Der Tag begann eigentlich Super. Zum Abschied genehmigten wir uns noch einmal ein deftiges Frühstück bei einem Bäcker aus Esslingen der in Kho Pha-ngan eine deutsche Bäckerei betreibt. Sehr zu empfehlen.
Anschließend ging es zum Fährportal. Dort machte sich bei mir zum ersten Mal ein zartes Magenknurren bemerkbar. Nein, ich hatte nicht zu viel gefrühstückt. Den Abend zuvor besuchten wir wieder den Food Markt wo wir auch gegessen haben. Überfahrt wie am Schnürchen, da sollte sich die Deutsche Bahn mal eine Scheibe abschneiden.
In Donsak angekommen ging es direkt zum Bamboo Resort nur 25 Kilometer zum fahren. Mein Zustand verschlechterte sich jetzt rapide. Nachdem Nadine, die Besitzerin, uns empfangen und wir eingecheckt hatten, musste ich mich hinlegen. Nun kurz und bündig, von diesem Augenblick stand ich, für die nächsten zwei Tage, nur noch für die Toilette auf. Ich hatte mir am Schluss der Reise was eingefangen. Schüttelfrost, hohes Fieber und Durchfall hautten mich aus den Socken. Ela hatte jede Menge zu tun und war das eine und andere Mal kurz davor den Arzt zu rufen. Gott sei Dank bekam sie es mit Paracetamol, Wadenwickeln und Kohletabletten in den Griff. War kein Spaß. Vielen lieben Dank und dicker fetter Kuss dafür.
Nach den zwei Tagen fühlte ich mich ein wenig besser und wir machten Mittags eine kleine Autofahrt zu den Orten weswegen wir eigentlich hier waren, die tolle Höhle und die pinken Delphine. Einfach nur mal Schauen und etwas rauskommen. Nach zwei Stunden war die Fahrt dann zu Ende, ich war einfach noch zu platt. Eigentlich hatten wir das Zimmer nur bis heute gebucht, wir verlängerten kurzerhand um zwei Tage.
Tag 4 Suche nach den Delphinen, die geilste Höhle ever, Rostbratwürstchen und Gulasch
Mein Zustand war wieder einigermaßen stabil und so ging es morgens um 0700 los zum Dolphin Pier. Dort musste ein Boot gechartert werden das mit einem übers Meer fuhr um die Tiere zu finden.
Unser Skipper gab sich wirklich die größte Mühe. Über 2 Stunden fuhren wir zu den üblichen Plätzen an denen die Tiere zu finden waren. Leider hatten wir kein Glück aber dafür eine herrliche Bootstour.
Nach unserer Bootstour nahmen wir die Khao Wang Thong Cave in Angriff. Wir hatten gehört dass sie einer der coolsten Höhlen von Thailand sei.
Schon der Aufstieg zum Eingang hatte es in sich. Es führten 150 Stufen sehr steil hinauf zum Eintritt ins Höhlen Paradies.
Oben angekommen benötigten wir erst einmal eine Verschnaufpause, wir waren jetzt schon Klatschnass geschwitzt. Unserem Guide Run sah man überhaupt noch nichts an.
Der Eingang war ein unscheinbares Loch im Berg.
Los ging die Tour. Eine Mischung aus erschlossen und wild erwartete uns im innern. Man kann es kaum in Worte fassen so grandios waren die Bilder und Eindrücke. Die Luftfeuchtigkeit war dermassen hoch sodass wir zwei Brillenträger unsere Gläser mehrmals reinigen mussten. Hoch, runter, raufklettern und untendurch schlüpfend folgten wir unserem Guide der uns immer die schönsten Tropfsteine und auch Gefahrenstellen zeigte. Jetzt verstand ich auch warum die Höhle vor vielen Jahren zu einer Miene verwandelt werden sollte. Ich habe noch nie soviel Eisen und Kupfererz in einer Höhle gesehen. Es quoll sozusagen aus dem Gestein und erzeugte geniale Farben.
Immer tiefer ging es in das System und es wurde immer heisser. Wir waren tatsächlich nass geschwitzt wie bei einem Saunadurchgang.
Das Ende der Tour markierte eine gespannte Schnur an der Fledermäuse baumelten. Warum es hier nicht mehr weiterging erklärte unser Guide und man sah es auch der Höhle hier an, es gab ab hier nicht mehr genügend Sauerstoff. Der Boden war wie mit einen Lineal gezogen plötzlich weiß. Jetzt wurde uns auch klar warum uns die Tour, je tiefer wir kamen immer mehr anstrengte.
Nicht jammern sondern kämpfen, wir machten uns auf den Rückweg und kamen schließlich wieder oben an. Ein absolutes Traumerlebnis.
Jetzt ging es zurück zur Unterkunft, wir hatten dringend eine Dusche nötig und vor allem ich ein Päuschen. Auf der Fahrt war uns ein Schild aufgefallen Österreichisches Lokal, Gulasch im Angebot. Dort hin gingen wir zum Abendessen. Ela nahm das Gulasch mit Kartoffeln und Tomatensalat und ich Rostbratwürste mit Bratkartoffel, alles sehr lecker und gleich mal der Härtetest für meinen Magen, ich hatte seit drei Tagen nichts mehr gegessen. Wagemutig aber funktionierte.
Unsere Gastgeberin Nadine Gires
Wie schon erwähnt hat mir der Franzose auf Koh Pha-ngan vom Bamboo Resort und der Besitzerin erzählt und ich versprach euch mehr darüber zu erzählen. Ich muss mich kurz halten denn die Story ist Atem berauben, erschreckend, schauerlich und fast alle Akteure leben noch. Nadine ist für mich die Miss Marpel aus Thailand.
Nadine und ihr Mann lebten in den 70 zigern in Thailand. In Bangkok wurden sie Nachbarn von Charles Sobhraiy und dessen damalige Freundin Marie-Andrée Leclerc die beide zu dem Zeitpunkt andere Namen benutzten. Sie freundeten sich an und Nadine arbeitete sogar für Sobhraiy. Irgendwann kam ihr und ihrem Mann die Sache komisch vor. Schlussendlich half sie dem Niederländischen Diplomaten Helmut Knippenberg Beweise gegen Sobhraiy zu sammeln und dadurch die Thailändische Polizei dazu zu bewegen einen internationalen Haftbefehl gegen Sobhraiy auszustellen.
Wie schon gesagt es ist zu komplex und lang alles hier zu schreiben. Sobhraiy sitzt momentan in Nepal im Gefängnis. Er war schon in vielen Gefängnissen und hat es immer wieder geschafft auszubrechen. Des weiteren hat er in Thailand, Indien und Nepal gemordet.
Die besten Seite um darüber zu lesen ist yoair und die beste Verfilmung Netflix Die Schlange
So unsere Tage hier sind gezählt und morgen geht es auf den Cannonball Run in Richtung Bangkok
See you