Der heutige Tag sollte was besonderes werden aber ich nehme es jetzt einfach vorweg, er war für mich enttäuschend.
Ich hatte ja das Bullshark tauchen gebucht, auf das ich mich wie die Sau freute. Die Videos im Internet waren Atem berauben.
Schon der gesamte Ablauf kam mir Spanisch vor. Vorgestern hatte ich von der Tauchbasis zwei Fährtickets und 500 Pesos für Taxifahrten erhalten und mir wurde der Ablauf erklärt. Ich sollte, also alleine was ja ansich kein Problem ist, morgens mit dem Taxi zur ersten Fähre nach Playa del Carmen fahren, dort die erste Fähre nehmen, dann mit dem Taxi zur Tauchbasis Vorort.
Ok ich nahm Gonzales, fuhr mit meinem Tauchgerödel zum Hafen und nahm die Fähre. Die Tauchbasis auch gefunden und los ging es zum ersten Tauchgang, zuerst einem Tauchgang an einem Riff, also nicht beim Haiplatz. Soweit so gut wenn das Baracuda Riff nicht der letzte Rotz gewesen wäre. Da wieder ein paar Amis dabei waren, die absolut nicht tauchen konnten, wie wild herumfuchtelten und somit ihre Flaschen null komma nichts leer saugten war das Trauerspiel endlich nach 35 Minuten zu Ende. Das Riff und die Sicht waren Scheiße. Ich dachte mir, ach was solls nachher kommen ja die Haie. Was mich ein bißchen stutzig machte war ein Gespräch mit einer deutschen Taucherin an Bord welche die Haitour schon gestern gemacht hatte und ziemlich enttäuscht war. Ich dachte noch, die hat halt Pech gehabt.
Die Fahrt ging jetzt erst einmal zurück zur Basis und es war eine 1,5 Stündige Pause angesagt. Auch das rumgebracht und mich mit den weiteren Teilnehmern für die Haitour unterhalten, eine Kanadierin und einen Amerikaner, Robert, der bei beiden Tauchgängen mein Buddy war. Dann ging es endlich los. Rauf auf das Boot und zum Tauchplatz gefahren. Angerödelt und rein ins Wasser, erster Eindruck, schon mal Scheiß Sicht. Runter auf 27 Meter wo an dieser Stelle nur Sandgrund ist, das hatte ich ja auf den Videos gesehen. Dann tauchen, tauchen und nochmal tauchen und kein Hai, kurz darauf Signal gekleppere ich schaute nach vorne zum Guide und sah noch gerade Schemenhaft den Bullenhai, schon ein Brummer. Das wars dann auch mit dem tollen Haitauchgang. Uns lief die Nullzeit davon und bei dem einen oder anderen auch der Luftvorrat. Zurück an Bord war eigentlich allen die Enttäuschung anzusehen. Die Guides versuchten das mit der Natur zu erklären, später auf der Basis erhielt ich dann, nach ein bißchen nachbohren, die Info daß andere Basen die Haie anfüttern und diese deshalb an deren Plätze sind. Da meine ich, auch anfüttern oder die Tour bleiben lassen.
Da alles ziemlich lange gedauert hatte verpassten wir, also ich und Robert, der auch von Cozumel kam, beinahe die letzte Fähre. Dafür ertränken wir unseren Kummer gleich mal an Bord mit jeweils zwei Cocktais und zwei Tequila.
Scheiß Tag!
Tag 6
Nochmals war ein Tauchtag angesagt mit zwei Tauchgängen. Also Gonzales bestiegen und um 0800 war ich auf der Tauchbasis. Ela wollte schon gar nicht mehr mitgehen da auch ihr alles zu unpersönlich war. Der Ablauf auf der Basis war mir ja jetzt schon vertraut. Ausrüstung fertig gemacht, ab aufs Boot und los ging es. Der erste Tauchplatz war Collumbia Ladrillo einer der weitest entferntesten Tauchplätze der Basis. Hier wurde ich wieder belohnt, was für ein cooler Tauchplatz. Ein Riff von seiner schönsten Seite mit allem was ein Taucher braucht. Das absolute Highlight war ein großer Rochen der direkt auf mich zuschwamm. War wie im Film wo zwei Autos aufeinander zufahren und jeder ist gespannt wer wohl ausweicht. Wir spielten dieses Spiel auch. Wir schwammen direkt aufeinander zu und schauten uns gefühlt immer in die Augen, ich dachte mir fick dich und hielt auf ihn zu und im wirklich letzten Moment zog er dann vor mir nach oben, es war unglaublich.
Nach einer kurzen Pause machten wir dann Tauchgang Nr.2 am Punta Francesca. Nicht mehr ganz so spektakulär und auch nicht mehr so tief aber trotzdem super schön. Das Highlight hier waren vier Hummer die zusammen in einem größeren Loch steckten und zu sagen schienen, esst uns!
Zurück zur Basis und heute endete für mich das Tauchen auf Cozumel. Die Riffe sind einfach herrlich aber ich wollte zu einem Ela nicht immer alleine lassen und zum anderen war es Dressel Divers. So eine unpersönliche Massenabfertigung habe ich in meinem ganzen Taucherleben noch nicht erlebt. Klar alles gut organisiert aber dennoch fühlt man sich, zumindest ich, fehl am Platz.
Ok genug gemault. Gonzales und ich machten uns nach heme um mit Ela noch an den Strand zu fahren. Wir hatten bei unserer Erkundungstour ein schönes Fleckchen an der Westküste entdeckt und dort ging es hin. Zur Begrüßung hatten wir gleich mal ein Krokodil, also direkt neben der Straße keine 10 Meter davon entfernt in einen kleinen Tümpel.
Ein herrlich entspannter Tagesausklang.