier gab es nur kleine Ortschaften und kleine Bungalow Anlagen so in der Art wie wir wohnen. In der letzten Ortschaft kurz vor dem Cap machte ich noch eine kleine Pause, um mich auf Maps zu orientieren. Danach ging es auf kleinen Straßen und wegen weiter durch den Dschungel. Gleich mal den falschen Weg erwischt und schon stand ich mitten in einer Bunkeranlage mit ein paar Hände fuchtelnden Soldaten, die mir signalisierten dass ich mich wieder vom Acker machen sollte. Ja hier im letzten Zipfel der Insel versagte jetzt auch mal Maps. Zu der Bunkeranlage und wie ich jetzt auch bemerkte, war hier überall militärischer Sperrbereich, folgendes, zum Verständnis. Um die Insel Phu Quoc kabbeln sich schon seit langer Zeit Kambodscha und Vietnam. Wie ich gleich sehen sollte liegt die Insel wirklich sehr nahe an Kambodscha, eigentlich näher als an Vietnam.
Nachdem ich dann den richtigen Weg gefunden hatte kam ich am Cap an und befand mich am nördlichsten Zipfel von Phu Quoc. Kambodscha, unser nächstes Reiseziel, ist wirklich nah dran!
Nach der Rückfahrt traf ich mich wieder mit Ela am Pool und wir ließen den Tag gemütlich ausklingen.
6.Tag
Tja was soll ich sagen, wir waren einfach nur wieder faul und verbrachten den Tag am Pool mit süßem Nichtstun.
Zur Belohnung für diesen hochaktiven Tag fuhren wir Abends nochmals in die Stadt um bei Hardy's lecker Schnitzel essen zu gehen, man gönnt sich ja sonst nichts.
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