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Indonesien 2025, Seereise zurück nach Lombok, 03.12. - 05.12.

🐢😅🐗 03. Dezember 2025 – Zwischen Gipfelblick, Waran-Zischen, Schildkröten-Romantik und einem Strand-Schweinchen 🦈🌊🌺

Die Nacht in unserer Luxuskabine war überraschend gemütlich. Obwohl wir im dritten Stock lagen und die Wellen hier ein wenig mehr mitmischen durften als auf der Hinfahrt unter Deck, fühlte es sich eher an wie sanftes Wiegen als wie Seegang. Das Meer schien beschlossen zu haben, uns persönlich in den Schlaf zu schaukeln. Dazu das leise Summen des Schiffs – fast meditativ. Wir schliefen herrlich und wachten entspannt auf. 🌊😌🛌

Als wir am frühen Morgen die Kabinentür öffneten, lag die Insel Padar schon friedlich vor uns. Ein beeindruckender Anblick – auch wenn der Treffpunkt um 05:30 Uhr eher klang wie ein Aufruf zum Frühsportprogramm der Marine als nach Urlaub. 😅

Mein Frühstück war… sagen wir: sportlich minimalistisch. Ein Kaffee und zwei Zigaretten. Punkt. ☕🚬🚬 Kein Smoothie, kein Müsli, aber dafür überzeugende Einfachheit und Tradition. Ela entschied sich hingegen souverän gegen jegliche sportliche Ambition und blieb gemütlich an Bord. Manchmal ist Nichtstun eben auch eine Leistung. 😄


Mit dem Beiboot setzten wir wieder zur Insel über, Anmeldung im Nationalpark, Eintritt zahlen (Money kümmerte sich wie immer entspannt darum), eine kurze Ranger-Einweisung – und los ging’s Richtung Aussichtspunkt.



Das schwedische Youngster-Pärchen schoss wie zwei übermotivierte Gazellen sofort los, ohne einmal zu prüfen, ob der Rest der Gruppe noch atmete. Meine Sympathie für die beiden wurde dadurch nicht unbedingt größer. Money stand zwischen „Verantwortung“ und „Hilfe leisten“, also bot ich mich als Zweitguide an. Money grinste, nickte – und verschwand hinter den Schweden den Berg hoch.

Ich kümmerte mich um Penelope und Randall, die den Berg eher als spirituelle Herausforderung denn als Wanderung betrachteten. Jeder Hügel wurde zur Pausenstation. Aber gemeinsam, Schritt für Schritt, arbeiteten wir uns nach oben. 🥾🌿










Weiter oben wartete Money auf uns – die Schweden hatten den Gipfel bereits erreicht und wirkten arrogant wie beim ersten Kontakt. Kein hallo kein Lächeln, nichts. Zusammen meisterten wir dann die letzten Meter.



Oben angekommen war die Stimmung fantastisch. Zufriedenheit, Glück, Erleichterung – alles dabei. Nur der Sonnenaufgang zeigte sich wieder etwas schüchtern. Wolken blockierten die perfekte Szene, aber der Ausblick war trotzdem atemberaubend. 🌄😍





Nach einer Weile machten wir uns wieder an den Abstieg, gelangten zurück aufs Schiff und stärkten uns erst einmal mit einem richtigen Frühstück. Dann brummten die Motoren und wir setzten erneut Kurs auf Komodo – zu den Waranen.

Auch wenn wir die Tour bereits kannten, freuten Ela und ich uns riesig. Manche Erlebnisse sind einfach gut genug für Wiederholungen.

Erneut ging es mit dem Beiboot an Land, wieder Anmeldung und Wiedersehen mit einem Ranger, der uns sofort erkannte. Sein Blick sagte eindeutig: „Schon wieder ihr?“



Die Route war dieselbe wie beim ersten Mal, nur dieses Mal etwas stiller, weniger Gruppenstimmung, keine Fotos an der Waran-Statue. Dafür genossen Ela und ich entspannt die Landschaft, machten unsere Bilder und wussten schon vorher, was hinter der nächsten Kurve auftauchen würde: uralte, beeindruckende Komodowarane. 🐊





Der Tag fühlte sich an wie ein zweiter Durchlauf – aber nicht im Sinne von Wiederholung, sondern wie eine Möglichkeit, Details zu erleben, die man beim ersten Mal übersehen hat. Und genau das machte ihn besonders.


So liefen wir entspannt weiter, unterhielten uns mit den Guides und den wirklich sympathischen Mitreisenden, bis wir schließlich wieder zurück in die kleine Ortschaft gelangten. Herkules – mein persönlicher Lieblings-Waran – war natürlich auch wieder da. Dieses Mal verzichtete er allerdings auf Showeinlagen oder Kampfposen und begnügte sich mit einem deutlichen, leicht beleidigten Zischen, als ich ihm wohl ein paar Zentimeter zu nah kam. Fast so, als wolle er sagen: „Kollege… wir kennen uns, aber wir sind keine Freunde.“ 🐊😅



Zurück an Bord dauerte es nicht lange, bis wir die nächste Station erreichten: einen weiteren Pink Beach. Dieses Mal ein anderer als zuvor – kleiner, aber irgendwie viel gemütlicher und charmanter. Ein bisschen wie die niedliche Schwester des bekannteren Strandes. Für zwei Stunden durften wir dort bleiben.

Gerade als wir mit dem Beiboot vom Schiff losfuhren, entdeckte ich ein Tauchboot, das seine Leute an einer Felsformation absetzte. Sofort war klar: da muss ich hin. Ich erklärte Money meinen Plan, und da er mich inzwischen gut genug kannte, kam kein Widerspruch – nur ein breites Grinsen.

Stefen hörte das und meinte, er wolle mich begleiten. Also machten wir’s wie echte Profis: wir sprangen tauchermäßig elegant vom Boot – während der Rest gemütlich weiter Richtung Strand schippert.

Das Riff war traumhaft. Farben, Leben, Bewegung – wie ein lebendiges Gemälde. Und schon nach kurzer Zeit hatte ich die erste Schildkröte vor meiner Maske. Ich gab Stefen ein Zeichen und gemeinsam bewunderten wir dieses majestätische Tier.

Wir schnorchelten weiter, doch plötzlich bog Stefen in Richtung Strand ab. Erst später erfuhr ich, dass sein Schnorchel Wasser gezogen hatte – da gewinnt Luft definitiv gegen Abenteuer.

Ich blieb im Wasser und schon bald folgte ein Moment, der mir lebenslang bleibt:

Eine zweite Schildkröte lag völlig entspannt am Meeresboden. Dann stieg sie langsam zur Oberfläche auf, um Luft zu holen. Da ich reglos hinter ihr war, bemerkte sie mich zunächst nicht. Oben angekommen, drehte sie sich plötzlich um – und atmete mir mit einem deutlich vernehmbaren „Hmpf!“ direkt ins Gesicht.

Dann sah sie mir für einen kurzen Moment mitten in die Augen. Kein Stress, keine Hast – nur pure Ruhe und Präsenz. Danach holte sie tief Luft und glitt wieder unter die Oberfläche, als hätte sie es eilig, aber keine Lust darauf.

Und ich?
Ich grinste in meinen Schnorchel und dachte nur:

Ich liebe Schildkröten. 🐢❤️

Da ich mittlerweile jedes Gefühl für Zeit komplett verloren hatte, wurde es eindeutig mal wieder Zeit, an den Strand zu schwimmen – allein schon, um etwas zu trinken und Ela mitzuteilen, dass ich nicht von einer Schildkröte adoptiert oder von einem Waran gefressen worden war. Gedacht, getan. 🏊‍♂️😄

Auf dem Weg zurück kam ich an einem traumhaften Tropoff vorbei – einer dieser beeindruckenden Steilwände, die aussehen, als wäre Poseidon persönlich mit Meißel und Farbe drüber gegangen. Ich nahm mir fest vor, beim nächsten Schnorchel Ausflug noch einmal dorthin zurückzukehren.

Am Strand angekommen gab es erst einmal das Wichtigste: einen Kuss, ein Getränk und anschließend ein richtig gemütliches Päuschen. Ich saß da, schaute entspannt den Strand entlang und überlegte, ob ich vielleicht wieder Fantasien hatte – so wie beim letzten Pink Beach.

Doch dieses Mal waren es keine Rehe oder Hirsche.
Nein.
Dieses Mal war es ein kleines Wildschwein. 🐗😳




Es trottete völlig selbstverständlich über den Strand, schnüffelte hier, schnaubte da – und lief schließlich Richtung Wasser, als wäre es vollkommen normal, am Strand Urlaub zu machen.




Ich dachte nur: Das kann doch nicht wahr sein.

War aber so.

Also klar – da mussten Ela und ich selbstverständlich hin. Die anderen waren schnorcheln, also hatten wir quasi eine private Schweinchen-Show.

Und dieses kleine Wesen war nicht nur neugierig, sondern richtig zutraulich. Es ließ sich streicheln, grunzte zufrieden und schien genauso viel Spaß zu haben wie wir. Und als wäre das nicht schon genug, posierte es auch noch vorbildlich fürs Foto – als wüsste es, dass es viral gehen könnte.

Ein herrlicher Moment. Ein bisschen surreal. Und genau deshalb perfekt. 🐷📸😍

Nach unserem schweinischen Privatprogramm spazierten Ela und ich zurück zur kleinen Strandhütte. Dort grinste mich Money an und meinte ganz beiläufig: „Hinter den Felsen – da wo du vorher mit Stefen reingesprungen bist – könnte man Haie sehen.“ Und zack – da war es wieder: dieses magische Wort. Haie. 🦈🔥 Bei anderen löst es Fluchtreflex aus, bei mir allerdings den sofortigen Turbo-Start.

Also Maske auf, Schnorchel rein, und schon war ich wieder unterwegs Richtung Wasser – vermutlich schneller, als jeder Espresso wirken kann. 🥽🌊🚀 Auf dem Weg dorthin nahm ich mir noch einmal Zeit für die Steilwand. Dieser Abschnitt war einfach ein Traum: herrlich bewachsen mit Korallen, voller Leben und Farben, wie ein 3D-Dokumentarfilm in Echtzeit. 🐠🐚🌈

Danach ging es weiter zu den Felsen. Kaum hatte ich sie umrundet, merkte ich, wie die Strömung stärker wurde und mich langsam, aber bestimmt vom Strand wegzog. 🌪️😳 Kein Hai in Sicht, nur Bewegung im Wasser – und zwar in die falsche Richtung. Also war klar: Zeit umzudrehen. 🔁

Ich schwamm gegen die Strömung an – volle Power, voller Wille 💪🏊‍♂️ – aber irgendwann musste ich zugeben: das war auf Dauer so sinnvoll wie Rückwärtsgang im Stau. 🚗⛔ Gefühlt wurde die Strömung immer stärker, und ich kam kaum noch vorwärts. Da half nur eins: quer schwimmen, raus aus der Strömung. 🧭

Also steuerte ich die Felsen am Ufer an und tatsächlich – fast direkt am Steilufer gab es eine kleine Ausbuchtung. Dahinter war der Strömungsschatten, und ich kam wieder deutlich leichter voran. 😅💨 Dann noch einmal um eine Felsnase herum – und plötzlich drehte sich alles. Von Gegenwind zu Heckantrieb, vom Widerstand zu Turbo. 🔥⚡ Ein bisschen wie: „Willkommen zurück, du Idiot – Strand ist da vorne.“ 😄

So glitt ich ganz entspannt Richtung Ufer und kam wieder sicher am Strand an – ohne Hai, aber mit ordentlich Adrenalin und einem Grinsen, das vermutlich bis Indonesien sichtbar war. 😁🌴 Kaum stand ich wieder bei Ela, kam schon der Ruf: Zeit aufzubrechen. Die zwei Stunden Pink-Beach-Magie waren vorbei. 🌺⏳🚤



Indonesien 2025, Seereise nach Labuan Bajo, 29.11. - 02.12.

 29. November 2025 – Es geht los 🚢

Endlich war er da: der Tag, an dem unsere Schiffsreise nach Komodo beginnen sollte. Nach dem Aufstehen sortierten wir erst einmal unser Gepäck. Das, was wirklich mit musste, landete in meinem Koffer. Alles, was nicht auf See gebraucht wurde, wanderte in Elas Koffer – der hierbleiben durfte. Dazu eine kleine Tasche, mein Rucksack und natürlich der Laptop. Fertig. Dachten wir zumindest. (Erfahrungsgemäß taucht immer noch irgendwas auf, das „doch noch mit muss“. 😅)

Nach unserem kleinen Frühstück wurden wir um 09:30 Uhr pünktlich vom Chef persönlich abgeholt. Er brachte uns zu einem kleinen Café, das als Sammelpunkt diente. Nach und nach trudelten die anderen Teilnehmer ein, die über Lombok verteilt eingesammelt worden waren. Ein bisschen wie ein Casting für „Menschen, die dringend Meer sehen müssen“ – jede Nationalität, jeder Charakter, aber alle mit Abenteuerblick. 🌍

Ein paar Formalitäten später – inklusive Restzahlung 💸 – gab es eine kurze Einweisung von unserem Guide Money. Ja, er heißt wirklich so. Danach ging es in den Bus Richtung Kayangan, dem Hafen im Osten von Lombok, von dem unser Schiff ablegen würde.











Die Fahrt war… sagen wir: sportlich. Unser Fahrer fuhr, als hätte er noch ein geheimes Wettrennen mit jemandem auszutragen. Schnell, wild – aber erstaunlich sicher. Und obwohl zwischendurch mein inneres Organigramm kurz die „Testaments-Abteilung“ aktivierte, kamen wir heil an. 😅





Am Hafen ging es direkt an Bord unseres Schiffes: der Sehat Ilona. Und dort kam gleich die erste richtig positive Überraschung – die Kabinen. Dank eines kostenlosen Upgrades hatten wir eine absolute Traumkajüte mit reichlich Platz. Für ein Schiff wirklich Luxus. 🛌✨



Kurz danach wurde das Mittagessen serviert – und auch das war hervorragend. Noch während wir aßen, legten wir ab. Keine großen Worte, kein Drama – einfach losfahren. Ich mochte das.







Money erklärte uns daraufhin den Ablauf des Tages. Erstes Ziel: die Insel Kenawa. Wir kannten sie aus Erzählungen und Videos und waren ziemlich gespannt. Der Plan klang perfekt: schnorcheln, Sonnenuntergang auf einem kleinen Hügel und zurück aufs Boot.







Vor der Insel wurde geankert und wir wurden mit dem Beiboot an Land gebracht. Alles lief ruhig, eingespielt und stressfrei. Man merkte sofort: Diese Crew weiß, was sie tut. 👍

Das Schnorcheln war wunderschön. Das Riff konnte locker mit Karimunjawa mithalten – bunte Farben, viele Fische, klare Sicht. Ela war nach einer Weile durch und genoss dann lieber etwas zu trinken am Strand. Ich dagegen war eher in der Kategorie: „Noch einmal rein. Nur kurz. Versprochen.“ 😄





Money zeigte mir später einen Punkt, wo riesige Schwärme kleiner Fische unterwegs waren. Es war faszinierend, fast hypnotisch. Unter mir das Riff, neben mir hunderte kleine Fische – und ich mittendrin, als wäre ich Teil des Films. 🐠🤿

Auf der anderen Seite der Insel zeigte sich jedoch die traurige Realität: zerstörte Korallen, tote Strukturen, Spuren von Dynamitfischerei und falschem Ankern. Ein Kontrast, der nachdenklich machte.

Später stand eine kleine Wanderung auf den Hügel der Insel an. Ela hatte keine Lust – und blieb am Strand. Die restliche Gruppe machte sich auf den Weg hinauf. Je höher wir kamen, desto beeindruckender wurde die Aussicht. Hinter unserem Boot stand ein Regenbogen, der über eine Stunde am Himmel blieb. Ein Postkartenmoment ohne Photoshop. 🌈






Der Sonnenuntergang selbst war etwas schüchtern und versteckte sich größtenteils hinter Wolken. Oben wurde noch fotografiert, dann ging es zurück hinunter.







Nach dem Transfer aufs Schiff gab es eine kurze Pause, eine Dusche (und dieses „Ahhhh-Gefühl“, das man nur nach Salzwasser kennt) und danach ein köstliches Abendessen. Alle 12 Gäste waren freundlich und es entstand schnell eine angenehme Atmosphäre. Besonders gut verstanden wir uns mit Diana und Siggi aus Holland. Nettes Paar, guter Humor, perfekte Gesprächspartner. 🇳🇱😊






Irgendwann meldete sich dann die Müdigkeit. Wir verabschiedeten uns, gingen in unsere Luxuskabine und waren gespannt, wie es sich auf See schlafen würde.

Am nächsten Morgen sollte dann der große Moment kommen: die Walhaie. Bei vorherigen Reisen hatte ich trotz gezielter Tauchgänge nie einen zu Gesicht bekommen. Dieses Mal hoffte ich sehr, dass es endlich klappen würde. 🐋

Mit genau diesem Gedanken schlief ich ein.

Gute Nacht. 🌙✨

30. November 2025 – Ein Morgen voller Erwartung 🐋

Die Nacht war nicht wirklich erholsam gewesen. Neues Bett, neue Umgebung, die leichte Bewegung des Schiffes – und vor allem das gleichmäßige Brummen des Motors, der die ganze Nacht lief, weil wir die ganze Zeit unterwegs waren. Also saßen Ela und ich schon um 04:30 Uhr an Deck, tranken unseren ersten Kaffee und beobachteten die Dunkelheit, die langsam dem Morgen wich. Es war still, nur das Meer, der Motor und wir. Der Horizont begann bereits sanft zu dämmern. ☕🌅

Gegen fünf erreichten wir die Region der Bucht bei Sumbawa. Hier lagen die Fischerplattformen, von denen wir Lichtsignale bekommen sollten – das Zeichen, dass Walhaie da waren. Unser Guide Money hatte uns am Abend zuvor erklärt, dass die Tiere hier dauerhaft lebten, weil sie vor Orcas geschützt seien. Ob das stimmte oder ob sie einfach aufgrund der Fütterung geblieben waren, wusste niemand so genau. Aber in diesem Moment war mir das auch völlig egal: ich wollte Walhaie sehen – und hier war es immerhin freie Wildbahn.



Dann, plötzlich, blinkende Lichter. Einer der Fischer signalisierte uns, dass sich Walhaie bei ihm aufhielten. Unser Kapitän steuerte zielsicher darauf zu und schon Minuten später lagen wir direkt an der Plattform. Und was wir dann sahen, verschlug uns den Atem: vier riesige Walhaie schwammen elegant am Heck der Plattform entlang und holten sich ihr Frühstück. Die Fischer warfen Fischreste ins Wasser und um uns herum war ein einziges großes Unterwasser-Schauspiel. Schon vom Deck aus war es beeindruckend. 🤯🐋





Mittlerweile waren auch die anderen Passagiere wach. Als wir festgemacht hatten und ich das „Go“ bekam, war ich der Erste im Wasser – Maske, Schnorchel, Flossen und jede Menge Herzklopfen. Ich schwamm hin, hielt aber erstmal respektvollen Abstand. Diese Tiere waren wirklich gigantisch. Der größte musste mindestens acht Meter lang sein, vielleicht sogar noch größer.




Ich rief Ela zu, sie solle ins Wasser kommen. Ich holte sie am Boot ab und gemeinsam schnorchelten wir zu den Tieren. Ein einziger Blick nach unten reichte und Ela wurde völlig sprachlos. Nach ein paar Metern entschied sie sich, lieber in Sicherheitsabstand zu bleiben – und ehrlich gesagt: das konnte ich verstehen.

Da schon ein zweites Boot angelegt hatte, waren inzwischen mehrere Schnorchler im Wasser. Fang aus China, drückte mir seine Unterwasserkamera in die Hand – entweder weil er Respekt hatte oder nicht so gut schwimmen konnte. Und ich? Ich war plötzlich mitten im Geschehen.

Mit jeder Minute wurde ich mutiger. Ein paarmal war ich nur wenige Zentimeter von dem riesigen Maul entfernt, das sich lautlos öffnete und schloss. Worte können kaum beschreiben, was das für ein Gefühl war – die Mischung aus Ehrfurcht, Glück und „Bitte nicht reinziehen“. Glücklicherweise gibt es die Aufnahmen – denn ich habe gefilmt wie ein Weltmeister. 🎥🐋

Als das zweite Boot irgendwann wieder ablegte, hatten wir die Tiere eine ganze Zeit lang fast für uns allein. Jetzt waren nur noch zwei da, die sich um das Futter drängten, und wir konnten sie in aller Ruhe beobachten. Einmal bekam ich sogar einen sanften Schubs – vermutlich eher ein „Aus dem Weg, Kleiner.“

Irgendwann hatten wir alle genug gesehen und gingen zurück an Bord. Kaum waren wir oben, stoppten die Fischer die Fütterung – und die Walhaie verschwanden langsam wieder in die Tiefe. Es war, als hätte jemand einen Vorhang geschlossen. Stille. Magie vorbei.

Hier der Link zum Youtube Film: https://youtu.be/mPzZF1663HU?si=CrXAc2cCH9SZUxbz

Zurück an Bord gab es ein leckeres Frühstück und wir nahmen Kurs Richtung Komodo. Vor uns lagen über zehn Stunden Fahrt – der restliche Tag und die ganze Nacht. Die Stimmung war entspannt und glücklich. Fang und ich sicherten die Aufnahmen von seiner Kamera und ich begann, den Film zu schneiden. Zeit hatten wir genug.

Unser Koch Jun war ein Genie. Jede Mahlzeit war ein Highlight – Frühstück, Mittagessen, Abendessen und zwischendurch Kleinigkeiten und frisches Obst. Dazu Sonne, Meer, Ruhe. Die Stunden vergingen schnell. Ela las, unterhielt sich oder schaute hinaus aufs Wasser. Ich schnitt meinen Film und stellte ihn am Ende auf YouTube, den Link schickte ich in die WhatsApp-Gruppe, die Siggi eingerichtet hatte. Unser Spitzenkoch verwöhnte uns noch mit Obst, wir fuhren am Vulkan vorbei der im 18. Jahrhundert für die Welthungersnot gesorgt hatte und hatten sogar noch Besuch von ein paar Delphinen. Was für ein herrlicher Tag.











Schließlich fielen wir müde ins Bett – diesmal nicht vom Erleben, sondern vom Essen. Am nächsten Morgen würden wir in Komodo ankommen. Auf dem Programm standen Wanderung bei den Waranen, dann Pink Beach mit Schnorcheln, später die Insel Padar mit ihrem berühmten Aussichtspunkt und schließlich der letzte Ankerplatz vor Labuan Bajo.



Wir ahnten noch nicht, dass der nächste Tag mehr Überraschungen bringen würde, als geplant.

01. Dezember 2025 – Komodo erwartet uns 🦎

Da heute ein ereignisreicher Tag sein sollte, gab es schon um 07:00 Uhr Frühstück. Und das war… außergewöhnlich. Hühnchenbrust mit Kartoffelpüree und Gemüse. Einige waren irritiert, ich fand es lecker und verputzte meinen Teller ohne Diskussion. Für alle, die morgens nicht so herzhaft mögen, gab es Toast und Marmelade. Niemand musste hungrig bleiben.










Wir hatten inzwischen vor Komodo geankert. Nach dem Frühstück brachte uns das Zodiak an Land. Dort mussten wir uns registrieren und erhielten eine Einweisung durch drei Ranger, die uns begleiteten. Die Regeln waren wichtig, denn die Komodowarane waren keine harmlosen Tiere.








Wir erfuhren, dass sie Jäger waren, die bis zu 20 km/h schnell werden konnten. Sie tarnten sich reglos im Gebüsch und warteten auf den richtigen Moment. Wenn ein Opfer nah genug kam, schossen sie hervor und griffen an – egal ob Tier oder Mensch. Ein einziger Biss konnte schwere Folgen haben, denn an ihren scharfen Zähnen befanden sich gefährliche Bakterien. Ein Gegengift gab es zwar – aber leider nicht hier auf Komodo, sondern nur auf Bali. Und so mancher schaffte den Flug dorthin nicht mehr. ⚠️🦎

Mit genau diesem Gedanken begann unsere Wanderung.







Zunächst führte unser Weg durch das Dorf Komodo, ein typisches Fischerdorf, in dem Mensch und Waran schon lange gelernt hatten, miteinander zu leben. Kinder spielten im Dreck, als wäre es das Normalste der Welt, dass hier urzeitliche Reptilien frei herumstreiften. Die Dorfbewohner schienen ein gutes Gespür dafür zu haben, wann man lieber etwas Abstand hält – aber Angst? Fehlanzeige. 🦎🏘️

Nach dem Dorf ging es einen kleinen Hügel hinauf zu einem Aussichtspunkt. Dort stand ein riesiger Komodo-Waran – allerdings als Statue. Und obwohl wir genau wussten, dass der Kerl aus Beton war, wirkten die Fotos trotzdem ziemlich beeindruckend. Ein perfekt platzierter „Drachen-Influencer“ sozusagen. 😄📸
Natürlich nutzten wir die Gelegenheit für unser erstes Gruppenfoto mit der gesamten Reisecrew – sicherer als mit dem echten Vorbild und trotzdem ziemlich cool.



Kaum hatten wir die erste Fotosession hinter uns, ging es weiter. Gerade als ich ein Bild von einem Baum mit traumhafter Kulisse schoss, erscholl plötzlich der Ruf:

„Waran! Dragon!“

Das wirkte sofort. Ela und ich stürmten los, bereit für unseren ersten echten Komodowaran. Vor uns lag ein kräftiges, großes Tier – und wir waren beeindruckt. Dabei wussten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass dieses Exemplar tatsächlich eher auf der „kleineren Seite“ der Waran-Skala lag. 😅🦕






Wir beobachteten das Tier fasziniert und hielten einen respektvollen Abstand. Der Waran wirkte erstaunlich entspannt, als wolle er sagen:

„Schaut ruhig, ich habe Zeit. Und ich weiß, dass ich hier der Chef bin.“

Ein kurzes Stück weiter lag bereits der nächste Komodowaran, nur ein wenig größer als der erste. Er lag träge im trockenen Gras und beobachtete uns mit einem Blick, den man frei übersetzen könnte mit:
„Ja, ich habe euch bemerkt. Nein, ich werde dafür nicht extra aufstehen.“ Sogar die nahen Ziegen brachten ihn nicht aus der Ruhe, wir dachten schon die werden jetzt sein kleiner Happs.




Ein paar Meter weiter erwartete uns dann Nummer drei – deutlich größer und deutlich imposanter als die vorherigen. Diesmal war der Respekt spürbar. So viel zu „der erste war ja schon beeindruckend“ – dieser hier wirkte definitiv wie ein Tier, das man nicht provozieren sollte. 🦎💪



Natürlich war genau das dann der Moment für das nächste Fotoshooting. Die Gruppe hatte sich inzwischen gut eingespielt: ein Guide knipste, die anderen posierten, und der Waran... blieb einfach liegen. Völlig gelassen, fast stoisch, als wüsste er ganz genau, dass er der Star der Insel war.



Unsere drei Ranger standen währenddessen aufmerksam um uns herum und achteten darauf, dass niemand zu nah kam. Jeder Schritt von uns, jede minimale Bewegung der Warane wurde beobachtet. Man merkte sofort: die Guides kannten ihre Tiere — und nahmen ihre Aufgabe ernst. Ein falscher Sicherheitsabstand, eine vorschnelle Bewegung oder ein neugieriger Beobachter, der meinte, näher rangehen zu müssen, war hier keine Option.

Der große Waran ließ sich das gesamte Fotoshooting gefallen, ohne Knurren, ohne Bewegung, ohne sichtbares Interesse. Aber es lag eine gewisse Spannung in der Luft — als wolle er uns daran erinnern:

„Ich lasse euch hier sein. Nicht umgekehrt.“

Als jeder von uns sein persönliches Foto mit dem großen Waran bekommen hatte, setzten wir unseren Weg fort. Der Pfad führte nun bergab in ein Stück kleinen Dschungel. Überall war Vogelgesang zu hören, ein richtig schönes tropisches Konzert – und erstaunlich friedlich, wenn man bedenkt, dass hier Raubtiere lebten, die problemlos auch eine Ziege oder einen Touristen verspeisen könnten. 🦜🌿


Auf einer kleinen Lichtung machten wir eine kurze Pause. Wir tranken etwas, unterhielten uns und genossen die Umgebung. Danach ging es weiter durch den schattigen Dschungel, bis wir erneut auf einen Komodowaran trafen – ein stattliches Tier, das unter einem Baum lag und uns mit halb geöffneten Augen beobachtete. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir nicht, dass dies nur die Vorband des eigentlichen Höhepunkts war.

Nur wenige Minuten später standen wir vor ihm: Herkules.

Der unangefochtene Herrscher dieser Gegend. 🦎👑

Und der Name war keine Übertreibung. Was für ein Koloss! Breit, muskulös, mächtig – und mit einer Präsenz, die klar signalisierte: „Hier ist mein Platz.“

Neben ihm lag ein kleineres Tier, vermutlich ein jüngerer Waran. Beide wirkten erstaunlich gelassen und ließen sich ohne Probleme fotografieren. Wir machten unsere Bilder, hielten respektvollen Abstand und bewunderten dieses urzeitliche Wesen, das aussah, als wäre es direkt aus einem Jurassic-Park-Probelauf entlaufen.



Doch dann änderte sich plötzlich die Stimmung.

Aus dem Gebüsch stampfte ein weiterer Waran – nicht rennend, aber mit klarer Ansage: „Ich komme jetzt.“ Die Schritte waren schwer, deutlich und machten Eindruck.

Unsere Guides reagierten sofort. Sie brachten uns in sicheren Abstand und beobachteten aufmerksam. Was nun folgte, war laut ihnen ein seltenes Schauspiel: Interaktion zwischen mehreren ausgewachsenen Waranen. Normalerweise liegen sie eher ruhig herum und bewegen sich kaum – doch diesmal waren sie aktiv, wachsam und miteinander beschäftigt. Es war faszinierend, etwas archaisch und definitiv nichts, was man täglich sieht.

Diesen Moment zu beschreiben, wird ihm nicht gerecht – er ist im Film festgehalten und wirkt dort viel eindrucksvoller als in Worten. 🎥🔥

Direkt in der Nähe des Schauplatzes gab es ein paar Verkaufsstände, an denen Einheimische traditionelles Kunsthandwerk und Souvenirs verkauften. Die Szene war fast surreal: Menschen saßen relaxed herum, tranken Kaffee und plauderten – während ein paar Meter weiter die größten Echsen der Welt ihr Territorium klärten. Eine merkwürdig harmonische Koexistenz.

Ela und ich kauften zwei T-Shirts und einen Magnet-Patch – den natürlich für unseren Freund Karl-Heinz in Deutschland, der diese Dinger sammelte und von uns mittlerweile eine weltweite Kollektion erhielt. 🌍🧲




Danach führte unser Weg zurück in den Ort Komodo. Dort kam es noch zu einer unerwarteten Einlage: Ela tanzte gemeinsam mit ein paar Frauen aus dem Dorf. Keine große Bühne, keine Musik vom Band – einfach spontan, herzlich und voller Freude. 💃😊




Der Tag war damit noch lange nicht vorbei. Mit dem Beiboot ging es zurück zur Sehat Ilona, und kaum waren wir an Bord, setzten wir die Fahrt fort – Ziel: Pink Beach. Der Name klang fast kitschig, aber er war verdient. Die zart rosafarbene Färbung des Strandes entstand durch fein zermahlene rote Korallen, die sich mit dem weißen Sand mischten. Ein Ort, der so schön wirkte, dass man kurz überlegte, ob Photoshop vielleicht doch in der Natur eingebaut war. 🩷🏝️





Dort angekommen, hieß es: schnorcheln, entspannen, genießen. Ich entschied mich – wenig überraschend – für die Version mit Schnorchel und Flossen. Während Ela es etwas ruhiger anging, verbrachte ich die meiste Zeit im Wasser und erforschte die Unterwasserwelt. Das Riff war farbenfroh, lebendig und voller kleiner Überraschungen.





Als ich nach einem längeren Schnorchelgang wieder aus dem Wasser kam, musste ich zweimal hinschauen. Dann ein drittes Mal. Denn das, was ich sah, war… nun ja… unerwartet.

Am Strand standen völlig entspannt Rehe und Hirsche. Nicht irgendwo im Gebüsch – nein, mitten am Strand. Einige sogar im flachen Wasser, als hätten sie beschlossen, sich ihren eigenen Wellness-Tag zu gönnen. 🦌😂



Ich ging hoch zu Ela in die Strandhütte und erzählte ihr – noch völlig verwirrt – von meiner Sichtung. Sie lächelte nur und meinte, sie seien schon länger da und hätten alle bestens unterhalten. Offensichtlich hatten diese Tiere keinerlei Scheu vor Menschen – im Gegenteil: man konnte sie sogar problemlos streicheln.

Und dann wurde es noch absurder.

Als unser Lunch vom Schiff an den Strand gebracht wurde und wir gemütlich essen wollten, entwickelte sich die Tierwelt plötzlich in Richtung professionelle Diebesbande. Die Rehe hatten keine Hemmungen, ihre neugierigen Nasen in unsere Teller zu stecken. Wir mussten unser Essen tatsächlich mit Händen, Füßen und einigen sehr ernsten Blicken verteidigen. Ein kulinarischer Nahkampf, begleitet von Gelächter – auf beiden Seiten. 🍽️🦌😅








Nach dieser sehr ungewöhnlichen Mittagspause ging ich noch einmal mit Diana und Siggi schnorcheln. Schließlich hatte ich zuvor den schönsten Abschnitt des Riffs entdeckt – und den wollte ich nicht für mich behalten.

Irgendwann wurde es Zeit, Pink Beach zu verlassen. Wir kehrten zum Schiff zurück, und die Sehat Ilona nahm Kurs auf das letzte Ziel des Tages: die Insel Padar – genauer gesagt der Aussichtspunkt, der für eines der berühmtesten Panoramen Indonesiens bekannt ist.



Die Sonne stand bereits tiefer, das Meer wurde ruhiger und die Stimmung an Bord war eine Mischung aus müder Zufriedenheit und gespannter Vorfreude.

Dort angekommen, warf unser Kapitän den Anker und wir wurden erneut mit dem Beiboot an Land gebracht. Money kümmerte sich wie gewohnt um das Finanzielle – Eintritt war hier fast überall fällig – und danach bekamen wir eine kurze Einweisung, bevor der eigentliche Aufstieg begann.

Vor uns lagen unzählige Stufen, die direkt den Hang hinaufführten. Insgesamt gab es fünf offizielle Rastpunkte, markiert mit Pos 1–5, und an Pos 6 war dann der Gipfel erreicht. Schon nach den ersten Metern war klar, warum diese Stopps existierten – sie waren nicht Dekoration, sondern Rettung. 🥾😅




Die Hitze hing noch immer schwer in der Luft und der Aufstieg brachte rund 300 Höhenmeter – aus dem Stand, ohne Anlauf. Kein Spaziergang, sondern eindeutig eine kleine sportliche Herausforderung. Aber mit jedem Schritt nach oben wurde die Aussicht spektakulärer. Meer, Inseln, Hügelketten, Farben – ein Panorama, das aussah wie aus einem Reisemagazin, nur echter, wilder, beeindruckender. Man verstand sofort, warum dieser Platz zu den Highlights des Komodo-Nationalparks gehört. 🌅✨









Eigentlich war der Plan, den Sonnenuntergang hier oben zu genießen. Doch wie schon an anderen Stellen unserer Reise wollte das Wetter nicht ganz so wie wir. Wolken zogen auf, die Sonne verschwand dahinter und bald darauf hörten wir in der Ferne das Grollen eines Gewitters. Und ein Gewitter hier oben – offen, exponiert und ohne Schutz – war keine gute Idee.

Also beschlossen wir gemeinschaftlich, den Abstieg anzutreten. Der Weg zurück war deutlich entspannter als der Aufstieg, und als wir unten ankamen, wartete bereits das Beiboot für die Rückfahrt zur Sehat Ilona.



Kurz darauf gab es Abendessen – wieder hervorragend – und zusammen mit Siggi genehmigte ich mir ein paar wohlverdiente Bier. 🍻 Ein perfekter Abschluss für einen Tag voller Eindrücke, Überraschungen und Erlebnisse, die man so nie planen kann.

Und dann – inmitten dieser entspannten Stimmung – sagte Ela plötzlich einen Satz, der alles veränderte:

„Weißt du… ich könnte gerade einfach so weiter machen.“

Ich grinste, nahm einen Schluck Bier und antwortete trocken nach dem Motto
„Happy wife, happy life“:

„Dann lass uns doch einfach mit dem Boot wieder zurückfahren.“

Ela schaute mich an – und ihre Augen leuchteten wie zwei Flutlichter im Hafen. ✨

Also stand fest: Ich prüfe das.

Ich ging zu Money, fragte nach der Möglichkeit einer Rücktour – und keine zehn Minuten später war alles geklärt. Wir bekamen sogar für die Rückfahrt die absolute Luxuskabine mit Balkon angeboten – und das zu einem Preis, bei dem man nur sagen konnte: Das Universum war heute eindeutig auf unserer Seite.

Als die Crew davon erfuhr, freuten sich alle ehrlich. Mittlerweile hatte sich ein warmes, fast freundschaftliches Verhältnis entwickelt – nicht Gast und Personal, sondern Menschen, die gemeinsam ein Abenteuer teilten.


Später, als wir in unsere Kabine gingen, fühlte sich alles richtig an.

Der Tag hatte uns nicht nur Erlebnisse gebracht – sondern auch eine Entscheidung.

Augen zu.
Ein Traumtag mit Fortsetzungsgarantie. ✨🚢

02. Dezember 2025 – Ein neuer Abschnitt beginnt 🚢

Der Morgen begann – wie könnte es anders sein – mit Vorfreude. Wir hatten gerade vier unglaubliche Tage auf See hinter uns, und nun wussten wir: Wir durften alles noch einmal erleben – nur anders. Die Rücktour sollte neue Inseln, neue Schnorchelspots und ganz sicher neue Geschichten bringen. Allein dieser Gedanke machte uns glückselig. ☀️😄

Doch bevor das Abenteuer „Teil zwei“ begann, wollten wir diesen letzten Tag mit unserer bisherigen Bootscrew-Familie bewusst genießen. Man merkte es allen an: ein bisschen Wehmut, ein bisschen Aufregung, ein bisschen „hoffentlich zieht sich der Abschied noch lange hin“.

Heute standen noch zwei Schnorchelgänge an: zuerst bei den Haibabys, später dann beim „Schildkröten-Spot“, an dem laut Aussage der Crew fast Begegnungsgarantie herrschte.

Da wir über Nacht direkt bei der ersten Stelle geankert hatten, ging es gleich nach dem Frühstück ins Beiboot – und für mich, wie könnte es anders sein, direkt ins Wasser. Ich wollte das kurze Stück selbst hinüberschwimmen. 🏊‍♂️





Schon am Strand konnte man die kleinen Schwarzspitzen-Riffhaie im flachen Wasser sehen. Winzige Mini-Raubtiere mit perfektem Haiprofil, nur eben in „niedlich“. Natürlich schnorchelten wir trotzdem hinaus – denn aus der Nähe sah man das typische Haiverhalten besser: neugierig, vorsichtig und immer ein bisschen stolz, als wären sie bereits die Chefs dieses Riffs. 🦈😉


Die Tiere waren blitzschnell unterwegs, und so war das Filmen gar nicht so einfach. Aber der Spaß stand hier ohnehin im Vordergrund. Wir genossen einfach den Moment – er war einer, den man nicht vergisst.

Schon bald hieß es weiterfahren zum letzten Schnorchelspot unserer gemeinsamen Reise: dem Schildkrötenriff. Die Stimmung war erwartungsvoll und entspannt. Dieses Riff war berühmt dafür, dass man fast sicher Meeresschildkröten antraf – und wir hofften natürlich darauf.

Kaum angekommen, gingen wir wieder ins Beiboot. Money beobachtete das Wasser und sobald der erste Schildkrötenkopf auftauchte, kam der Einsatzbefehl: „Go!“

Und schon sprangen wir ins Meer. Ich war – dank jahrelanger Taucherfahrung – als Erster im Wasser und entdeckte das Tier am Grund. Ich winkte die anderen herbei und wir konnten die Schildkröte in aller Ruhe beobachten. Majestätisch, ruhig und völlig in ihrem Element. 🐢💚

Die Strömung war diesmal stark und wir mussten kurz dagegen ankämpfen. Doch irgendwann ließen wir uns einfach treiben – im gleichen Takt mit dem Meer. Ein fast meditatives Gefühl.

Dann erschien die nächste Schildkröte – genau in dem Moment, als sie zur Oberfläche aufstieg, um Luft zu holen. Ich tauchte hinab und schwamm hinter ihr her. Ein schöner Moment – bis er abrupt zerstört wurde.


Denn oben an der Oberfläche sah ich es:

Die französische Mitreisende paddelte wie ein außer Kontrolle geratenes Wassermonster hinter der Schildkröte her und – man glaubt es kaum – versuchte, sie am Panzer festzuhalten.

Ich sah noch, wie sie die Schildkröte streifte. Das Tier zuckte deutlich zusammen und verschwand im nächsten Atemzug erschrocken in der Tiefe.

Mein erster Kommentar – lautlos, aber eindeutig:

„Was für eine blöde Kuh.“

Ein Tier zu berühren ist nicht nur respektlos – es stresst und kann sogar schaden. Für mich war klar: manche Menschen brauchen nicht mehr Reiseziele, sondern Nachhilfe in Anstand.

Nach diesem letzten Erlebnis war der Schnorchelteil unserer Reise endgültig abgeschlossen. Wir kehrten an Bord zurück, und während wir die Flossen verstauten, wurde uns bewusst:

Jetzt war es Zeit, Abschied zu nehmen.

Die Fahrt führte uns zum Hafen von Labuan Bajo – unserem offiziellen Endziel dieser Tour.

Es war ein merkwürdiger Mix aus glücklich, dankbar und ein bisschen sentimental. Ein Kapitel ging zu Ende. Und gleichzeitig stand ein neues schon bereit.

Nachdem wir festgemacht hatten, begann der Teil des Tages, der immer ein wenig bittersüß ist: Abschied nehmen. Ela und ich verabschiedeten uns von allen – von manchen herzlich und fast freundschaftlich, wie von Diana und Siggi, und von anderen eher… sagen wir: neutral. Die Französin bekam ein höfliches Nicken – mehr war weder notwendig noch verdient. 😄



Nach und nach verließen alle das Schiff, bis schließlich nur noch wir und die Crew übrig waren. Plötzlich war es ruhig. Sehr ruhig. Ein Schiff voller Geschichten – nun fast leer.

Wir blieben an Bord und warteten, denn die neuen Gäste würden erst gegen 17 Uhr eintreffen. Abendessen war für 19 Uhr geplant und irgendwann später sollte die Fahrt dann beginnen.

Unser Gepäck hatten wir vorsorglich aus unserer bisherigen Kabine geräumt, damit dort gereinigt werden konnte. In der Zwischenzeit beobachteten wir die Crew beim Betanken, Putzen und Vorbereiten des Schiffes. Alles geschah im typisch indonesischen Stil: ruhig, pragmatisch, ohne Hektik – und am Ende funktionierte es trotzdem perfekt. 😄


Irgendwann konnten wir dann unsere neue Kabine beziehen – und was soll ich sagen:

Luxus. Mit Ausrufezeichen.




Groß, hell, schön eingerichtet – und dazu eine eigene Terrasse nur für uns. Ein Ort zum Durchatmen, Genießen, Denken und… nichts tun. Wir machten genau das: ein bisschen rumliegen, aufs Meer schauen und das Gefühl genießen, dass wir noch nicht von Bord mussten. 🌊😊

Gegen Abend war es dann soweit: die neuen Gäste trafen ein.

Diesmal waren es nur sechs Personen. Zusammen mit uns also insgesamt acht – Luxus durch Platz, und wir wussten sofort, dass diese Tour anders werden würde.

Die neuen Mitreisenden waren:

  • Randoll und Stephen aus den USA, entspannt, freundlich und mit viel Humor

  • Penelope und Rian aus Australien, bodenständig, offen und sofort sympathisch

  • Und ein junges Paar aus Schweden – deren erster Eindruck war… sagen wir: frostig wie ein Nordwinter. Kein „Hallo“, kein Lächeln, kein Blickkontakt. Die Körpersprache sagte: „Wir sind wichtig.“ Unsere sagte: „Schön. Dann macht ihr das halt ohne uns.“ 😁

Ela und ich beschlossen spontan, diese zwei freundlich zu ignorieren – und uns stattdessen auf die angenehmen Menschen zu konzentrieren.

Beim gemeinsamen Abendessen erlebten Jun, unser Starkoch, und Money dann einen kleinen Schockmoment – und zwar genau in dem Moment, als das Essen auf den Tisch kam.

Das Abendessen sah wie immer fantastisch aus: paniertes Hähnchen, duftender Reis, japanisches Gemüse, alles wunderschön angerichtet – so, wie Jun es stets tat. Doch noch bevor jemand einen Bissen nehmen konnte, flogen drei entsetzte Blicke über den Tisch: die Schwedin, Randoll und Stephen schauten auf die Teller, als hätte jemand ihnen gerade gegrillten Hund serviert.

Dann kam die Erklärung:
Sie waren Veganer.

Natürlich genau die drei, die das Gericht am wenigsten zu schätzen wussten. Für Ela und mich war Veganismus bekanntlich die extremste aller Ernährungsformen – bewundernswert für manche, für uns eher ein Mysterium. 🥦😂

Es entstand ein kurzer Moment Hektik an Bord. Irgendetwas war bei der Buchung oder in den E-Mails schiefgelaufen. Die Info war zwar weitergegeben worden – aber wohl irgendwo zwischen Büro und Bordküche in einem digitalen Nirwana verschwunden. So etwas passiert in Indonesien – und meistens nimmt es keiner wirklich tragisch.

Doch Jun und Money reagierten souverän. In erstaunlich kurzer Zeit zauberten sie ein veganes Gericht aus dem Nichts – und zwar so, dass selbst die strengen Mienen der betroffenen Gäste langsam auftauten. Die Situation war gerettet und die Stimmung entspannte sich wieder.

Da es inzwischen schon recht spät war, verabschiedeten Ela und ich uns von der Gruppe und verzogen uns in unsere Luxuskabine. Dort machten wir es uns gemütlich – glücklich über die Entscheidung, an Bord geblieben zu sein und voller Vorfreude auf die kommenden Tage.

Das Schiff schaukelte sanft, die Nacht war ruhig, und wir genossen das Gefühl, genau am richtigen Ort zu sein.





Augen zu. Abenteuer geht weiter. ✨🚢