Anreise
Wie ja schon erwähnt war Quy Nhon nur ein Zwischenstopp. Über unseren Vermieter hatten wir auf 10:00 Uhr ein Taxi bestellt dass uns auch wieder super pünktlich abholte. Die Fahrt zum Bahnhof, diesmal fuhren wir mit dem Zug, den wir vor zwei Tagen gebucht hatten, war spannend denn unser Fahrer hatte keine Checkung und ich musste mein Handy und Google Maps zur Navigation benutzen. Vermutlich war es ein Verwandter unseres Vermieters, der sich ein paar Moneten nebenher verdient hat. Egal wir kamen heile am Bahnhof an.
Da wir noch Zeit hatten und ich Hunger bestellte ich mir bei einer alten Frau ein Banh mi, sozusagen ein Sandwich. Die Dame radelte nun davon und 15 Minuten später hatte ich mein Frühstück, Sagenhaft.
Also ich kann es nicht oft genug erwähnen, die Pünktlichkeit hier in Vietnam ist einfach der Hammer. Unser Zug rollte um 12:21 Uhr in den Bahnhof ein, einsteigen und absolut nach Fahrplan fuhr er um 12:33 Uhr los. Wir hatten zweite Klasse gebucht mit Sitzplatz Reservierung und auch dies absolut kein Problem. Bei der zweiten Klasse ist man einfach mitten im Leben der Einheimischen.
Nach über 4 Stunden Fahrt, die völlig relaxt und entspannt von statten ging, kamen wir in Nha Trang an. Nha Trang war unser Ziel da es sich hier scheinbar um ein Highlight des Tauchens in Vietnam handelt, dazu später mehr. Aus dem Bahnhof raus und ein Grab Fahrer brachte uns zum gebuchten Hotel.
Hier begann nun es etwas turbulent zu werden. Am Hotel angekommen, zur Rezeption gewackelt und schon die erste Begrüßung war nicht so wie gewohnt. Alles ein bisschen unpersönlich. Dann rauf ins erste Zimmer und schon wieder ein nogo, Zimmer ohne Fenster. Ich sah meiner Ela den Unmut schon vom weiten an. Also ich runter in die Rezeption und ein anderes Zimmer verlangt, dies wurde mir auch mit ein etwas Unmut gegeben. ich wieder rauf, Ela geschnappt und ins nächste Zimmer hoch. Klar Ela war schon angefressen und entdeckte dann auch gleich Dreck auf dem Boden. Was dann noch dazu kam, in der Beschreibung war von einer Terrasse die Rede, nur war keine zu finden. Also ich wieder zur Rezeption und erfahren dass nur Zimmer in einer höheren Kategorie eine Terrasse haben. Lange Rede kurzer Sinn, ran ans Handy ein neues Hotel rausgesucht, einen Grab Fahrer bestellt, der unfreundlichen Dame den Schlüssel auf die Tresen geknallt und gegangen. Booking.com sei Dank war eine jederzeitige kostenlose Stornierung möglich. Unser neues Hotel war dann ein Träumchen.
1.Tag
Der nächste Tag war mit Faulheit und wieder etwas Chaos verbunden. Wir standen spät auf, genossen das herrliche Frühstück und Ela faulte weiter vor sich hin, sie ist gesundheitlich etwas angeschlagen. Also ich, mit meinem gestern schon organisierten Scooter, los und das Tauchen abchecken. Alleine einhändig mit dem Roller fahren und mit der anderen Hand dann noch zu navigieren kann ganz schön tricki sein. Aber ich kam an der Tauchbasis der Rainbow Diver an und checkte eine Tauchausfahrt für den nächsten Tag. Als ich anschließend noch Geld am Automaten holen wollte fraß dieser einfach mal meine Karte und ich stand dann mal Sau blöd da. Wieder zurück zur Tauchbasis gedonnert und der freundlichen Dame von dort mein Problem geschildert. Sie versuchte alles aber da es Sonntag war, hatte sie leider keinen Erfolg. Na ja abwarten Montag ist ja auch noch ein Tag.
Jetzt war es an der Zeit mal nach Ela zu schauen. Diese war wieder wach und wir machten noch einen kleinen Ausflug zum Strand. Einfach herrlich.
2. Tag
Heute war endlich mein heiß herbei gesehnter Tauchtag auf dem Programm. Morgens um 07:15 Uhr wurden wir vom Taxi abgeholt und zu einem kleinen Fischer Hafen gebracht. Dort begrüßte uns die Truppe der Rainbow Divers sehr freundlich und nach einer kurzen Einweisung für das Boot ging es dann auch gleich los.
Die Fahrt zum ersten Tauchplatz dauerte 45 Minuten und die Zeit wurde genutzt für ein bisschen plaudern und der Tauchgangs Besprechung.
Am Tauchplatz angekommen, rein in die Klamotten und los ging es. So einen Drecks Tauchgang habe ich schon lange nicht mehr erlebt! Riff komplett zerstört und absolut leer gefischt, Sicht auch nur so ollala und einfach absolut gar nichts positiv zu erwähnen. Unser Guide gab sich alle Mühe wenigstens was kleines zum sehen zu finden aber das war für mich vergebene Liebesmühe.
Nach dem Tauchgang wieder an Bord, leckere Früchte zum essen bekommen und nach einer kurzen Pause und Bootsfahrt ging es dann zum Tauchplatz zwei, auch Scheiße, wenn nicht noch schlimmer.
Wieder an Bord gab es nochmals auf der Fahrt, zurück Richtung Hafen, was zum Essen. Fazit: Tauchen in Vietnam ist absolut nichts, ich hatte es ja schon gelesen aber jetzt weiß ich es direkt selbst. Shit happens.
Da sich Ela immer noch nicht so richtig wohl fühlt brachte ich sie heim ins Hotel und ging dann nach meiner Kreditkarte fahnden die ja gestern der Automat gefressen hatte. Zumindest hier war ich erfolgreich und nach zwei Filialen der Vietcong Bank hatte ich meine Karte wieder. Luck happens.
Anschließend ging ich noch was einkaufen und für Ela Medikament besorgen denn ihr Husten will einfach nicht besser werden.
3.Tag
Ja man macht sich ja im Internet schlau und eine nächste Empfehlung dort war die Thap Ba Mineraltherme mit Schlammbad, Kräuterbad und Mineralbecken. Dort mussten wir einfach mal hin. Den Scooter geschnappt und die 12 Kilometer dort hin gebrettert. Na ja eher gemütlich und langsam :-)
Angekommen und ein schöner Eingangsbereich erwartete uns. Im Internet waren, wie immer, die widersprüchlichsten Aussagen zu finden. Von ganz schlecht bis super gut war alles zu finden. Selbst an testen heißt die Devise!
Also Eintritt bezahlt und rein ins Vergnügen. An der Rezeption erhielten wir mal Handtücher zwei Flaschen Wasser und dazu einen abschließbaren Spind. Danach wurden wir gleich zu den Schlammbädern gelotst und Schwupps waren wir drin im warmen Schlammvergnügen. Das war schon cool, warmes Schlammwasser umspülte unsere Körper und alles fühlte sich ganz weich und sanft an. Sehr schön. Als die Zeit um war kam der Bademeister und kurz darauf war die Wanne wieder leer.
Nächster Stepp, duschen oder Dampfstrahlen je nach Lust und Laune und es ging zum nächsten Gang, Whirlpool. Auch sehr schön. Der letzte Gang war dann ein warmes Kräuterbad, noch viel besser.
Danach war der offizielle Teil vorbei und man konnte sich zum relaxen in den verschiedenen Poolen und Wasserfällen entspannen, grandios.
Also die Anlage hat mit Sicherheit keine schlechte Beurteilung im Internet verdient. Klar schon ein bisschen älter aber alles schön gepflegt und ordentlich. Eine Top Empfehlung von uns für Nha Trang.
Da der Dam Market, ein Riesen großer Markt für alles möglich in einem ehemaligen Supermarkt, direkt auf unserem Heimweg lag, besuchten wir diesen auch noch kurz. Echt richtig fett das Teil und Ela kaufte sich noch ein paar Dinge zum anziehen.
4. Tag
Jetzt war endlich mal Wasserfall angesagt, nach den Höhlen eines unserer Lieblingsobjekte im Urlaub. Rauf auf den Scooter und los ging die fast 30 Kilometer lange Fahrt in Richtung Ba Ho Wasserfall. Leider wurden wir gleich nach wenigen Kilometern jäh gestoppt. Eingangs Nha Trang standen zwei Bullen mit einem Motorrad am Straßenrand und holten uns raus. Da ich mir keiner Schuld bewusst war ging ich die Sache völlig relaxt an. Puste Kuchen, einer von denen wollte meinen Führerschein, den ich natürlich nicht dabei hatte. Schon ging das Theater los. Ich sollte 500000 Dong zahlen, knapp 20 € um weiter fahren zu dürfen. Dazu hatte ich keinen Bock. Nach ein paar Verhandlungen blieb Ela bei den Bullen und ich fuhr zurück zum Hotel meinen Führerschein zu holen. Wieder am Ort des Theaters meinte dann der andere mein Führerschein sei in Vietnam nicht gültig. Da ich absolut keinen Bock mehr auf diese Abzocke hatte bezahlte ich die 500000 und wir konnten weiter fahren. Das Geld wanderte natürlich, ohne Quittung, beim Bullen.
Na ja, da sich mich auch schon in Österreich abgezockt haben gibt es nur eines dazu zu sagen: Shit happens!
Die weitere Fahrt lies mich den Ärger vergessen und entspannt kamen wir bei den Wasserfällen an.
Den Eintritt bezahlt und rein ging es in die herrlich gepflegte Anlage. Der Weg war toll ausgebaut, wir waren von Thailand her auch andere Sachen gewöhnt, und wir schlenderten hoch in Richtung der drei Gumpen in denen man schwimmen konnte.
Nach einer kurzen Zeit Berg hoch, wir waren schon ziemlich durchgeschwitzt den die Luft Feuchtigkeit war immens, war plötzlich Schluss mit gemütlich. Eine kleine Holzbrücke führte über Felsen und den Fluss und ab hier war wilde Kletterei angesagt. Ich liebe es. Teilweise wie in einem Klettersteig ging es immer weiter hoch zum ersten Gumpen.
Da es jetzt langsam immer voller wurde machten wir uns auf den Rückweg da wir auch noch einen Strand für morgen erkunden wollten.
Da uns Google Maps eine Alternativ Route für die Fahrt zur Strand Erkundung anzeigte und diese vielversprechend an der Küste entlang führte, nahmen wir diese und wurden nicht enttäuscht. Eine herrliche, neu gebaute Straße ohne viel Verkehr, ließ wunderschöne Ausblicke auf das Meer zu.
Danach erreichten wir den Strand, der wirklich schnuckelig gelegen außerhalb von Nha Trang liegt. Da es heute schon zu spät war um noch schwimmen zu gehen aßen wir etwas und machten uns dann auf die Heimfahrt.
Der heutige Tag war dem faulenzen gewidmet. Nach dem Frühstück machten wir uns auf zum Strand den wir gestern erkundet hatten. Diesmal ohne Polizeikontrolle kamen wir dort entspannt an.
Zwei Liegen gecheckt und der Faulenzer Tag konnte beginnen.
Nach einem kleinen Snack war es dann soweit und wir fuhren wieder zurück zum Hotel.
6. Tag
Da es uns gestern sehr gut gefallen hatte, also das faulenzen, machten wir das heute gerade nochmals. Wir machten uns im Internet schlau wo es noch einen, etwas außerhalb gelegenen Strand gibt und wurden etwa 25 Kilometer außerhalb von Nha Trang fündig. Also rauf auf den Scooter und los gings.
Die Anfahrt führte uns wieder an der Küste entlang und bot so manche schöne Aussicht.
Weiter ging es und gleich nachdem wir den Berg runter kamen bogen wir links ab in Richtung Strand. Es sah so aus als wären da nur Speiselokale am Strand und das eine ganze Menge.
Wir wollten ja schwimmen und faulenzen, also weiter. Beim nächsten Versuch kamen wir an eine Stelle ohne jeglichen Schatten und Infrastruktur, nur eine kleine Surferbar mit lauter eingefleischten Surfern, da fühlte ich mich fehl am Platz. Also weiter und nichts kam mehr. Nur noch große Hotels die den Strand dann für sich belegten, man kam nicht an den Strand runter ohne das man im Hotel eingecheckt war. Wir machten an einem kleinen Stand an der Straße eine kurze Pause und tranken was, Ela zückte ihr Handy und machte sich nochmal schlau. Ha, Pleiten, Pech und Panne, die erste Anlaufstelle war eigentlich die richtige. Also zurück und nochmal von Anfang an.
Dort angekommen liefen wir erst mal gemütlich rum und schauten uns die verschiedenen Möglichkeiten an. Als wir so dahin schlenderten fiel mir plötzlich Rockmusik auf. Da musste ich hin. Ein Australier mit seiner Frau hatte hier ein schnuckeliges Plätzchen geschaffen und wir hatten einen wunderschönen Tag.
Seine Gerichte, aus original australischem Beef waren der Hammer, und ich schnabulierte dann auch gleich noch einen leckeren Taco. Trotz Ruhe und Erholung fühlten wir uns auf der Heimfahrt etwas komisch und unsere Kreisläufe waren etwas durcheinander sodass wir diesen Tag mit einem kleinen Vesper und früh schlafen gehen ausklingen ließen.
7. und letzter Tag
Ja alles hat mal ein Ende und somit auch unsere Zeit hier in Nha Trang. Eigentlich waren wir hier nur solange geblieben erstens weil uns das Hotel und die Gegend so gut gefallen hat und zweitens weil wir unsere Reise mal entschleunigen wollten.
Den letzten Tag hier nutzten wir mal für ein ausgiebiges Sightseeing bei den Sehenswürdigkeiten. Zunächst ging es zur Tempelanlage Thap Ba bzw. Po Nagar, einem über 1000 Jahre altem Tempel der Hindus. Einfach ein sagenhaftes Gebilde das schon mehrfach zerstört und wieder aufgebaut wurde. Die Tempelanlage des Champa-Reiches wurde Mitte des 8. Jahrhunderts von den Cham gegründet.
Ich bin immer wieder fasziniert wie hier Religion gelebt wird und die Jeweiligen Gottheiten verehrt werden. Das Bauwerk an sich und wie es hier gestaltet vorhanden ist, hat schon was.
Anschließend fuhren wir noch zur Long Son Pagode, laut Guinness Buch der Rekorde der größte Buddha der Welt. Diese Pagode war jetzt nicht ganz so beeindruckend wie der Tempel zuvor aber doch auch ganz schön.
Da wir heute nicht schon wieder am Strand faulenzen wollten beschlossen wir noch auf einen Aussichtspunkt außerhalb der Stadt, auf einem Berg zu fahren. Schon in der Beschreibung machte mich die Aussage einer Rezession durch einen vorherigen Besucher stutzig, abenteuerliche Auf- und Abfahrt. Naja so schlimm kann es ja nicht sein und ausprobieren heißt die Devise. Die Strecke führt uns jetzt einmal in Dörfer die schön anzusehen und auch sauber waren. Die Landschaft wurde auch immer schöner und so tuckerten wir dahin. In einer kleinen Ortschaft galt es dann noch einmal rechts abzubiegen und wir standen schon vor dem angekündigten Weg. Jetzt hätten wir tatsächlich eine Enduro gebraucht. Es war ein grobsteiniger Weg der jetzt noch 2,5 Kilometer nach oben führte. Ela hatte darauf schon gar keine Lust und stieg ab. Ich versuchte mein Glück eine Zeit lang nach oben, gab aber dann auf. Ich wollte keinen Reifenschaden hier am Scooterle provozieren.
Also fuhren wir wieder zurück und tranken in einer der Ortschaften noch einen leckeren Kaffee.
Am Abend gingen wir noch in ein leckeres Fischrestaurant, ich schmauste einen ganzen Teller Scampi und Ela leckeren gegrillten Tintenfisch. Schon gewöhnungsbedürftig wenn neben dir der Inhaber mal kurz einen Fisch aus dem Becken holt und mit dem Stock ein paar überbrät. Für uns Deutsche eigentlich unvorstellbar aber hier gehört es einfach dazu, fertig.
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