Mittwoch, 25. Dezember 2024

Marokko 2024, Teil 6 am Atlantik

Tag 26

Einfach herrlich wenn schon morgens beim aufstehen das Meer rauscht und die Sonne scheint. Das ist ein tolles Lebensgefühl. Der Platz war jetzt zwar kein optisches Highlight aber die Lage war mehr als cool.






Den Tag verbrachten wir mit Sport, die Sonne genießen und einem kleinen Strandspaziergang.





Auf dem Rückweg liefen wir an der Promenade und der Mauer entlang die sich direkt an unseren Campingplatz befand. Hier waren teilweise schöne Streetart Bilder zu bewundern.










Als wir dann so in der Sonne saßen kam ein Pärchen mit einem Hund vorbei und wir plauderten kurz miteinander, wir hatten Andy, Silvia mit Hund Lusi aus Bayern kennen gelernt. Mit ihnen verabredeten wir uns für den Abend auf ein Pläuschchen. Heute sollte wieder kulinarisch ein besonderer Tag werden, wir hatten im Supermarkt bestes Rindfleisch gekauft und ich bereitete daraus ein leckeres Gulasch. Dazu gab es handgeschabte Spätzle, so lecker. Da ich immer für zwei Tage kochte war dies dann auch morgen unser Weihnachtsessen.



Nach dem Essen gingen wir zu Andy und Silvia und plauderten miteinander bis fast Mitternacht.

Tag 27 Weihnachten

Heute sollte ein Extremfaulenzer Tag werden. Im Prinzip taten wir nichts anderes als Frühstücken, faulenzen, duschen, mit Andy und Silvia sowie unseren beiden Platznachbarn Olo und Nico Kaffee zu trinken, Gitarre spielen, unser leckeres Gulasch von gestern essen und uns am Abend wieder mit allen zu treffen um zu plaudern. Diesmal war es weit nach Mitternacht und müde fielen wir ins Bett. Ein schönes völlig entspanntes Weihnachten. Da ich zu Beginn unseres Marokko Aufenthaltes mal auf sämtlichen Alkohol Genuss verzichtet hatte war auch heute schon fast die einmonatige Abstinenz erreicht. Obwohl mir heute Abend Alkohol angeboten wurde, wir selbst hatten überhaupt keinen an Bord, hatte ich nicht einmal Lust auf selbigen. Ich glaube ich bin Krank 😎😏😐😨😬😅

Tag 28

Na ja wenn ich ehrlich bin ging es gerade so weiter wie wir gestern aufgehört hatten. Frühstücken, faulenzen und danach mein Sportprogramm.




Während meines Sportprogrammes machten sich unsere Nachbarn Olo und Nico reisebereit denn die beiden wollten weiter in Richtung West Sahara. Wir tauschten Kontakte aus und schon fuhren sie vom Platz. Die zwei waren auch sehr lustig gewesen und wir hatten viel miteinander geplaudert. Die hatten sich auch vor etlichen Jahren bei einer Reise kennen gelernt und trafen sich um miteinander Urlaub zu verbringen. Ela und ich beschlossen dass wir morgen auch weiter ziehen wollten.


Gerade als ich noch ein bisschen Gitarre spielen wollte, kam Andy vorbei und fragte ob wir gleich mit ihnen zusammen in den Ort rein laufen wollten. Wir sagten zu und gemeinsam liefen wir los. Man merkte dass es hier schon touristischer zuging denn alles machte einen gepflegteren Eindruck.




So schlenderten wir durch den Ort, tranken einen Kaffee, kauften eine Kleinigkeit ein und liefen danach wieder zum Campingplatz. Dort angekommen spielte ich noch Gitarre und gegen später gingen wir noch vor in ein Restaurant zum Abendessen, das zwar jetzt nicht das kulinarische Highlight war aber ganz in Ordnung. Hier gönnte ich mir seit langer Zeit mal wieder ein Bier, da es hier gerade solches gab. Alkohol darf in Marokko nur in Hotels mit entsprechender Lizenz oder in speziellen Läden verkauft werden.




Da wir beide ziemlich müde waren verzichteten wir heute auf ein Sit in mit Andy und Silvia. Wir lasen noch ein wenig und als uns beiden die Augen zufielen machten wir Schluss und schlummerten.
 

Dienstag, 17. Dezember 2024

Marokko 2024, Teil 5 in Richtung Atlantik Küste

Tag 20


Da Mhamid außer dem Eingang zur Sahara nicht viel weiter hergab, beschlossen wir weiter zu fahren und zwar in Richtung Tata. Dort sollte es große und herrliche Höhlen geben und einen traumhaften Canyon. Außerdem lag es praktischer Weise auf der Route zum Atlantik. 
So fuhren wir die gleiche Strecke, die wir schon gestern gefahren waren, zurück nach Zagora.







Kurz vor Zagora, in Tamegroute, hielten wir kurz an, holten noch etwas Bargeld vom Automaten und kauften Mandarinen und Datteln. Tamegroute war bekannt für seine grünen Keramik Arbeiten die am Straßenrand ausgestellt waren. 



Dann ging es auf die N 21 und dem Draa Tal weiter folgend in Richtung Tata. Da es von Mhamid aus fast 300 Kilometer bis dorthin waren beschlossen wir einen Zwischenstopp einzulegen. Auf Maps hatten wir uns dazu den Camping La Palmerei in Foum Zguid ausgesucht der ungefähr auf der Hälfte der Strecke von Zagora nach Tat gelegen war. 
Die Straße durch das Draa Tal war herrlich zu fahren und stellenweise waren wir auf zig Kilometer das einzige Fahrzeug. Hier musste fruchtbarer Boden sein denn wir sahen für marokkanische Verhältnisse und vor allem für die Gegend hier, große Anbauflächen.









Als wir dann in die Ortschaft Foum Zguid einfuhren vielen uns zunächst eine Menge Erdhügel am Straßenrand auf die irgendwie lustig aussahen und die dann in den Ort übergingen.



Kurz danach kamen wir auf dem Campingplatz an, wurden sehr freundlich empfangen und der Platz war wirklich wieder wunderschön angelegt, eine Empfehlung von uns.







Den Mittag, bei herrlichstem Sonnenschein, verbrachten wir mit Sport und genießen. Am Abend verwöhnte uns ein herrlicher Sonnenuntergang und da es hier bestes Internet gab noch genehmigten wir uns noch einen Netflix Film. Der Sternenhimmel in der Nacht war phänomenal.



Tag 21 


Da nur starke 100 Kilometer zu fahren waren ließen wir es sehr gemütlich angehen. Wir plauderten mit den Nachbarn, ein Paar aus Bad Mergentheim, Frühstückten, machten Otto Start klar und fuhren los. Noch in Foum Zguid, gerade als wir eine Fluss Passage passiert hatten, das Hochwasser vor drei Monaten hatte hier wirklich enorme Schäden verursacht, trafen wir Johannes und Maria, mit denen wir ja in Zagora Kaffee getrunken hatten. Sie waren gerade dabei Bilder von der zerstörten Brücke zu machen.



Wir plauderten eine Zeit lang und sie erzählten uns dass sie von Zagora bis hierher 200 Kilometer Piste gefahren waren und jetzt erst mal genug von Piste hätten. Da sie auch nach Tata wollten, verabschiedeten wir uns und fuhren weiter. Mal sehen vielleicht treffen wir sie nochmal. 


Die Straße verlief stellenweise Kerzen gerade und man konnte mit 100 km/h munter dahin brettern. Wie schon gestern musste man nur aufpassen wenn man einen Qued passierte, dort war es oftmals sehr holperig aber man wurde durch Verkehrsschilder davor gewarnt. Beinahe jeder Qued war irgendwie durch das Hochwasser beeinträchtigt worden.


Wir folgten weiter dem herrlichen Tal, das wir auch schon gestern gefahren waren. Einfach grandios. An einer Stelle sahen wir etwas wie Stein Wellen die sich entlang der linken Seite des Tales am Fuße der Berge entlang zog. Dort hielten wir an um Bilder zu machen.










Mich beeindruckten die runden Gesteinsformationen, soweit ich weiß sind dies sogenannte Lavabomben, also Eruptionen die beim Ausbruch heraus geschleudert wurden. Wir fuhren weiter zum nächsten Fotohotspot, einem Qued der endlich mal Wasser führte. Auch hier war die Brücke total zerstört und man musste über eine provisorisch aufgeschüttete Überfahrt aus Schotter über den Fluss fahren. 




Ein Fotohotspot jagte den anderen. Als wir durch Tissint durch gefahren waren, das herrlich an einem großen Berg in einem Tal lag, sahen wir rechter Hand wieder einen Canyon und als die Möglichkeit bestand anzuhalten, taten wir dies und whooow, was für ein Anblick.





Schließlich erreichten wie Tata und fuhren auf den ausgesuchten Campingplatz Palmier. Im Gegensatz zu unseren letzten Plätzen war hier richtig was los und wir stellten uns auf einen Platz den wir frei aussuchen konnten. Wir wählten einen Platz zwischen zwei Fahrzeugen die unterschiedlicher nicht sein konnten. Auf der linken Seite ein Luxuswohnmobil mit Anhänger auf dem sich noch ein kleiner Fiat Panda befand und auf der rechten Seite ein Geländewagen mit Anhänger, dem man ansah dass er schon viel hinter sich gebracht hatte.




Wir kamen mit beiden Besitzer sehr nett ins Gespräch und so unterschiedlich wie die Fahrzeuge waren die Besitzer. Vor allem das Paar aus Holland mit dem Geländewagen waren faszinierend. Dieses Fahrzeug und seine Besitzer waren tatsächlich, mit diesem Fahrzeug, schon überall auf der Welt incl. mehrerer Verschiffungen. Deren Erzählungen zu lauschen verursachte Gänsehaut.

Da unsere Vorräte mal wieder zu neige gingen liefen wir noch in die Ortschaft und kauften ein. Obst, Gemüse, Getränke sind ja keine Herausforderung. Beim Fleischkauf muss man sich einfach auf seinen Geruchssinn verlassen, wenn es stinkt die Finger weg lassen 😎bis jetzt absolut kein Problem damit. Ela machte ihre leckeren Fleischküchle dazu einen herrlichen Salat und wir ließen den Abend gemütlich ausklingen.


Tag 22

Mit voller Vorfreude standen wir auf, wir wollten ja die Höhlen und den Canyon von Tata besuchen. Zunächst musste ich jedoch erstmal in den Ort zum Bäcker fahren um ein Brot zu kaufen, anschließend wurde erstmal gefrühstückt. Danach unterhielten wir uns mit unseren Nachbarn mit dem coolen Toyota Geländewagen. Denen zuzuhören war wirklich sehr Interessant. Der Toyota hatte schon über 500000 Kilometer auf der Uhr, Gerrit und seine Frau Els waren schon 11 Jahre unterwegs. Beide waren auch leidenschaftliche Motorradfahrer und er war früher auch Polizist gewesen. So hatten wir genug Gesprächsstoff und die Zeit verflog wie im Fluge. Als sich noch unser andere Nachbar, der mit dem Riesenteil von Wohnmobil zu uns gesellte, er hieß Rudi, drohte uns der Plan mit der Besichtigung in die Hose zu gehen 😁 

Gegen 13:00 Uhr sprach ich dann ein Machtwort 😎 wir sattelten unsere Räder und machten uns auf den Weg. Am Ende von Tata überquerten wir eine Brücke und siehe da, der Qued hatte sogar mal wieder Wasser.



Die Straße führte relativ eben hinaus in die herrliche Landschaft und wir hielten ein paar mal an um Bilder zu machen. Die Berge hatten eine Strukturierung wie mit einem Teigschaber hineingezogen, das sah wunderbar aus. Die Straßenschilder belustigten uns auch immer wieder.





Da uns der Mann vom Campingplatz beschrieben hatte wo wir abbiegen mussten und wo sich dann die Höhlen befanden, war das finden dieser kein Problem. Wir stellten unsere Räder auf der Hochebene ab und stiegen hinab ins Tal.


Schon beim Hinablaufen sahen wir einen versteinerten Korallenblock und auf der linken Seite zog sich die Felswand die, je weiter wir nach hinten kamen, immer skurriler und löchriger wurde. 




Natürlich musste ich in die Höhlen, die mir interessant vorkamen oder an die ich ran kam hineinklettern. So was hatte ich auch noch nicht gesehen, hier waren die Tropfsteine tatsächlich im Laufe der Jahre förmlich aus Dreck entstanden. So richtig feststellen ob auch andere Tropfsteinformen hier vorhanden sind war nicht möglich da alles eine braune bis schwarze Farbe hatte.










Während ich in den Felsen herumkletterte, was ja nicht so Elas Terrain war, machte diese solange das Tal unsicher und beschäftigte sich mit den Schafen und Ziegen die hier munter umherliefen.





Wir trafen noch ein deutsches Pärchen die mit einem richtig coolen MAN Truck unterwegs waren und lustiger Weise unsere zwei Augsburger, Johannes und Maria, auf der 200 Kilometer Piste begleitet hatten. Johannes und Maria hatten uns ja auch von den Höhlen hier erzählt und auch von einem Canyon gesprochen, der musste sich hier auch irgendwo befinden. Also liefen wir mal der Felswand weiter entlang und wurden fündig. Plötzlich änderte sich das Gestein und wir waren dort.






Wir stiegen ins Flussbett hinab und bewunderten die ausgewaschenen Formen. Da ab einer Stelle dann klettern angesagt war, kletterte ich die Steine hinauf und fand dann auch tatsächlich eine Stelle in der noch reichlich Wasser vorhanden war. Die Steinformationen begeisterten uns.










Nach dieser Canyon Exkursion machten wir uns wieder auf den Weg zurück zu den Rädern. Wir wollten oben auf der Hochebene die Stelle mit dem Canyon finden damit Ela auch das Wasser sehen konnte.







Gesagt getan, wir schnappten unsere Bikes und machten uns auf der Hochebene auf die Suche und wurden wiederum fündig.







Auch von hier aus sah der Canyon sehr schön aus und da Ela jetzt auch das Wasser und die herrlichen Formationen gesehen hatte machten wir uns auf den Rückweg. Am Campingplatz angekommen saßen alle unsere Nachbarn in der Sonne und wir bildeten kurzerhand einen gemeinsamen Stuhlkreis 😊und unterhielten uns prächtig. Gerade als wir so plauderten schaute ich auf Elas Rad und glaubte meinen Augen nicht zu trauen. Beide Reifen hatten einen Platten, sie musste kurz vor dem Campingplatz in irgendwas hineingefahren sein. Na ja um das kümmere ich mich morgen. Als dann die Sonne langsam unterging und es merklich kühler wurde gingen wir alle in unsere "Wohnungen" und bereiteten das Abendessen vor. Eigentlich wollten wir essen gehen aber unsere Nachbarn hatten dies gestern auch versucht und waren mächtig enttäuscht gewesen. So bereitet Ela aus unseren Resten ein schmackhaftes Abendessen und der restliche Abend wurde mit lesen verbracht.

Tag 23

Heute sollte ein absoluter Faultag werden. Na ja so faul waren wir dann doch nicht. Zuerst reparierte ich Elas Plattfüße 😏😎. Das war easy going. Ich montierte einfach die alten Reifen und Schläuche beider Räder ab und da gerade der Betreiber des Platzes ums Eck kam fragte ich ihn, ob man diese Dinge hier kaufen könnte. Er schaute sich die Größen an, telefonierte kurz, bejahte und 20 Minuten später wurde das Material, per Moped, geliefert. Was für ein geiler Service. Da ich auch noch festgestellt hatte dass Elas hintere Bremsbacken runter waren und ich vorsorglicher weise beim Radmechaniker in Portugal welche mitgenommen hatte, wechselte ich diese gleich mit. Die neuen Schläuche und Reifen montiert, die Kette neu geschmiert und schon war Elas Rad wieder wie neu.



Danach machte ich mein Reisesportprogramm und merkte dass ich immer beweglicher und mit dem Stock schneller wurde. Ich hatte mir da so ein Ding aus Yoga, Stockkampf, asiatischer Dehnübungen und Krafttraining zusammengebastelt. Zwischenzeitlich hatten Gerrit und Els einen Handwerker herbestellt da sie neue Matratzen für ihr Auto wollten. Es wurde alles besprochen und der Mann versprach gegen Nachmittag die zugeschnittenen Matratzen zu liefern. 

In der Zwischenzeit plauderten wir viel und verstanden uns prächtig, wirklich sehr nett die beiden. Tatsächlich kam dann der Mann gegen Nachmittag und lieferte die bestellten und zugeschnittenen Matratzen Teile. Da die alte Matratzenauflage von den beiden jetzt übrig war, auch die hatten sie sich neu machen lassen, nahm ich kurzer Hand meinen Meterstab vermaß meine Idee und siehe da es passte. Ich fragte ob ich die Auflage bekommen könnte, sie bejahten und so schnitte ich den Topper in zwei Teile und hatte meine Isolierung zwischen unserem Kofferraum und unserer Wohnzelle. Des weiteren klapperten jetzt beim Fahren unsere Stühle nicht mehr, perfekt.




Niemand konnte bis dato ahnen dass die Matratzen Geschichte der beiden noch lange nicht zu Ende war. Ich fuhr mit dem Bike noch kurz zum Metzger und kaufte vier fette Putenkeulen, die anschließend auf den Grill kamen. Sehr lecker und wir gaben Gerrit und Els was ab und erhielten Pommes.

Tag 24


Der Tag des Abschiedes von Gerrit und Els war gekommen, wir wollten weiter über Icht an den Atlantik. Doch zunächst gab es noch eine kleinere Umbauaktion bei uns im Otto. Schon als wir Els, heute morgen, das erste Mal sahen war klar etwas stimmte nicht. Sie erzählte uns dass sie beide ziemlich schlecht geschlafen hatten da die Matratzen viel zu hart waren. Ich dachte kurz nach und mir viel ein dass wir ja noch den Topper vom Ikea in Spanien oben im Alkoven hatten. So schlug ich vor dass sie diesen bekommen könnten und wir im Gegenzug ihren. Gesagt getan. Ich räumte unser Gepäck aus dem Alkoven und wir tauschten die Topper. Des weiteren bekamen wir von ihnen noch ein Matratzen Teil das eh viel zu hart war, dieses schnitt ich mir zurecht und verwendete es nun als weitere Isolierung in Richtung unseres dritten Bettes. Die beiden wollten später dann noch mal mit dem Matratzen Verkäufer reden ob sie die Matratze nochmals umtauschen konnten. Ich dachte mir dass dies vermutlich nichts werden würde da der Schaumstoff ja auf Ihre Wünsche hin zugeschnitten worden war.


Leider konnten wir den Ausgang des Matratzenhandels nicht mehr mitverfolgen da wir uns auf den Weg nach Icht machten. Der Abschied von den beiden war herzlich und nachdem wir Daten ausgetauscht und Abschiedsfotos gemacht hatten fuhren wir los.






Schon kurz nach der Abfahrt begann es zu regnen und dies sollte den ganzen Tag, immer mal wieder, so weiter gehen. Der Wind hatte auch merklich zugenommen und die Böen schüttelten den Otto stellenweise ganz schön durch.


Wir kamen am Camping Amerdoul in Icht an, checkten ein und waren die einzigen auf dem Platz. Schon beim einchecken buchten wir für morgen einen Führer für die Tour durch die alte Stadt von Icht, weswegen wir hierher gekommen waren. Nach einer kurzen Pause fuhren wir noch nach Foum el Hassane und kauften etwas Lebensmittel und Getränke ein. Anschließend gingen wir ins Restaurant des Campingplatzes und aßen lecker zu Abend.

Tag 25


Die Tour in die alte "unterirdische Stadt" sollte um 10:00 Uhr beginnen und pünktlichst war dann unser Führer vor Ort, bei uns auf dem Campingplatz. Mit dabei war ein älterer Holländer, vom zweiten Campingplatz am Ort, der sehr gut deutsch sprach und den der Führer zuvor abgeholt hatte. Der Führer stellte sich als Abdellah vor und los ging die Tour. 


Zunächst liefen wir ein kurzes Stück zum und dann durch das neue Dorf, um zum alten Dorf zu gelangen. Irgendwie war das ein fließender Übergang.




Am Friedhof des Ortes erklärte uns dann Abdellah wie hier die Menschen beerdigt werden. Sie werden in ein weißes Tuch gewickelt und dann in Seitenlage mit dem Gesicht nach Osten ins Grab gelegt. Weiter ging es zur Dorfquelle die früher die einzige Wasserversorgung des Ortes war und jetzt nur noch zur Bewässerung der Gärten der Bewohner diente. Jeder Bewohner hatte ein Anrecht auf Wasser und ein ausgeklügeltes System verteilte dieses.




Dann kamen wir in die unterirdische Stadt, was eigentlich nicht ganz richtig ist. Die Häuser waren dreistöckig und so ineinander und miteinander verbunden dass es wie ein unterirdisches Tunnelsystem wirkte. Ein Großteil dieses Systems stand leer, nur noch drei Familien wohnten dauerhaft darin. Im heißen Sommer benutzten die Bewohner noch die Häuser, die noch bewohnbar waren, um der Hitze zu entfliehen. Hier war es im Durchschnitt 20 Grad kälter als außerhalb. Abdellha erklärte uns alles ausführlich.






Anschließend ging es in die alte kleine Moschee mit Waschraum und danach zum Haus seines Großvaters.






Das Haus des Großvaters war auch dreistöckig und wie eine Riad aufgebaut. Bedeutet nach außen gab es keine Fenster sondern diese waren zum Sonnen durchfluteten Innenhof gerichtet. Im obersten Stock gab es zwei Taubenfallen, hier wurden Tauben angefüttert und anschließend gefangen und verspeist. Eigentlich ganz clever.




Von der Dachterrasse konnte man sehen dass alle Dachterrassen einst miteinander verbunden und wie viele Häuser eigentlich schon dem Verfall ausgesetzt waren.





Unser Besichtigung führte uns dann in die Gärten der Bewohner, wo wir nochmals das ausgeklügelte Wassersystem begutachten konnten.









Zum Abschluss der Tour lud uns Abdellha in sein Haus zu Tee und Pfannkuchen mit Honig ein und erzählte uns von den Problemen die in Marokko herrschten. Es gibt hier weder Krankenversicherung noch Rente noch sonst irgendetwas. Die Arbeitslosigkeit bei den Jugendlichen ist enorm und der Traum aller ist einfach nach Europa zu kommen, was auch ein bisschen verständlich ist. Wie in allen der Problem Länder ist einfach dass die Herrschenden wirklich stinke reich sind und ihre Bewohner bettelarm.



Wir liefen zurück zum Campingplatz, bezahlten und fuhren dann in Richtung Guelmim da sich hier ein Majane Supermarkt befand wo wir endlich mal wieder unsere Wurst und Käsevorräte auffüllen konnten. Während der gesamten Strecke hatten wir einen kleinen Sandsturm und die Sandverwehungen auf der Straße waren toll anzusehen.



Wir erreichten Guelmim, kauften ein und fuhren dann weiter zum eigentlichen Ziel, dem Campingplatz El Barco in Sidi Ifni. Wir bekamen einen Stellplatz, wirklich direkt am Meer, vesperten lecker unsere eingekaufte Wurst und Käse und schliefen dann mit lautem Wellen Geräuschen ein.