Mittwoch, 20. März 2024

Phong Nha

 Anreise

Da wir uns ja ziemlich weit im Süden von Vietnam befanden, eigentlich am südlichsten Punkt von Vietnam und Phong Nha wieder in der Mitte lag, war die Anreise dorthin eine zweitägige Geschichte. Zunächst ging es mit dem Flieger nach Saigon und dann mit dem Anschlußflug weiter nach Hue.


Dort hatten wir für eine Nacht ein Zimmer gebucht.



Da wir vergessen hatten Geld zu tauschen oder zu wechseln und wir noch Hunger hatten, machte ich mit dem Boy von der Rezeption noch schnell eine kleine Stadtrundfahrt um einen Geldautomaten zu finden. War lustig und wir hatten Erfolg. Anschließend aßen wir noch was und ab ging es in die Heia.


Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Bus von Hue, 4,5 Stunden, nach Phong Nha. Es war wieder ein Liegebus und wenn man sich da mal daran gewöhnt hat ist es echt eine dufte Geschichte.




Völlig relaxt erreichten wir unser Ziel und wurden von zwei Brüdern, die Besitzer der Unterkunft, mit zwei Mopeds abgeholt. Das war spaßig. Ela und ich mit dem kleinen Gepäck nebst Fahrer, also zu dritt, auf dem einen Roller und auf dem anderen der Fahrer und unser Gepäck. Das war sozusagen ein Doppelroller Schwertransport :-)))

Unbeschadet kamen wir an der Unterkunft an und wieder mal, sehr schnuckelig.





Wir hatten auch noch Glück. Einmal in der Woche veranstalten die hier ein Family Meal, hier kocht die ganze Unterkunft Besitzer Familie ein traditionelles Essen, und genau heute war dieser Tag. Die Auswahl an Gerichten war enorm und wir schlemmten wie die Großen.

So war die Anreise wieder mal geschafft und der Tag neigte sich dem Ende zu.

1. Tag

Da es regnerisch und kalt war verbrachten wir den heutigen Tag eigentlich fast ausschließlich im Bett, ist ja auch mal nett. Ich checkte noch kurz einen Roller für die nächsten Tage und fuhr ein bißchen durch die Ortschaft, Sightseeing und noch was einkaufen, das wars aber auch schon.




2. Tag

Ja heute war es soweit. Gleich bei unserer Ankunft hatten wir direkt im Hotel zwei Ganztages Höhlentouren gebucht und heute startete Tour Nummer eins, die Paradis Cave. Nach einem kleinen Frühstück holte uns ein Fahrer nebst Auto ab und wir machten uns auf den Weg zur Höhle.
Die Landschaft hier ist wunderschön und erinnert an die Halong Bay im Norden jedoch ohne Wasser. Zig Kalkstein Felsen ragen empor und sind mit Dschungel bewachsen, dazwischen schlängelt sich ein türkis blauer Fluß, ein Träumchen. So nach zwanzig Minuten Fahrt erreichten wir die Höhle.


Wir wurden von unseren zwei Guides begrüßt. Die Frau war für die Führung und Erklärung zuständig und der Mann trug unser Essen und vermutlich Ersatzlampen etc. Leider können wir uns sowohl die Namen der Personen als auch der Städte und Dörfer nicht merken, da sich alles eigentlich gleich oder ähnlich anhört, sorry :-((( Was noch absolut cool war, wir waren bei der Tour nur zu dritt.

Zunächst mussten wir mal 580 Stufen, durch den Dschungel, nach oben steigen. Wir kamen ganz schön ins schnaufen.


Endlich oben war es, eigentlich wie immer, ein ziemlich unscheinbarer Eingang der in die Höhle führte. Was wird uns wohl erwarten?


Der Plan für die Begehung wurde uns von unserem Guide folgendermaßen erklärt. Rein in die Höhle, dann erst mal den touristischen Teil mit guten Weg und elektrischer Beleuchtung, anschließend den wilden Teil, dann schwimmen und danach alles wieder zurück.

Also zunächst einmal rein und uns blieb die Spucke im Hals stecken und der Atem stockte. Gleich nach dem Eingang eine Riesen Halle, auf deren Grund man wieder über Treppen 60 Meter absteigen musste.


Also wieder abwärts und wir kamen aus dem staunen nicht mehr heraus. Bei all den Höhlen in denen wir schon waren, diese Dimensionen waren uns bisher unbekannt. Ich lass jetzt einfach mal ein paar Bilder sprechen, obwohl man diese Dimension mit der Kamera einfach nicht einfangen kann.






Teilweise kam man sich wie in einem Weltraum Sciences Fiction vor und ich glaube wir hatten ständig den Mund offen vor lauter Staunen.

Am Ende des touristischen Teils zogen wir unsere Helme auf und los ging es in den dunklen und wilden Teil der Höhle. 



Die Formationen hier waren nicht mehr so gewaltig wie im vorderen Bereich aber es war sehr spannend was wohl im nächsten Lichtkegel unserer Lampen zum Vorschein kam. Der Weg war eigentlich ziemlich easy zu laufen da es sich um das, momentan trockene Flußbett des Höhlenflusses handelte. Wir passierten immer wieder sehr schöne Tropfstein Formationen, unser Guide erklärte uns alles sehr ausführlich und kamen auch mit in eine der größten Hallen der Höhle, 130 Meter lang und über 60 Meter hoch, unvorstellbar wenn man es nicht selbst gesehen hat. Unsere Lampen reichten bei weitem nicht aus diese Halle auszuleuchten.




Dann war es soweit, schwimmen im Höhlenfluß war angesagt. Raus aus den Klamotten und rein ins ca. 20 Grad kalte Nass. Wunderschön.






Nach dem umziehen gab es einen wunderbaren Lunch in der Höhle. Uns fehlte es wirklich an nichts.


Anschließend packten wir unsere sieben Sachen zusammen und machten uns auf den Rückweg. Man hätte hier tatsächlich seinen gesamten Kameraspeicher voll fotografieren können, soviel tolle Motive boten sich einem.

Wieder aus der Höhle draußen machten wir uns auf den Weg die Treppen hinunter und Richtung Parkplatz, wo unser Fahrer schon auf uns wartete. 






Den wirklich tollen Tag beendeten wir mit einer Belohnung. Pizza Essen und für Ela Spaghetti. Wie schon beim Schnitzel, mal ein bißchen Abwechslung schadet nie :-)



3. Tag

Was eigentlich als eine Scooter Ausfahrt geplant war, die auch stattfand, war es dann doch wieder Abenteuer pur. Gemütlich zuckelten wir mit unserem Scooter los und fuhren mal in Richtung dem Botanik Garden das es hier auch einen Wasserfall geben sollte. Das Wort Botanik Garden trifft es wohl nicht so richtig denn es handelt sich hier nicht um einen Botanischen Garten, mit Pflänzchen und Blümchen, sondern um verschieden Pfade durch den Dschungel. Das hatten wir schon gewußt. Aber die Realität sah wieder mal ganz anders aus.

Zunächst führte die Fahrt auf wunderbaren kleinen Sträßchen durch diese herrliche Landschaft.




Schon kurze Zeit später kamen wir dort an, parkten, bezahlten wieder den wirklich geringen Eintrittspreis und schon begann das Abenteuer. 





Nach dem überqueren von zwei kleinen Bambusbrücken ging es zunächst gemütlich durch den Dschungel und unser erstes Ziel war eine Badestelle, die auch recht zügig kam. Dort genossen wir zunächst mal ein erfrischendes Bad im Kristall klaren Wasser, wir lieben es.







Danach wurde die Wegstrecke schon ein bißchen wilder und führte immer weiter Berg an. Schon jetzt mußten wir den Bach mehrfach überqueren und das laufen wurde anstrengender.

Wenn man etwas genauer hinschaute, das war Ela's Part, entdeckte man unterwegs verschiedene Pflanzen, Tiere und Gewächse, die sehr interessant aussahen.





So liefen wir gemütlich durch den Dschungel. Wir hatten uns für die mittlere Runde von 1,5 Stunden entschieden. Es gab drei verschiedene Möglichkeiten. Irgendwann später hörten wir dann ein Rauschen von Wasser und wir wußten wir näherten uns dem Wasserfall, unserem eigentlichen Hauptziel.

Jetzt wurde es spannend denn der Abstieg zu diesem war nicht ohne und mehrfach mit Tritthilfen und Seilen hinter sichert.


Dann kamen wir zu ihm. Nicht riesig aber wunderschön, mitten im Dschungel gelegen. Das zweite Bad war fällig.







Diese Ruhepause war auch nötig denn nach dem eher gemütlichen Teil wurde es jetzt doch ein wenig heftiger. In einer Art Klettersteig schraubte sich der Pfad immer höher und es wurde immer wilder und schöner.






Oben angelangt, wurden wir mit einer herrlichen Aussicht auf den Dschungel belohnt.


Sehr gemütlich ging es dann weiter in Richtung Ausgang. Dort angekommen sahen wir wieder ein Mahnmal auf den Vietnam Krieg. Dieses Thema ist hier wirklich überall gegenwärtig und rund um Phong Nha besonders, da die Amerikaner diesen Ort dreimal in Schutt und Asche gebombt  hatten. Hier lief der berühmt berüchtigte Ho-Chi-Minh Pfad durch die Wälder.


Also wieder rauf auf den Scooter und weiter durch diese herrliche Landschaft gefahren, ein Hochgenuss für das Auge.








Kurz vor Phgon Nha konnten wir noch zwei Wasserbüffel beim baden beobachten, einfach nur herrlich.





In Phong Nha angekommen gönnten wir uns erst mal einen kleinen Snack bei meinem Lieblingsbäcker und tranken was kühles. 


Da man sich sonst nichts gönnt nahmen wir am Abend gleich nochmal am Family Dinner unserer Unterkunft teil und danach waren wir wieder mal platt :-))))

4. Tag

Die zweite gebuchte Höhlentour stand auf dem Programm, die Phong Nha Cave, und diese sollte sich für Ela als Albtraum entwickeln. Doch der Reihe nach.

Begonnen hatte alles wieder absolut Plan mäßig. Wir wurden mit dem Bus abgeholt und nach ein paar Formalitäten und Zwischenstopps, bei denen wir weitere Teilnehmer einsammelten, ging es dann auch schon zügig zum Start unserer Unternehmung.





Schwimmweste an, Helm mit Lampe auf den Kopf und schon ging es mit dem Kayak in Richtung Höhleneingang.



Gemütlich fuhren wir zunächst durch den Schauteil der Höhle, durch den auch die größeren Ausflugsboote fuhren. Dann ging es weiter in den dunklen Teil, der nur mit unseren kleinen Kayaks befahren werden konnte. Bis jetzt noch eine ruhige und entspannte Sache.

An einer Stelle, wo der Fluß irgendwo tiefer im Untergrund verschwand, stoppten wir und es begann die Höhlen Trekking Tour. Jetzt wurde es, naja nennen wir es spannend bis hart grenzwertig. Wir kletterten über teilweise rutschige hohe Felsen, meisterten kleine Schluchten über Trittleitern und steile Auf- und Abstiege mit Hilfe von Seilen. Schon nach kurzer Zeit war Ela völlig fertig mit den Nerven und die letzten zwei Tage steckten ihr auch noch in den Knochen. Trotzdem hielt sie durch.







Nach einer gefühlten rumkraxel Ewigkeit und der finalen Klettereinlage, gab es die Möglichkeit auch einen leichteren Weg zu gehen, den wir dann auch zusammen mit weiteren Personen nahmen. Wieder am Wasser, trafen sich die zwei Gruppen wieder und wir schwammen im Höhlenfluß und genehmigten uns eine Millionen alte Schlammpackung. Nachdem dieser Part zu Ende war ging es auf den Rückweg. Zunächst sehr moderat aber dann war wieder klettern angesagt. Ela und auch ein paar anderen aus der Gruppe sah man deutlich an, dass sie physisch und auch psychisch an ihren Grenzen waren. Es war tatsächlich so dass manche Stellen sehr ausgesetzt waren und  die Tour, sogar für meine Begriffe, sehr hart grenzwertig war.

Es ging vollends alles gut und unbeschadet kamen wir wieder bei unseren Kajaks an. Wir paddelten eine Strecke zurück und an einer wunderschönen Stelle gab es einen sehr schmackhaften Lunch. Ela war so am Ende dass sie nicht einmal mehr was Essen konnte.




Nach dem Essen gingen wir an dieser Stelle nach oben und unser Guide zeigte uns alte Inschriften in den Felsen. Diese und auch fast alle Höhlen hier dienten den Einwohner über sehr viele Jahre auch als Unterschlupf in den verschiedenen Kriegen und Auseinandersetzungen mit Kambodscha, den Franzosen und auch den Amerikanern.





Anschließend fuhren wir weiter und hatten noch die Möglichkeit den Schauteil der Phong Nha Cave zu bewundern. Ein paar Vietnamesen hatten unheimlich viel Spaß mit mir zusammen ein paar Fotos zu schießen. Wir hatten viel Spaß.







Wieder am Tageslicht wärmten wir uns erst mal auf und anschließend wurden wir zu unseren Hotels gebracht. Da war dann auch Schicht im Schacht und Ela begab sich in den längsten Schlaf ihres Lebens. So knappe 12 Stunden sind für Ela ein Rekord.


5. Tag

Heute war relaxen angesagt, was wir auch ausgiebig taten, Zuerst verbrachten wir den Tag am Pool, später ging es zur Fußmassage und die Ela lies sich die Nägelchen neu machen und anschließend gab es noch ein feines Abend Essen.










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